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Der Ruf Der Trommel

Titel: Der Ruf Der Trommel Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Diana Gabaldon
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sich unter dem seinen. Das flauschige Frotteetuch verbarg ihre Brüste vor seinen Händen, nicht aber vor seiner Phantasie; er konnte sie in Gedanken sehen, rund und glatt und so bezaubernd nachgiebig und fest zugleich.
    Seine Hand wanderte weiter nach unten und umfaßte die Rundung ihrer nackten Pobacke. Sie scheute zurück, verlor das Gleichgewicht, und sie stolperten beide ungeschickt und rangen miteinander in dem Bemühen, auf den Füßen zu bleiben.
    Roger kam mit den Knien auf dem Boden auf und zog sie mit sich nach unten. Sie schwankte, fiel zu Boden und landete lachend auf dem Rücken.
    »He!« Sie grabschte nach dem Handtuch, ließ es dann aber los, als er sich auf sie stürzte und sie erneut küßte.
    Er hatte recht gehabt, was ihre Brüste anging. Eine davon lag jetzt unter seiner Hand, entblößt, voll und weich, die Brustwarze hart in der Mitte seiner Handfläche.
    Dynamit, und die Lunte brannte.
    Seine andere Hand lag unter dem Handtuch auf ihrem Oberschenkel, so nah, daß er spüren konnte, wie die feuchten Locken seinen Finger streiften. Gott, welche Farbe hatte es? Kastanie, wie er es sich ausgemalt hatte? Kupfer und Bronze wie das Haar auf ihrem Kopf?
    Instinktiv glitt seine Hand weiter und konnte es nicht abwarten, die weiche, schlüpfrige Fülle zu umfassen, die er ahnte, so nah. Mit einer Anstrengung, von der ihm schwindelig wurde, hielt er inne.
    »Bitte«, flüsterte sie. »Bitte, ich möchte es.«
    Er fühlte sich hohl wie eine Glocke; das Echo seines Herzschlags dröhnte in seinem Kopf, in seiner Brust und schmerzhaft hart zwischen seinen Beinen. Er schloß die Augen, holte Luft und preßte die Hand auf das rauhe Gewebe des Teppichs, versuchte den Gedanken daran zu verdrängen, wie sich ihre Haut anfühlte, um sie nicht erneut anfassen zu müssen.
    Sie setzte sich auf und stieg wie eine Meerjungfrau aus dem dunkelblauen Handtuch auf, das in Wellen um ihre Hüften lag. Sie war abgekühlt; ihre Haut war blaß wie Marmor in dem grauen Licht und auch so glatt, nur an Armen, Brüsten und Schultern zeigte sich eine Gänsehaut.
    Er berührte sie, rauhe Haut und glatte, und zog seine Finger über
ihre Lippen, ihren breiten Mund. Er hatte immer noch ihren Geschmack auf den Lippen, saubere Haut und Zahnpasta - und ihre süße, weiche Zunge.
    »Besser«, flüsterte er. »Ich möchte, daß es besser ist… beim ersten Mal.«
    Sie knieten da und starrten einander an, und die Luft zwischen ihnen war mit Unausgesprochenem geladen. Die Lunte brannte immer noch, doch langsamer. Roger fühlte sich wie angewachsen - vielleicht war sie doch eine Gorgo.
    Der Geruch nach angebrannter Milch stieg die Treppe hinauf, und sie sprangen beide gleichzeitig auf.
    »Irgendwas brennt an!« sagte Brianna und schoß zur Treppe, das Handtuch wieder notdürftig um sich gewickelt.
    Er hielt sie am Arm fest, als sie an ihm vorbei wollte. Sie fühlte sich kalt an, der zugige Flur hatte sie abgekühlt.
    »Ich mach’s schon«, sagte er. »Geh du dich nur anziehen.«
    Sie warf ihm einen schnellen Blick zu, drehte sich um und verschwand im Gästezimmer. Die Tür schloß sich mit einem Klicken hinter ihr, und er eilte über den Flur, polterte die Treppe hinunter dem Katastrophengeruch entgegen, und seine Handfläche brannte an der Stelle, wo er sie berührt hatte.
     
    Unten kümmerte sich Roger um die übergekochte, angebrannte Suppe und machte sich Vorwürfe. Was dachte er sich nur dabei, sich auf sie zu stürzen wie ein liebestoller Lachs auf dem Weg in die Laichgründe? Ihr das Handtuch vom Leib zu reißen und sie zu Boden zu ringen - Himmel, sie mußte ihn ja fast für einen Vergewaltiger halten.
    Gleichzeitig war das heiße Gefühl, das seine Brust durchströmte, weder auf Schamgefühl noch auf den Gasherd zurückzuführen. Es war die latente Hitze ihrer Haut, die ihn immer noch wärmte. » Ich möchte es «, hatte sie gesagt, und sie hatte es ernst gemeint.
    Die Sprache des Körpers war ihm vertraut genug, daß er Verlangen und Hingabe erkannte, wenn er sie berührte. Doch das, was er in jenem Moment empfunden hatte, als ihr Körper für den seinen erwachte, ging noch viel weiter. Mit einem leisen, entscheidenden Klicken hatte sich das Universum verschoben; er spürte das Echo immer noch in den Knochen.
    Er wollte sie. Er wollte sie ganz; nicht nur im Bett, nicht nur ihren Körper. Alles, für immer. Plötzlich kam ihm das Bibelzitat › Ein Fleisch ‹ sehr greifbar und sehr wirklich vor. Genau das wären sie fast
gewesen,

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