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Der Ruf des Bösen: Die Erleuchtete 2 - Roman (German Edition)

Der Ruf des Bösen: Die Erleuchtete 2 - Roman (German Edition)

Titel: Der Ruf des Bösen: Die Erleuchtete 2 - Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Aimee Agresti
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bestehst, dann wirst du quasi meine Chefin sein.«
    »Was?« Ich musste tatsächlich lachen, das klang total albern. »Wie witzig.«
    »Nein, im Ernst.« Er sah nicht so aus, als wäre das ein Scherz.
    »Das ist ja Wahnsinn.« Ich wollte es eigentlich gar nicht laut sagen, aber es sprudelte einfach so aus mir heraus.
    »Aber eins nach dem anderen, okay?«, sagte Connor. »Du weißt, dass zunächst der große Kampf ansteht.« Ich nickte. »Wir müssen so genau wie möglich herausfinden, wie das ablaufen wird. Der Typ nebenan hat uns ja schon einiges erzählt.«
    Lucian . »Ja«, murmelte ich schuldbewusst, aus mehr als einem Grund. »Hey, du hast deine Quelle geschützt, das ist in Ordnung, aber jetzt sind wir alle auf derselben Wellenlänge, okay? So ist es leichter, auf dich aufzupassen. Verstanden?«
    Ich nickte. »Verstanden.«
    »Ist die Markierung verschwunden?«, fragte er und deutete auf meine Schulter. Ich hatte nicht einmal nachgesehen. Deshalb zog ich jetzt mein T-Shirt runter. Er lehnte sich vor und drehte mich um. »Jap, nur noch ein kleines bisschen rot. Alles klar bei dir.«
    »Danke.« Ich konnte meine Erleichterung nicht verbergen.
    »Aber pass jetzt gut auf, okay?« Ich nickte wieder. »Du steckst nämlich wirklich voller Überraschungen.«
    »Aber echt. Ich wünschte, ich könnte zu meinem langweiligen alten Selbst zurückkehren«, murmelte ich und machte die Tür auf.
    Er lächelte wieder. »Ich fürchte, das ist nicht möglich.«
    Als ich schließlich das Gefühl hatte, wieder eine halbwegs normale Stimme vortäuschen zu können, die Joans hochempfindlichen Problemdetektor überlisten würde, rief ich sie endlich an. Sie ging beim ersten Klingeln ran, als hätte sie neben dem Telefon gewartet.
    »Wie geht’s deiner Erkältung, mein Schatz? Ich kann nicht fassen, dass du ohne Probleme die Winter in Chicago durchstehst und dann im warmen New Orleans krank wirst. Was hab ich dir über dein Vitamin C gesagt, Haven? Isst du auch vernünftig? Ich muss dir wirklich mehr Fresspakete schicken. Ich habe sogar überlegt, dich für eine von diesen Obstkisten anzumelden, obwohl du ja gar nicht mehr so lange weg bist, aber …« Sie begann, vom Thema abzuschweifen.
    »Nein, es ist wirklich alles in Ordnung mit mir«, log ich.
    »Ich bin sicher, dass du mal wieder viel zu hart arbeitest«, schalt sie mich liebevoll.
    »Ja, so was in der Art.«
    »Du stürzt dich immer auf alles, als ginge es dabei um Leben und Tod. Sei nicht so hart zu dir.«
    »Danke«, sagte ich und rollte mit den Augen. »Das mache ich, versprochen. Wie läuft es so zuhause?«
    »Gut, gut. Aus dem Krankenhaus lassen dich alle grüßen. Ich werde ständig gefragt, ob du schon was von den Colleges gehört hast, aber ich sage denen immer …«
    »Nein«, antwortete ich ein wenig schroff. »Wenn es Neuigkeiten gibt, wirst du als Allererste davon erfahren.« Ich fand es seltsam, diese Farce mit dem College aufrechtzuerhalten, mich tatsächlich zu bewerben und dann auf Antwort zu warten. Ich konnte mir kaum vorstellen, dass man mich zur Uni gehen lassen, mir diesen Initiationsritus zugestehen würde, auf den ich mich doch jahrelang gefreut hatte. Die jüngsten Ereignisse hatten mir wieder einmal klargemacht, dass es in meinem Leben Aspekte gab, über die ich weitaus weniger Kontrolle hatte als über meine Collegezulassung.
    »Ich weiß, ich weiß, es ist noch viel zu früh, aber wir wissen ja alle, dass du eigentlich überallhin gehen könntest. Sie hoffen nur, dass du nicht zu weit weg sein wirst. Du weißt schon, wie das ist, du fehlst ihnen eben. Und mir auch.«
    »Ich weiß«, antwortete ich sanft.
    »Ich habe mir überlegt, dass ich dich vielleicht zum Mardi Gras besuchen könnte.« Plötzlich wurde ihre Stimme eine Spur lauter und schriller.
    »Oh, Joan, das ist wirklich lieb von dir, aber es wäre bestimmt superteuer, und das wird hier das absolute Chaos. Vielleicht wäre es ein andermal besser.«
    »Hm, aber ich habe einen ganz günstigen Flug gefunden, ein tolles Angebot. Und ich wollte da doch immer mal hin.« Sie verstummte kurz, als erwartete sie, dass ich etwas erwidern würde, sprach dann aber selbst weiter: »Ich weiß, ich weiß, du machst dir Sorgen, weil das wegen deiner Arbeit ziemlich hektisch wird, aber ich verspreche dir, dass ich in einem Hotel absteige und dir nicht in die Quere komme …« Wenn sie erst einmal in Fahrt geriet, war es schwierig, sie zu bremsen. Aber ich schwor mir, sie auf gar keinen Fall hierherkommen zu

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