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Der Ruf der Wollust: Roman (German Edition)

Der Ruf der Wollust: Roman (German Edition)

Titel: Der Ruf der Wollust: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Susan Squires
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wollte. Ich fühlte mich verpflichtet, sie zu lieben. Aber ich habe sie nicht geliebt. Nicht auf die Art, auf die ich dich geliebt habe. Sie wusste das. Deshalb hat sie mich gehasst. Deshalb hat sie dich mir fortgenommen. Im Laufe der Zeit ist mir das klargeworden. Ich habe sie zu dem gemacht, was sie ist. Die Tatsache, dass ich sie nicht geliebt habe, hat sie bitter gemacht und sie den Weg wählen lassen, den sie heute geht.«
    Beatrix runzelte die Stirn. »Du denkst, du hast sie zu dem gemacht, was sie ist? Du bist für das Heute nur verantwortlich, weil du sie nicht getötet hast. Aber das, was sie ist – dazu haben sie ihre Erfahrungen und ihre eigene gemarterte Seele gemacht.«
    »Sie war verletzt, darin stimme ich dir zu. Aber Liebe hätte sie heilen können. Ich … konnte es nicht, das ist alles.«
    Sie spürte, wie sehr seine Gefühle ihm zu schaffen machten. »Deshalb hast du nie Kontakt zu ihr aufgenommen.«
    »Deshalb habe ich nie Kontakt zu dir aufgenommen.«
    »Was?«
    »Weil dich zu lieben ein Verrat an allem war, was ich im Sinn hatte. Ich wollte Asharti retten, aber meine Liebe zu dir hat sie in die Verdammnis getrieben.« Er holte mühsam Luft. »Und meine Liebe zu dir war niemals fair oder richtig.«
    »Wie meinst du das?« Wenn Stephan sie geliebt hatte, dann musste das doch das Richtige gewesen sein, oder nicht?
    »Du warst jung. Ich war sehr alt. Du hast dich in meine Erfahrung verliebt. Du wärest mir entwachsen, Bea. Wenn du es auf andere Weise erfahren hättest, hätten wir als Freunde auseinandergehen können. Du hättest all die Jahre nicht damit verbracht, durch die Welt zu ziehen.«
    »Lass uns nicht wieder darüber streiten, ob es unausweichlich war, dich zu verlassen.«
    »War es denn nicht unausweichlich?«
    War es das nicht? Sie starrte ihn an. Es war unausweichlich gewesen. Er war ihre erste Liebe. Aber er hatte recht. Sie war so jung gewesen. Hatte er sie darum geliebt? Hätte er sie auch geliebt, wenn sie erfahren gewesen wäre, wenn sie ihn herausgefordert hätte, ihre eigenen Entscheidungen getroffen hätte? Hätte sie jemanden lieben können, der das nicht akzeptiert hätte?
    Er lächelte in der Dunkelheit. Die Kathedrale roch nach Stein und Staub. Irgendwo tröpfelte Wasser in ein Weihwasserbecken.
    »Wir können nicht anfangen, uns wieder zu lieben?« Ihr Mund sagte es, bevor sie die Worte gedacht hatte.
    Er ging zu ihr und legte den Arm um ihre Schultern. Sie lehnte sich an ihn, und er streichelte ihr Haar. Überraschenderweise fühlte sich Stephans Körper warm und tröstend an. Aber es war nicht … elektrisierend. Nicht so wie bei John. »Lass uns lieber bei dem Punkt anfangen, den wir ohne Asharti erreicht hätten«, sagte er. »Lass uns Freunde sein. Du hast doch jemanden, den du liebst …«
    Sie schaute über die Schulter zu John, der so mutlos neben Khalenberg und Asharti unter der Fensterrose stand. Sie schloss für einen kurzen Moment die Augen. »Er wird niemals ein Ungeheuer lieben. Schon gar nicht eines, das auch ihn zu einem Ungeheuer gemacht hat.«
    »Unsinn. Er ist verrückt nach dir«, sagte Stephan. »Er war bereit, in die Höhle des Löwen zu gehen, in diesem Fall in meine, um dich zu retten. Zur Hölle, er hat seine Abscheu überwunden und einen Kelch von meinem Blut getrunken, nur um dich nicht im Stich zu lassen. Er hat mir sein Leben angeboten, falls ich es dafür verlangen sollte, dass ich zu dir gehe. Sag nicht, dass das keine Liebe ist.«
    Sie war so verwirrt. Sie hatte immer Stephan geliebt, Stephan gehasst, Stephan geliebt. Aber jetzt tat sie es nicht mehr. Sie war über ihn hinweg. »John ist nicht du. Er ist nur …«
    »Nur der Mann, den du zu einem Vampir gemacht hast. Er ist der Erste, nicht wahr?«
    Sie nickte an seiner Schulter.
    »Sicherlich weißt du, warum du ihn gemacht hast.« Stephans Stimme klang sanft.
    Sie schaute hoch, erinnerte sich, dass sie sich eine Welt ohne John nicht hatte vorstellen können. Stephan starrte auf die kühnen Bogenschwünge der Kathedrale. Sie konnte seine Augen nicht sehen. »Glaubst du an die Liebe, Stephan? Ich meine, dass sie für uns wirklich Bestand haben kann?«
    »Absolut, Kätzchen. Ich glaube an die Liebe.« Sie konnte seine Gewissheit hören. Er meinte es von ganzem Herzen. »Jetzt geh und werde glücklich. Der arme Teufel sieht ganz verloren aus.« Er ließ sie los und schob sie sanft von sich fort.
    Sie wandte sich zu ihm um, noch immer unentschlossen.
    »Du musst nur vertrauen, Kätzchen. Du

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