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Der Ruf des Bösen: Die Erleuchtete 2 - Roman (German Edition)

Der Ruf des Bösen: Die Erleuchtete 2 - Roman (German Edition)

Titel: Der Ruf des Bösen: Die Erleuchtete 2 - Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Aimee Agresti
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ich, mich von hier wegzurollen. Die junge Frau stand einfach nur da und schickte aus der Ferne winzige Blitze zu mir herüber. Dabei lag ein äußerst selbstzufriedenes Lächeln auf ihren Zügen. Ich wand mich, als mich die Blitze umfingen und feurige Explosionen blutige Striemen auf meiner Haut zurückließen. Als meine Narben zu schmerzen begannen, wurde mir klar, dass hier mehr am Werk war als nur Feuer. Ich schlug wie wild um mich, konnte jedoch spüren, wie sich die toxischen Flammen in das vernarbte Gewebe fraßen und mich mit dem Gift infizierten, mit dem sie versetzt waren. Aber es fühlte sich anders an als an Max’ Geburtstag, am Abend meiner Markierung. Dieses Mal bäumte sich in mir alles auf und kämpfte dagegen an, versuchte, diese Verunreinigung zu beseitigen. Ich sank zwar auf dem regennassen Dach zusammen, war aber noch lange nicht erledigt. Wieder schob ich die Hand in den Stiefelschaft und holte einen Stern hervor. Dieser hier hatte schwarze Zacken, er war die mächtigste Waffe meines Arsenals. Ich konnte einen Blick auf das glühende Tattoo meiner Angreiferin erhaschen und versuchte mein Glück.
    »Warum zeigst du mir nicht, gegen wen ich da wirklich kämpfe?«, rief ich, holte aus und traf sie punktgenau an der Schulter. Meine Gegnerin flackerte kurz, und ich konnte es kaum fassen. Tief in meinem Herzen hatte ich es wohl gewusst, doch es mit eigenen Augen zu sehen machte mich trotzdem sprachlos: Für eine Sekunde wechselte sie ihre Form und verwandelte sich in Sabine.
    »Und du hast gedacht, du wärst mich endlich los!« Über ihr Gesicht huschte ein irres, wahnsinniges Lächeln, bevor sie auf die Knie fiel und dann auf dem Oberlicht zusammenbrach.
    Ihr Anblick hatte mich schockiert, gelähmt, und das nutzte sie nun aus, um einen weiteren giftigen Blitz in meine Richtung zu schleudern. Er brannte in meinen Narben, und ich sackte in mich zusammen. Wieder lag ich reglos auf dem Dach. Ich schloss die Augen und konzentrierte mich auf den gleichmäßigen Rhythmus des Regens, der auf meine schmerzende, verbrannte Haut niederprasselte. Steh auf. Du musst jetzt weitermachen , sagte ich mir. Für Lucian.
    Auf der anderen Seite des Dachs kam nun Sabine in Form von Savannah langsam wieder auf die Füße, vorsichtig richtete sie sich auf ihren spitzen Absätzen auf. Sie hob den Kopf und warf mir tödliche Blicke zu. Ich sah mich nach irgendetwas um, das mir weiterhelfen konnte, und entdeckte auf der anderen Seite des Daches Ziegelsteine, die vermutlich bei den Renovierungsarbeiten übriggeblieben waren. Darauf konzentrierte ich mich jetzt mit allem, was mir an Energie noch blieb. Ein Stapel Ziegel, etwa so groß wie eine Truhe, begann zu zittern und stieg dann hinter Savannah in die Luft. Ich richtete all meine Kraft darauf, und inzwischen stand mir der Schweiß auf der Stirn. Langsam und gleichmäßig schwebten die Klinker immer höher und stürzten dann, von meinen Gedanken geführt, auf das Oberlicht nieder, zertrümmerten es und rissen Savannah mit sich. Als sie krachend aufschlug, sprang ich auf die Füße. Plötzlich hatte ich wieder genug Kraft und rannte zum klaffenden Loch hinüber. Mit ausgebreiteten Gliedmaßen lag meine Gegnerin im zweiten Stock der Villa im großen Ballsaal auf dem Rücken. Um sie herum standen verblüffte Partygäste und starrten sie an, während andere die Treppe hinunterflohen und dabei so laut kreischten, dass man sie sogar von hier oben hörte. Der Regen fiel ins Innere und durchnässte die Gaffer.
    Savannahs Augen glühten, und nun trafen sich unsere Blicke. Das war zu viel für sie. Sie sprang auf, als sei nichts geschehen, und schleuderte mir einen spitzen, messerscharfen Blitz entgegen, der mich von den Beinen holte. Ich stürzte zu ihr hinunter, und es fühlte sich an, als geriete ich in einen Windkanal. Ich wurde rasch hinuntergezogen und kam mit einem harten Knall auf. Glassplitter bohrten sich in meine Haut, und mein ganzer Körper pochte. Ich hörte das sich entfernende Stampfen von Füßen, als die Herde auf der Flucht vor uns die Treppe hinunterraste. Ein Paar Schuhe – das von Savannah – kam jedoch auf mich zu. Ich konnte mich nicht bewegen. Meine Narben brannten, und ich spürte, wie das Gift in mir zu wirken begann und mich schwächte. In der Hoffnung, mich so leichter aufrichten zu können, rollte ich mich auf den Bauch. Dabei entdeckte ich zwei lange Glasscherben. Ich konzentrierte mich auf sie, sie erhoben sich in die Luft und sausten auf meine

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