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Der Ruf der Wellen: Roman (German Edition)

Der Ruf der Wellen: Roman (German Edition)

Titel: Der Ruf der Wellen: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Nora Roberts
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»Ich werde die anderen wecken, damit sie erfahren, dass ich meine Intelligenz von dir geerbt habe.«
    Freudig wandte Marla sich wieder ihren Kartoffeln zu. »Genial«, sagte sie zu sich selbst und klopfte sich zufrieden auf die Schulter.
     
    »Es könnte klappen.« LaRue betrachtete noch einmal die großzügig angelegte Hotelhalle. »Aber bist du dir sicher, dass du nicht doch lieber deinen früheren Plan umsetzen und VanDyke in kleinen Stücken an die Fische verfüttern willst?«
    »Hier geht es nicht darum, was mir lieber ist.« Matthew hielt sich in der kleinen Bücherei abseits der Haupthalle versteckt. »Außerdem würden die Fische sich den Magen verderben.«
    »Stimmt.« LaRue seufzte tief. »Das ist das erste Opfer, das du als Ehemann bringen musst, mon jeune ami.«
    »Damit kann ich leben.«
    Vorsichtig berührte LaRue seine zerkratzte Wange und brachte ein Lächeln zustande. »Ich glaube, Tate ist jedes Opfer wert.«
    Er ließ einen Blick durch die große Lobby mit den bequemen Sitzgruppen, prächtigen Pflanzen und Panoramafenstern wandern. »Das Wetter ist so gut, dass kaum jemand hier ist. Und die Tageszeit ist günstig«, fügte er hinzu. »Zu spät zum Lunch, zu früh für Cocktails. Unser Mann ist prinzipiell pünktlich, in zehn Minuten dürfte er hier sein.«
    »Setz dich und bestell dir etwas zu trinken. Wir müssen verhindern, dass er den Tisch aussucht.«
    LaRue straffte seine Schultern und fuhr sich durchs Haar. »Wie sehe ich aus?«
    »Umwerfend.«
    »Bien sûr.« Zufrieden verschwand er. Er wählte einen Tisch am Terrassenfenster, einem dick gepolsterten Sofa gegenüber, und betrachtete das Regal mit den Brettspielen, mit denen sich die Gäste an regnerischen Tagen die Zeit vertreiben konnten. Dann zog er seinen Tabakbeutel aus der Tasche.
    Gerade genoss er den letzten Rest seiner Zigarette sowie einen aufgeschäumten Mai Tai und ein Kapitel Hemingway, als VanDyke, gefolgt von seinem schweigsamen Steward, den Raum betrat.
    »Ah, so pünktlich wie erwartet.« Er prostete VanDyke zu und grinste den Steward höhnisch an. »Wie ich sehe, fürchten Sie sich sogar vor einem loyalen Mitarbeiter.«
    »Reine Routine.« Mit einer Handbewegung wies VanDyke den Mann an, auf dem Sofa Platz zu nehmen. »Und Sie haben das Gefühl, bei einer geschäftlichen Besprechung den Schutz eines öffentlichen Ortes zu benötigen?«
    »Reine Routine«, gab LaRue zurück und schob sorgfältig ein Lesezeichen in sein Buch, bevor er es beiseite legte. »Wie geht es Ihrem Gast?«, erkundigte er sich beiläufig. »Die Beaumonts sorgen sich um Tates Sicherheit.«
    VanDyke faltete die Hände und spürte, wie sie sich entspannten. Seit Tates Verschwinden bemerkt worden war, hatte er gegen einen Wutanfall angekämpft. Offensichtlich, dachte er jetzt, war sie nicht an den Busen ihrer Familie zurückgekehrt. Wahrscheinlich ertrunken, vermutete er und betrachtete gedankenverloren die Kellnerin. Wirklich schade.
    »Einen Champagnercocktail. Mein Gast geht Sie nichts an«, fügte er an LaRue gewandt hinzu. »Ich würde gern direkt auf unser Geschäft zu sprechen kommen.«
    »Ich habe es nicht eilig.« Genüsslich lehnte LaRue sich in seinem Stuhl zurück. »Haben Sie das Feuerwerk gesehen, das ich gestern Nacht für Sie veranstaltet habe?«
    »Ja.« Pedantisch entfernte VanDyke eine Fluse von einer seiner gestärkten Manschetten. »Ich nehme an, es gab keine Überlebenden.«
    LaRues schmales Grinsen wirkte kühl. »Für Überlebende bezahlen Sie mich nicht, oder?«
    »Nein.« VanDyke stieß einen tiefen, fast ehrfürchtigen Seufzer aus. »Matthew Lassiter ist tot. Sie haben sich Ihr Geld verdient, LaRue.« Er brach ab und schenkte der Kellnerin, als sie ihm seinen Cocktail servierte, sein charmantestes Lächeln.
    »Ihr Auftrag lautete, sein Boot zu vernichten, zusammen mit ihm und seinem Onkel, und Ihr Preis betrug, wenn ich mich recht entsinne, zweihundertundfünfzigtausend.«
    »Ein Sonderangebot«, murmelte LaRue.
    »Die Zahlung erfolgt noch vor Geschäftsschluss auf Ihr Konto. Glauben Sie, dass er sofort tot war?«, fragte VanDyke nachdenklich. »Oder hat er die Explosion gespürt?«
    LaRue starrte in seinen Drink. »Wenn Sie wollten, dass er leidet, hätten Sie das bei Vertragsabschluss erwähnen sollen. Für ein geringfügig höheres Honorar hätte ich es eingerichtet.«
    »Nicht so wichtig. Ich gehe davon aus, dass er gelitten hat. Und die Beaumonts?«
    »Sind natürlich erschüttert. Matthew war wie ein Sohn für sie, und

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