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Der Ruf des Bösen: Die Erleuchtete 2 - Roman (German Edition)

Der Ruf des Bösen: Die Erleuchtete 2 - Roman (German Edition)

Titel: Der Ruf des Bösen: Die Erleuchtete 2 - Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Aimee Agresti
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ich da hörte, aus meinem Rucksack kam. Ich verlangsamte meinen Schritt genug, um das Handy aus der Seitentasche zu ziehen. Dante.
    »Dan, du wirst nicht glauben …«, ging ich keuchend ran.
    Er ließ mich nicht ausreden. »Hast du Lance’ SMS bekommen?«, rief er, und seine eiskalte Stimme ließ mich erstarren.
    »Nein, ich … wir …«
    »Vor der Bibliothek wurde eine Leiche gefunden«, erklärte er tonlos. »Ein Freiwilliger aus einem der anderen Häuser.«
    Ich platzte in unser Zimmer. Hier war inzwischen aufgeräumt worden, wir hatten einen brandneuen Tisch und mehrere neue Lampen. Auch das Fenster war repariert worden. Es sah so aus, als wäre eigentlich alles wieder in Ordnung – nur für mich eben nicht. Ich schloss die Augen und versuchte, meine angeschlagenen Nerven wieder unter Kontrolle zu bekommen. Dann kramte ich meinen Fotoapparat und das entsprechende Kabel hervor. Ich zog mich in den Computerraum zurück und schloss die Kamera an, lud die Bilder vom Friedhof auf den Rechner und vergrößerte sie, so dass sie den ganzen Bildschirm ausfüllten. Eins nach dem anderen nahm ich sie ganz genau unter die Lupe. Trieb sich da vielleicht jemand im Hintergrund herum, der nur darauf wartete, mich anzugreifen? Aber ich entdeckte nichts, nicht einmal einen Schatten.
    Zurück im Zimmer kletterte ich hoch zu meinem Bett, simste Lance zurück – Ich bin zuhause, komm vorbei, wenn du da bist – und zog dann den Fotostapel hervor. Sabine hatte eindeutig an Glanz verloren, aber die anderen aus unserem Haus schienen immer noch von demselben starken Leuchten umgeben zu sein.
    Innerhalb von Minuten ging die Tür auf, und ein völlig schockierter Lance stolperte herein. Er sah aus, als sei er gerade aus einem Kriegsgebiet zurückgekehrt. Schweigend ließ er sich auf der Tischplatte nieder. Ich kletterte die Leiter ein Stück zu ihm runter.
    »Alles klar?« Jetzt lehnte er sich an die Streben, und ich verharrte über ihm.
    »Vielleicht brauchst du ja ein paar Elektrolyte?«, fragte ich, um die Stille zu durchbrechen. Ich stieg die Leiter wieder rauf, schob mich unters Bett und holte eine Flasche Kirsch-Gatorade aus meinen Geheimversteck.
    »Weißt du, der Tote hat zwischen den Büschen gelegen. Er war hinten versteckt, halb verdeckt. Eins von den Kindern hat gesehen, dass da eine Hand hervorschaute«, murmelte er und blickte durch mich hindurch, statt mich anzusehen. »Und er war auch nicht einfach nur tot, er war …« Er schüttelte den Kopf und suchte nach den richtigen Worten. »Verstümmelt. Es fehlten Körperteile. Sie haben ihn quasi filetiert. So was habe ich noch nie gesehen – und wir haben doch schon … so einiges erlebt.« Das stimmte, damit hatte er wirklich Recht. »Damit sind es also schon drei, seit wir hier sind, richtig?« Ich nickte, obwohl Lance längst den Blick abgewandt hatte. »Unwahrscheinlich, dass da kein Zusammenhang besteht, oder?« Die Ellbogen auf den Knien lehnte er sich vor.
    »Ja, so muss es wohl sein«, sagte ich mit einem Seufzen. »Ich hatte heute einen verrückten …« Eigentlich wollte ich ihm von meinem Nachmittag erzählen, er unterbrach mich jedoch.
    »Brody kannte diesen Typen sogar«, stieß er hervor. »Er hieß Jeff. Wir haben ihn auch gesehen, an den ersten Abenden hier?« Es klang wie eine Frage, obwohl es das nicht war. Ich dachte kurz nach, kletterte dann noch einmal hinauf, holte die Aufnahmen raus und ging die Gruppenfotos durch. Ich zog ein paar aus der Kneipe hervor, in der ich auch die Krewe abgelichtet hatte. Lance nahm mir die Bilder ab und schaute sich drei davon an, bis er schließlich fand, was er suchte.
    »Das ist er, das ist Jeff.«
    Auf dieser Aufnahme lehnte sich der Junge gerade in mein Porträt von Brody, der – von einem Heiligenschein gekrönt – im Hof mit ein paar Leuten quatschte. Jeff hatte aschblondes Haar und war kräftig wie ein Wrestler. Mit einem Hurricane in der Hand stand er lachend da.
    Jetzt ging die Tür wieder auf: Sabine. Seit gestern Abend hatte ich nicht mehr mit ihr gesprochen.
    »Lance, kann ich mal mit dir reden?«, brachte sie mit schwacher, hilfloser Stimme vor.
    Der Angesprochene sah nur für den Bruchteil einer Sekunde zu mir rüber und richtete sich dann auf. »Sicher«, sagte er und verschwand dann ohne einen Blick zurück.
    Die nächsten Tage vergingen wie im Flug, wie so oft, wenn man einem gefürchteten Moment entgegensieht. Lance und ich hatten kaum ein Wort miteinander gewechselt, also war es nicht

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