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Der Ruf der Wellen: Roman (German Edition)

Der Ruf der Wellen: Roman (German Edition)

Titel: Der Ruf der Wellen: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Nora Roberts
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die sich über ihren Mund legte, fühlte sich feucht und glatt an. Ihre eigene schnellte instinktiv nach oben, ihre Nägel gruben sich in Fleisch, bevor sie überhaupt begriff, was mit ihr passierte.
    »Ich habe eine Waffe auf Sie gerichtet, Tate.« Der stechende Schmerz in der Nierengegend ließ sie die Luft anhalten. »Mit einem Schalldämpfer. Niemand hört, wenn ich Sie hier erschieße. Falls Sie schreien oder rufen, bringe ich Sie und jeden, der Ihnen zu Hilfe eilt, um. Verstanden?«
    Die Stimme und die Drohung klangen entsetzlich vertraut. Sie konnte nur nicken.
    »Seien Sie jetzt sehr vorsichtig.« VanDyke verlagerte seine Hand von ihrem Mund an ihre Kehle. »Sonst sind Sie tot.« Eigentlich sollte er ihr einfach das Genick brechen. Einen Augenblick lang spielte er mit dem Gedanken, dann verwarf er ihn wieder. Das hatte Zeit. »Sekunden später bin ich unter Wasser und spurlos verschwunden.«
    »Was wollen Sie damit beweisen?« Ihre Worte klangen schwach und atemlos, weil er ihre Kehle zudrückte. »An die Isabella und alles, was wir an Bord gefunden haben, kommen Sie nicht mehr heran. Sie können mich umbringen, Sie können uns alle töten, das ändert nichts. Man wird Sie verfolgen, und Sie kommen für den Rest Ihres Lebens ins Gefängnis.«
    »Ist Ihnen denn nicht klar, dass mir niemand etwas anhaben kann, sobald ich das Amulett besitze? Sie kennen seine Macht, haben sie selbst gespürt.«
    »Sie sind verrückt –« Unwillkürlich schrie Tate auf, aber ihr Schrei wurde gedämpft, weil seine Finger an ihrem Hals zudrückten.
    »Es gehört mir, es hat mir schon immer gehört.«
    »Damit kommen Sie nicht durch. Jeder wird wissen, dass Sie es waren. Diesmal können Sie sich weder hinter Ihrem Geld noch Ihrem Einfluss verstecken.« Gequält atmete sie aus, sobald er seinen Griff lockerte.
    »Das Amulett genügt mir.«
    »Sie müssen sich für den Rest Ihres Lebens verstecken.«
    Während sie sprach, sah sie sich verzweifelt nach einer Waffe um. Die schwere Champagnerflasche stand außer Reichweite.
    »Wir haben die Bänder, und wir haben alle relevanten Stellen über den Fund informiert.« Hastig sprach sie weiter. »Hayden und Lorraine sowie Dutzende von anderen Wissenschaftlern wissen längst Bescheid. Sie können sie doch nicht alle umbringen!«
    »Natürlich kann ich, und es gibt nichts und niemanden, der mich daran hindern wird. Geben Sie mir das Amulett, Tate, und Ihren Eltern zumindest passiert nichts.«
    Tate wurde schwindlig. Sie schloss ihre Hand schützend um den Stein, der sanft gegen ihre Handfläche zu pulsieren schien.
    »Ich glaube Ihnen nicht. Sie bringen mich um, Sie werden uns alle umbringen! Und wozu? Für die verrückte Vorstellung, dass eine Halskette Ihnen Macht gibt und Sie unantastbar macht?«
    »Und unsterblich.« Er glaubte es inzwischen tatsächlich. »Andere haben daran geglaubt, aber sie waren schwach, nicht dazu in der Lage, das zu beherrschen, was sie in ihren Händen hielten. Ich dagegen bin daran gewöhnt, Befehle zu
erteilen, Macht auszuüben. Deshalb gehört es mir. Wie wird es sein, wenn jeder Wunsch, jeder Gedanke möglich wird? Alles zu besitzen, für immer zu leben, falls man sich das wünscht?«
    Sein Atem an ihrem Ohr beschleunigte sich. »Ja, dafür würde ich Sie umbringen. Wollen Sie, dass ich Sie vorher leiden lasse?«
    »Nein.« Tate schloss die Augen und lauschte angestrengt auf die Geräusche des zurückkehrenden Bootes. Wenn sie doch nur LaRue und Buck oder Matthew ein Zeichen geben könnte. Dann gäbe es vielleicht eine Möglichkeit, VanDyke davon abzuhalten, sie alle zu töten. »Ich gebe es Ihnen und bete zu Gott, dass Sie das Leben bekommen, das Sie verdienen.«
    »Wo ist das Amulett?«
    »Hier.« Sie hob es hoch. »Genau hier.«
    Überrascht lockerte er seinen Griff, sodass sie sich losreißen konnte. Aber sie lief nicht weg, wohin hätte sie auch laufen sollen? Stattdessen sah sie ihn mit kalten, trotzigen Augen an. Ihre Finger umklammerten immer noch den strahlenden Stein in der Mitte des Amuletts. Sie sah, wie sich sein Gesicht entspannte und schlaff wurde. Aber die Pistole bewegte sich nicht.
    »Es ist schön, nicht wahr?«, sagte sie leise. An seine Vernunft konnte sie nicht appellieren, also würde sie es mit seinen Wahnvorstellungen versuchen. Vielleicht hatte sie ja doch eine Waffe in der Hand.
    »Seit Jahrhunderten hat es darauf gewartet, wieder gehalten zu werden, getragen und bewundert zu werden. Wissen Sie, dass es völlig unbeschädigt war,

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