Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Der Ruf der Wellen: Roman (German Edition)

Der Ruf der Wellen: Roman (German Edition)

Titel: Der Ruf der Wellen: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Nora Roberts
Vom Netzwerk:
vernünftige Frau sind.«
    »Wenn Sie mich weiter betatschen, zeige ich Ihnen, wie vernünftig ich sein kann.« Wütend riss sie sich los. »Immerhin bin ich vernünftig genug, um zu wissen, dass Sie mir hier vor allen Leuten nichts tun können.«
    »Tatsächlich?« Er wirkte überrascht und fast ein wenig beleidigt. Aber in seinem Kopf pochte es bei dem Gedanken, dass sie sich ihm widersetzen könnte. »Tate, meine Liebe, was reden Sie denn da? Ich würde nicht im Traum daran denken, Ihnen zu schaden! Ich wollte Sie nur dazu einladen, ein paar Stunden mit mir auf meiner Yacht zu verbringen.«
    »Sie müssen verrückt sein.«
    Seine Finger schlossen sich so schnell und schmerzhaft um ihren Arm, dass sie vor Überraschung keinen Ton herausbrachte. »Sehen Sie sich vor, für schlechte Manieren habe ich wenig Verständnis.« Sein Gesicht entspannte sich wieder. »Versuchen wir es noch einmal. Ich lade Sie dazu ein, mich zu einem kurzen, freundschaftlichen Besuch auf mein Schiff zu begleiten. Wenn Sie sich weigern oder darauf bestehen,
mir an einem öffentlichen Ort eine Szene zu machen, wird Ihr Verlobter dafür büßen.«
    »Mein Verlobter wird mit Ihnen Schlitten fahren, VanDyke, falls ich ihm nicht zuvorkomme.«
    »Wirklich bedauerlich, dass die erstklassigen Umgangsformen Ihrer Mutter offenbar Ihre Generation übersprungen haben.« Er seufzte, beugte sich zu ihr hinüber und biss die Zähne zusammen, um seine Stimme zu kontrollieren. »Während wir uns unterhalten, haben zwei meiner Männer ein Auge auf Matthew. Solange ich ihnen keinen anderweitigen Befehl erteile, werden sie nichts unternehmen. Doch sie sind Experten auf ihrem Gebiet und sehr diskret.«
    Das Blut wich aus Tates Gesicht und gefror in ihren Adern. »In der Hotellobby dieser Anlage können Sie ihm nichts anhaben.« Aber VanDykes Drohung war auf fruchtbaren Boden gefallen.
    »Sie können es gern darauf ankommen lassen. Und war das dort oben in der Boutique nicht Ihre Mutter? Sie hat ein paar wirklich nette Sachen für Sie ausgesucht.«
    Starr vor Angst, blickte Tate auf. Sie sah die Glastüren und die Glasfenster, in denen sich die Sonne spiegelte. Und sie entdeckte den breitschultrigen Mann, der vor der Tür lungerte. Fast unmerklich nickte er ihr zu.
    »Tun Sie ihr nichts. Sie haben keinen Grund dazu.«
    »Wenn Sie auf meinen Vorschlag eingehen, gibt es keinen Grund, irgendjemandem etwas zu tun. Gehen wir? Ich habe meinen Koch gebeten, ein ganz besonders gutes Menü vorzubereiten, und Sie sind ein Gast, mit dem ich es genießen kann.« Höflich, aber besitzergreifend schob er eine Hand unter ihren Ellenbogen und führte sie zum Pier. »Die Fahrt wird nicht lange dauern«, versicherte er ihr. »Mein Boot liegt ein Stück westlich von Ihrem.«
    »Woher wussten Sie, wo wir ankern?«
    »Ach, meine Liebe…« In seinem weißen Anzug und dem Panamahut wirkte er sehr elegant. Er berührte Tates Kinn.
»Wie naiv von Ihnen zu glauben, dass mir das verborgen bleiben würde.«
    Tate entzog ihm ihren Arm und warf einen letzten Blick auf die Hotelanlage, bevor sie in das wartende Boot stieg. »Wenn Sie ihnen etwas tun, wenn Sie einen von beiden auch nur anfassen, bringe ich Sie eigenhändig um.«
    Während das Boot durch das Wasser glitt, malte sie sich aus, wie sie ihre Drohung in die Tat umsetzen würde.
     
    Marla stand in der Boutique und seufzte. Nachdem sie die Verkäuferin angewiesen hatte, ihr ein paar Kleider beiseite zu hängen, machte sie sich auf die Suche nach ihrer Tochter. Sie sah sich in den Restaurants und Bars, am Strand und am Pool um. Leicht verärgert steuerte sie anschließend durch das Souvenirgeschäft und dann zurück zur Boutique.
    Als sie Tate dort ebenfalls nicht entdeckte, marschierte sie zur Lobby, um den Concierge zu bitten, ihre Tochter ausrufen zu lassen.
    Da sah sie, dass Matthew gerade aus einem Taxi stieg.
    »Matthew, um Gottes willen, wo seid ihr gewesen?«
    »Ich musste mich um etwas kümmern.« Er tätschelte seine Jackentasche, in der ein frisch unterzeichneter Vertrag steckte. »Hey, so spät bin ich doch gar nicht dran.«
    »Wovon redest du?«
    »Wir wollten uns um diese Uhrzeit treffen.« Unbekümmert sah er auf seine Armbanduhr. »Ich bin nur ein paar Minuten zu spät. Hast du ihr inzwischen ein Kleid aufgeschwatzt, oder sträubt sie sich immer noch?«
    »Ich habe sie gar nicht gesehen«, knurrte Marla verärgert. Sie schwitzte und war frustriert. »Ich dachte, sie wäre bei dir.«
    »Nein, wir waren nicht zusammen,

Weitere Kostenlose Bücher