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Der Ruf der Wellen: Roman (German Edition)

Der Ruf der Wellen: Roman (German Edition)

Titel: Der Ruf der Wellen: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Nora Roberts
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perfekt. Ich konnte das Eis in LaRues Drink beinahe schmelzen hören.«
    »Ich persönlich bevorzuge mein eigenes Modell.« Marla zog einen riesigen Hut mit breiter Krempe vom Kopf und gesellte sich zu den anderen an den Tisch. »Das Zoom ist unglaublich. Selbst von der anderen Seite der Halle aus konnte ich sämtliche Poren seiner Haut zählen.« Sie zog ebenfalls eine Kassette heraus. »Ich glaube nicht, dass mir etwas entgangen ist, Matthew.«
    »Die Wunder der Technologie.« Matthew spielte mit der
Minikassette in seiner Hand. »Es ist unglaublich. Auf diesen kleinen Kassetten haben wir Video- und Tonaufnahmen von Ihrem Geständnis aus zwei verschiedenen Perspektiven. Sie wissen doch, was Anstiftung bedeutet, oder nicht, VanDyke? Das ist, wenn Sie jemanden dafür bezahlen, ein Verbrechen zu begehen.«
    Er lächelte schmal und steckte die Bänder ein. »Dazu kommt Verschwörung zu einem Mord.« Matthew zögerte. »Das wären schon zwei Anklagepunkte. Und natürlich Mord. Damit meine ich den vorsätzlichen Mord an James Lassiter. Als ich mich zum letzten Mal damit beschäftigte, gab es für Tötungsdelikte keine Verjährungsfrist«, fügte er leise hinzu.
    Er reichte LaRue die Kassetten. »Danke, Partner.«
    »War mir ein Vergnügen.« Der Goldzahn blitzte auf. »Ein ausgesprochen lukratives Vergnügen.«
    Matthew sah seinen Onkel an. »Buck, du und LaRue kümmert euch um die Bänder.«
    »Schon unterwegs.« Buck blieb stehen und sah VanDyke an. »Jahrelang glaubte ich, auf der Halskette läge ein Fluch. Ich dachte, dass sie James getötet und mich und den Jungen verfolgt hätte. Dabei waren Sie es. Jetzt haben wir Sie erledigt, VanDyke, und ich bin mir sicher, dass James sich darüber königlich amüsiert.«
    »Niemand wird Ihre Bänder ernst nehmen.« VanDyke tupfte sich den Mund mit einem Taschentuch ab und gab seinem Steward ein Signal.
    »Das sehe ich anders. Einen Augenblick noch.« Matthew wandte sich um und sah gerade noch, wie LaRue sich bückte, anscheinend, um nach seinen Schuhbändern zu sehen, und dann wie eine Rakete direkt zwischen den Beinen des Leibwächters hochschnellte.
    Zweihundertachtundsechzig Pfund Muskeln gingen zu Boden. Über die Lippen des Mannes drang kaum mehr als ein Wimmern, dann rollte er sich wie eine gegarte Garnele zusammen.
    »Das war für Tate«, erklärte LaRue. Als mehrere Hotelangestellte herbeigeeilt kamen, hob er hilflos beide Hände. »Er ist einfach umgefallen!«, rief er. »Vielleicht ein Herzinfarkt. Verständigen Sie schnell einen Arzt!«
    »Sie haben den Kanadier immer unterschätzt,« sagte Matthew grinsend. »Danke«, fuhr er an die zusehends nervöser werdende Kellnerin gewandt fort, die die Getränke servierte. »Marla, du bekommst einen Mai Tai.«
    »Mit dem größten Vergnügen, mein Lieber.« Sie ließ sich nieder, strich den weiten Rock ihres Sommerkleides glatt und warf VanDyke einen eisigen Blick zu. »Sie sollten wissen, dass es meine Idee war«, erklärte sie. »Sie musste nur noch ein wenig verfeinert werden. Sie sehen blass aus, Mr. VanDyke. Möchten Sie ein wenig Käse, einen kleinen Proteinschub?«
    »Ist sie nicht süß?« Überschwänglich küsste Matthew Marlas Hand. »Und nun zum geschäftlichen Teil. Kopien dieser Bänder werden in verschiedenen Safes, Schließfächern und Anwaltsbüros auf der ganzen Welt deponiert. Mit den üblichen Anweisungen – Sie wissen schon: Falls mir etwas zustoßen sollte et cetera. ›Mir‹ heißt in diesem Fall mir selbst, meiner attraktiven zukünftigen Schwiegermutter …«
    »Oh, Matthew!«
    »… Ray«, fuhr Matthew fort, nachdem er ihr zugezwinkert hatte. »Buck, LaRue, und natürlich Tate. Oh, und wo wir gerade von Tate sprechen …«
    Matthews Hand schnellte vor wie eine Schlange und packte den sorgfältig gebundenen Windsorknoten von VanDykes Seidenkrawatte. Mit glühenden Augen zog er ihn zu wie eine Schlinge.
    »Wenn Sie sich ihr noch einmal nähern, wenn jemals einer Ihrer Zombies sie anfasst, werde ich Sie töten – nachdem ich vorher jeden Knochen in Ihrem Körper gebrochen und Sie mit Marlas Obstmesser gehäutet habe.«
    »Das sollte Tate doch für sich behalten.« Verlegen saugte Marla an ihrem Strohhalm.
    »Ich denke, wir verstehen uns.« Keineswegs befriedigt, lockerte Matthew seinen Griff.
    »Wie nett, ihr seid immer noch hier!« Tate kam in die Lobby geschlendert. Trotz der Prellung strahlte ihr Gesicht. »Hallo, Liebster«, säuselte sie, als sie sich hinunterbeugte und Matthew auf die Wange

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