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Der Ruf des Kuckucks: Roman (German Edition)

Der Ruf des Kuckucks: Roman (German Edition)

Titel: Der Ruf des Kuckucks: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Robert Galbraith
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gesagt, ob Looly sich darauf freuen würde, wenn er kommt, und dass er einen Film mit den beiden machen wollte. Ich weiß nicht mehr genau, was er gesagt hat, aber es klang irgendwie unanständig.«
    »Hatte Lula gewusst, dass Bestigui ein Freund ihres Adoptivvaters war?«
    »Das sei ihr neu, hat sie gesagt. Sie ist Freddie immer aus dem Weg gegangen. Tansy konnte sie auch nicht leiden.«
    »Warum nicht?«
    »Na ja, Looly hat dieser ganze Mein-Mann-hat-die-größte-Yacht-Scheiß nicht interessiert, das war nicht ihr Ding. Da stand sie drüber. Nicht so wie diese Chillingham-Zicken.«
    »Gut«, sagte Strike. »Was geschah am Nachmittag und dann später am Abend?«
    Ciara ließ auch die zweite Zigarette mit einem kleinen Zischen in die Coladose fallen und zündete sich sofort die nächste an.
    »Da muss ich nachdenken. Also, ich bin am frühen Nachmittag zu ihr in die Wohnung. Bryony kam, um ihr die Augenbrauen zu machen, und ist dann länger geblieben, weil sie uns beiden noch eine Maniküre verpasst hat. Es war so ’ne Art Mädelsnachmittag.«
    »In welcher Verfassung war Lula?«
    Ciara zögerte. »Na ja, sie war nicht mehr ganz so glücklich wie in der Woche zuvor. Aber ganz bestimmt nicht selbstmordgefährdet. Echt nicht.«
    »Kieran, ihr Fahrer, sagte, dass sie irgendwie seltsam wirkte, als sie aus dem Haus ihrer Mutter in Chelsea kam.«
    »Oh Gott, das ist doch wohl logisch, oder? Ihre Mum hat Krebs.«
    »Hat Lula an diesem Nachmittag mit Ihnen über ihre Mutter geredet?«
    »Nein, nicht wirklich. Also, sie hat erzählt, dass sie sie besucht habe, weil sie nach der OP ziemlich geschwächt war, aber da hat ja noch keiner gewusst, dass Lady Bristow sterben würde. Alle dachten, es würde ihr bald wieder besser gehen. Sonst hätten sie sie ja nicht operiert, oder?«
    »Hat Lula noch irgendeinen anderen Grund erwähnt, weshalb sie möglicherweise nicht mehr so glücklich war?«
    »Nein«, sagte Ciara und schüttelte langsam den Kopf, wobei ihr das hellblonde Haar ins Gesicht fiel. Sie strich es zurück und zog tief an der Zigarette. »Sie war schon irgendwie komisch drauf, irgendwie abwesend; aber ich dachte, das wäre, weil sie ihre Mum besucht hatte. Die beiden hatten eine seltsame Beziehung. Lady Bristow ist total überfürsorglich und besitzergreifend. Looly hat sich von ihr eingeengt gefühlt.«
    »Hat Lula telefoniert, während sie mit Ihnen zusammen war?«
    »Nein«, sagte Ciara nach längerem Nachdenken. »Sie hat ständig auf ihr Handy gestarrt, aber mit niemandem telefoniert, soweit ich mich erinnere. Wenn sie jemanden angerufen hätte, dann heimlich. Sie ist ein paarmal rausgegangen. Keine Ahnung.«
    »Bryony vermutet, dass sie wegen Deeby Macc so nervös war.«
    »Um Gottes willen«, sagte Ciara ungeduldig. »Wegen dem waren alle anderen nervös – Guy und Bryony und … na ja, ich schon auch ein bisschen«, bekannte sie mit rührender Offenheit. »Aber Looly kein Stück! Sie hat Evan geliebt. Glauben Sie bloß nicht alles, was Bryony daherquatscht.«
    »Hatte Lula ein Stück Papier bei sich? Einen blauen Zettel, auf den sie etwas geschrieben hatte?«
    »Nein«, sagte Ciara. »Warum? Was stand da drauf?«
    »Das weiß ich noch nicht«, sagte Strike.
    Ciara starrte ihn plötzlich wie vom Donner gerührt an.
    »Oh Gott! Glauben Sie, das war ein Abschiedsbrief? Oh mein Gott! Das wäre ja völlig irre! Aber – hey! Dann hätte sie sich ja schon entschieden, dass sie’s machen wollte.«
    »Vielleicht war es ja kein Abschiedsbrief«, sagte Strike. »Sie haben der Polizei gegenüber ausgesagt, dass Lula vorgehabt hätte, ihr Vermögen ihrem Bruder zu vermachen.«
    »Ja, das stimmt«, sagte Ciara ernst und nickte. »Also, das war so: Guy hat Looly diese schicken Handtaschen aus der neuen Kollektion geschickt. Mir hätte er bestimmt keine geschickt, obwohl ich auch bei der Kampagne dabei war. Na ja, wie dem auch sei, ich hab die weiße ausgepackt, Cashile, die war echt schön; mit einem Seidenfutter zum Rausnehmen. Er hat extra für sie ein afrikanisches Muster draufmachen lassen. ›Looly, vererbst du mir die?‹, hab ich gefragt, nur so zum Spaß. Aber sie ist richtig ernst geworden. ›Das vererbe ich alles meinem Bruder. Aber der gibt sie dir bestimmt gerne, wenn du ihn fragst‹, hat sie gesagt.«
    Strike hielt nach dem kleinsten Anzeichen Ausschau, dass sie log oder übertrieb, doch die Worte sprudelten frei und allem Anschein nach absolut aufrichtig über ihre Lippen.
    »Fanden Sie das nicht

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