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Der Ruf der Wollust: Roman (German Edition)

Der Ruf der Wollust: Roman (German Edition)

Titel: Der Ruf der Wollust: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Susan Squires
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Säugling, du hast gar keine Wahl.« In der Dunkelheit drehte sie seinen Kopf zu sich. »Du kennst den Namen, den ich will, den Namen des Mannes, der dir deine Aufgaben überträgt, der allen Männern wie dir ihre Aufgaben zuweist, für England.« Sie lächelte verlockend.
    John konnte nicht mehr atmen. Seine Brust hob sich schwer gegen Asharti. Ein leiser Aufschrei drang aus seiner Kehle, er konnte sich nicht beherrschen. Er wölbte seinen Körper gegen den Druck, ihr jedes Begehren zu erfüllen, selbst dieses letzte, absolut abscheuliche Verlangen. Und dann brach der Damm.
    »B … Barlow«, stammelte er. »Thomas Barlow.«
    Asharti fuhr mit den Fingern durch sein Haar, lachte leise dabei. »Guter kleiner Säugling. Die Adresse?«
    »Albemarle Street sechzehn.«
    Er brach auf dem Steinboden zusammen. Verraten! Er hatte Barlow verraten und damit auch England.
    Asharti küsste seine Schulter. »Nun, nun«, murmelte sie. »Ich weiß, wie viel dich das gekostet hat. Wunderbar.« Er fühlte das Kratzen ihrer Zähne. Sie durchbohrten das Fleisch an seiner Schulter, aber er zuckte nicht vor dem Schmerz zurück. Er hieß ihn fast willkommen. Was hatte er nicht als Strafe für seinen Verrat verdient? Diesmal zog sie einen Kratzer über seine Schulter und leckte die Wunde. Das erregte sie von Neuem, und sie begann, ihre Hüften wieder über seinem Schwanz zu bewegen. John keuchte vor Anstrengung, als er seine Hüften vom Boden hochstieß. Diesmal tat Asharti nichts, um seine Ejakulation zu kontrollieren. Er verströmte sich in ihr in einer Mischung aus erzwungenem Verlangen und Verzweiflung, selbst als sie sich auf ihrem eigenen Höhepunkt über ihm krümmte.
    Sein Orgasmus klang ab. Ihr kehliges Lachen hallte von den Steinen wider und erfüllte die Zelle. »Nun, hatte ich dir nicht eine kleine Belohnung für deine Kooperation versprochen?« Sie kam hoch. »Ich habe mich sehr amüsiert«, murmelte sie und stand auf. »Wir werden bald wieder miteinander reden.«
    John konnte nicht mehr unterscheiden, ob die wirbelnde Schwärze nur in seinem Kopf war oder auch um ihn herum. Er verlor das Bewusstsein.
    Beatrix starrte in der stärker werdenden Dunkelheit über das Wasser. Der scharfe Wind über dem Ärmelkanal zwischen Portsmouth und der Isle of Wight zerrte an ihrem Haar. Er packte die Strähnen, die in kunstvoller Unordnung herausgezupft waren, und ließ ihre vorgetäuschte Flucht aus der Ordnung Wirklichkeit werden. Heute Abend trug sie Schwarz, um besser getarnt zu sein in der Nacht. Ein Norwich-Schal bedeckte ihre Schultern, um deren blassen Glanz zu verbergen und um sie vor dem Nachtwind zu schützen.
    Auf dem Wasser, das gegen die Kaimauer schlug, schwamm der ölige Schmutz des Hafens. Der saubere und frische Geruch der See vermischte sich mit dem Gestank von Teer und all dem verfaulenden Unrat, der über Bord der Schiffe gekippt worden war. Über dem Hafen, unter dahinjagenden Wolken, dümpelten die deformierten Silhouetten der entmasteten Gefängnisschiffe auf der Dünung, drohend und melancholisch zugleich. Einst waren sie stolze Fregatten im Kampfeinsatz oder Kriegsschiffe gewesen. Jetzt, dank ihres Alters oder einer Beschädigung, war für sie die Zeit der Schlachten vorbei, und sie verbrachten ihre letzten Tage in schändlichem Dienst.
    »Welches ist die Vengeance? «, fragte Beatrix den kleinen Jungen, der neben ihr stand. Sein Vater diente als Wachmann auf einer der Fregatten, und er war auf vielen, sehr vielen von ihnen gewesen, hatte er gesagt.
    »Das da.« Der Junge zeigte auf das Schiff, das am weitesten entfernt vom Kai vor Anker lag. »Keiner will, dass die Franzmänner fliehen«, erklärte er. Es waren vielleicht sechs Kilometer bis dorthin. Zu weit für eine Translokation ohne Zwischenstation; sie wollte aber auch die Aufmerksamkeit vermeiden, die eine Frau erregen würde, wenn sie in einem Boot längsseits an der Vengeance festmachte. Welche Möglichkeiten blieben ihr also?
    »Ganz gewiss nicht«, sagte sie. Er war vielleicht acht oder neun und trug anständige Kleider, eine Baumwollhose und ein Leinenhemd und ein Tuch um den Hals. Er war nicht sauber, aber schließlich waren Jungen seines Alters das selten. Seine Mutter erwartete ihn sicher bald zum Abendessen zu Hause. »Ist jemals jemand von der Vengeance geflohen?«
    »Bis letzten Monat noch nie«, vertraute er ihr an. »Das TO will nicht, dass darüber geredet wird. Immer noch nicht.«
    »Dass jemand geflohen ist?« Beatrix fühlte ein seltsames,

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