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Der Ruf der Wellen: Roman (German Edition)

Der Ruf der Wellen: Roman (German Edition)

Titel: Der Ruf der Wellen: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Nora Roberts
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Funde.«
    Tate sah erst Matthew und dann ihren Vater an. »Du hast nicht versagt. Keiner von uns hat versagt.«
    Schweigend stand Matthew auf. Er nahm die goldene Kette aus seiner Tasche und ließ sie von seiner Hand baumeln. Einen Augenblick lang glaubte Tate, den Rubin sonderbar leuchten zu sehen.
    Unsicher erhob sich Ray. Seine Augen wirkten verklärt, als er die Hand ausstreckte, um den großen Stein zu berühren. »Ihr habt es gefunden.«
    »Tate hat es heute Morgen gefunden.«
    »Ein Werkzeug des Teufels«, flüsterte Buck und wich zurück. »Es wird euch nichts als Kummer bringen.«
    »Es mag ein Werkzeug sein«, bestätigte Matthew und warf LaRue einen Blick zu. »Und ich werde es benutzen. Ich bin Tates Meinung. Wir sollten unsere bisherigen Funde woanders lagern, und sie soll Kontakt zu den entsprechenden Stellen aufnehmen.«
    »Du stimmst mir zu, damit du VanDyke herlocken kannst«, murmelte sie.
    »VanDyke ist mein Problem. Er ist hinter dem hier her.« Matthew nahm Ray die Kette aus der Hand. »Und wenn er es in die Finger bekommen will, muss er erst einmal an mir
vorbei. Vielleicht sollten wir die Grabungen eine Zeit lang unterbrechen. Du, Marla und Tate könnt an Land gehen.«
    »Damit du ihm hier allein gegenübertreten kannst?« Tate hob den Kopf. »Keine Chance, Lassiter. Nur weil ich dumm genug bin, dich zu heiraten, heißt das noch lange nicht, dass du mich rumkommandieren kannst.«
    »Ihr wollt heiraten?« Marla presste eine Hand auf den Mund. »Oh, Liebling!«
    »Eigentlich wollte ich es euch ein wenig schonender beibringen.« Wut funkelte in Tates Augen. »Du Idiot!«
    »Ich liebe dich auch.« Matthew legte einen Arm um ihre Taille. Er hielt das Amulett in seiner freien Hand. »Heute Nachmittag hat sie mich gefragt«, klärte er Marla auf. »Ich habe ihr den Gefallen getan und eingewilligt, weil ich dich als Schwiegermutter bekomme.«
    »Gott sei Dank seid ihr endlich zur Vernunft gekommen.« Schluchzend nahm Marla beide in ihre Arme. »Ray, unser kleines Mädchen heiratet!«
    Er klopfte seiner Frau unbeholfen auf die Schulter. »Vermutlich ist das der Moment, in dem ich eine feierliche Ansprache halten sollte.« Ray fühlte sich von seinen Gefühlen überwältigt. Bedauern mischte sich mit Freude. Mein kleines Mädchen, dachte er, ist jetzt die Frau eines anderen Mannes. »Mir fällt aber nichts ein.«
    »Wenn ihr gestattet«, mischte sich LaRue ein, »schlage ich eine bescheidene Feier vor.«
    »Natürlich.« Marla tupfte sich die Augen ab und trat zurück. »Darauf hätte ich von allein kommen sollen.«
    »Entschuldigt mich.« LaRue verschwand in der Kombüse, wo er eine Flasche Fume Blanc aus ihrem Versteck holte.
    Nachdem die Gläser gefüllt, Trinksprüche ausgebracht und Tränen getrocknet waren, gesellte sich Tate zu Buck an der Steuerbordreling.
    »Ein ziemlich aufregender Abend«, murmelte sie.
    »Ja.« Er hob sein Glas Ginger-Ale.
    »Ich dachte — ich hatte gehofft, dass du dich für uns freuen würdest, Buck. Ich liebe ihn so sehr.«
    Unsicher trat er von einem Fuß auf den anderen. »Nun, das weiß ich im Grunde schon lange. Nur hatte ich mich in den letzten fünfzehn Jahren daran gewöhnt, ihn für mich allein zu haben. Vielleicht war ich kein guter Ersatzvater –«
    »Du warst wunderbar«, unterbrach sie ihn heftig.
    »Hin und wieder habe ich es vermasselt, aber meistens habe ich mein Bestes getan. Ich habe schon immer gewusst, dass Matthew etwas ganz Besonderes ist, anders als James oder ich. Ich wusste nur nie genau, wie ich diese Seite an ihm fördern sollte. Du weißt es«, fügt er hinzu und wandte sich endlich zu ihr um. »Du machst einen besseren Menschen aus ihm. Wenn du an seiner Seite bist, wird er sich mehr Mühe geben und das Pech der Lassiters endlich abwenden. Du musst ihn dazu bringen, die verdammte Kette aufzugeben, Tate, bevor sie euch zugrunde richtet! Bevor VanDyke ihn deswegen umbringt.«
    »Das kann ich nicht, Buck. Wenn ich es versuche und er sich fügt, weil ich ihn darum bitte – was würde dann aus ihm?«
    »Ich hätte ihm nie davon erzählen dürfen. Ich habe ihn glauben lassen, dass James’ Tod nicht umsonst war, wenn wir es finden. Das war dumm von mir. Tot ist tot.«
    »Matthew ist erwachsen, Buck. Was er tut, darf er nicht um unsertwillen tun. Wenn wir ihn lieben, müssen wir das akzeptieren.«

Sechstes Kapitel
    T ate bemühte sich, ihren eigenen Rat zu beherzigen. Während Matthew neben ihr in der Kabine auf der Mermaid schlief, versuchte

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