Der Ruf des Bösen: Die Erleuchtete 2 - Roman (German Edition)
wir schon mehr herausfinden werden, falls wir die nächste Phase erreichen. Wenn . Wenn wir die nächste Phase erreichen«, verbesserte er sich selbst.
»Ooookay.« Ich schüttelte wieder den Kopf. »Und, hab ich sonst noch was verpasst?«
»Oh ja«, erklärte Dante. »Es gab da eine absolut irrsinnige Mordserie. Es wurden sieben, acht Leute in derselben Nacht umgebracht.«
Bei diesen Worten lief es mir kalt den Rücken runter. »Wie furchtbar.«
Lance rückte sich nur mit ernstem Gesichtsausdruck die Brille zurecht und wechselte das Thema: »Und außerdem nehmen wir mit einem Umzugswagen an der Mardi-Gras-Parade teil.«
»Alle Freiwilligen gestalten ihren eigenen Anhänger und sind bei der Parade dabei«, fügte Dante hinzu. »Wir haben heute mit unserem angefangen.«
»Ich glaube, das ist alles«, meinte Lance und erhob sich. »Und sobald du uns dann sagen kannst, was du so gemacht hast, als wir nicht dabei waren, haben wir ein lückenloses Bild.«
»Ja, klar«, antwortete ich sarkastisch.
»Oh, warte mal, ich hab da noch eine Frage«, machte jetzt Dante wieder den Mund auf. »Wer oder was ist denn ›Savannah‹?«
Jetzt war ich verwirrt. »Äh, eine Stadt in Georgia?«, schlug ich vor.
»Ja, aber ich meine, was hat es damit auf sich?«, versuchte es Dante noch einmal.
»Woher soll ich das wissen?« Ich zuckte mit den Achseln.
»Das war offensichtlich das Letzte, was du vor deiner Ohnmacht gesagt hast«, erklärte Lance.
»Oh.«
»Sag Bescheid, wenn die Erinnerung zurückkommt, okay? Das passiert nämlich früher oder später. Wie bei mir.« Lance schüttelte den Kopf, als er wieder an den Schrecken zurückdachte, der ihn mit einiger Verzögerung heimgesucht hatte. »Vielleicht hilft uns das irgendwie weiter.« Ich nickte nur, als sie sich zum Gehen anschickten.
»Schluss mit der Rumtreiberei für Haven, die Schreckliche!«, witzelte Dante und drohte mir mit dem Finger.
»Oh, und ruf Joan an«, befahl Lance.
»Ups«, machte ich. Klar, Joan, die war durch die Nachrichten doch bestimmt aufgeschreckt. Ich fragte mich, ob ich ihr eines Tages wohl all das erzählen musste. Das nagte in letzter Zeit an mir: Es wurde immer schwieriger, mein großes Geheimnis vor ihr zu verbergen. Ich hatte nicht besonders viel Übung, was das Lügen anging. Bis letztes Jahr war mein Leben einfach nicht aufregend – oder besser gesagt gefährlich – genug gewesen, um wegen irgendwas schwindeln zu müssen.
»Sie hat nämlich ein paarmal hier angerufen, und wir haben ihr erzählt, dass du eine furchtbare Erkältung hast und viel zu heiser bist, um zu telefonieren«, verkündete Dante stolz.
»Und das hat sie euch abgekauft?«
»Jedenfalls war sie überzeugt genug, um nicht ins nächste Flugzeug zu steigen und herzukommen«, lachte Lance.
Ich würde sie zurückrufen, musste vorher aber noch etwas anderes erledigen.
Connor öffnete die Tür. Seine linke Wange hatte sich olivgrün verfärbt.
»Ich komme in Frieden«, erklärte ich mit meiner lieblichsten Stimme. Mit einer Hand hielt ich ihm ein Eispack entgegen, mit der anderen eine Dose Karamellpopcorn.
»Komm doch rein, sofern du nicht vorhast, mich mit deinen milden Gaben zu verdreschen.« Er lachte und machte die Tür weit auf.
»Was das angeht …«
»Kühlen muss ich jetzt nicht mehr, es verheilt ziemlich schnell. Aber das nehme ich gerne.« Er griff nach der Dose, zog den Deckel ab und sah hinein. »Hey, die ist ja halbleer.«
»Ich bevorzuge den Ausdruck ›halbvoll‹. Aber was Besseres konnte ich in der kurzen Zeit nicht auftreiben.«
»Halb verspeistes altes Popcorn?« Er griff zu und ließ sich mit einem Satz auf seinem Tisch nieder. »Nicht schlecht.«
»Es tut mir wirklich leid, ich wollte nicht …«
»Mach dir mal keine Sorgen«, wischte er meine Entschuldigung weg. »Ich habe den anderen schon erklärt, dass es dich weitaus schlimmer erwischt hat als sie. So ist das eben, wenn man die Stärkste ist. Weißt du, solche Macht bringt auch gewisse Nachteile mit sich.«
»Ich bin also die …?«
»Und du warst vermutlich schon vorher völlig erschöpft. Meinst du etwa, ich habe nicht bemerkt, dass du die Gruppe bei allen Schweberitualen geführt hast?«
»Ach, hab ich das?«
»Ich weiß, dass ich zur Gruppe ziemlich hart war, aber ich glaube ganz fest an euch. Vor allem an dich, Haven. Ich bin überzeugt davon, dass du es schaffen wirst. Falls …« Er schüttelte den Kopf und fing noch einmal an. »Nein, also, wenn – wenn du all deine Tests
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