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Der Ruf des Kuckucks: Roman (German Edition)

Der Ruf des Kuckucks: Roman (German Edition)

Titel: Der Ruf des Kuckucks: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Robert Galbraith
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merkwürdig?«, fragte er.
    »Ja, schon irgendwie«, sagte Ciara und warf erneut die Haare aus dem Gesicht. »Looly konnte manchmal richtig düster und dramatisch sein. ›Weniger Drama, Cuckoo‹, hat Guy dann immer gesagt. Na ja«, Ciara seufzte, »die Cashile hat sie mir trotzdem nicht überlassen. Hätte sie schon machen können. Sie hatte ja schließlich vier davon.«
    »Würden Sie sagen, dass Sie gut mit Lula befreundet waren?«
    »Gott, ja, natürlich! Sie hat mir alles anvertraut!«
    »Ich weiß aus verschiedenen Quellen, dass sie anderen Menschen nur zögerlich Vertrauen geschenkt hat. Sie hatte wohl Angst, dass persönliche Dinge an die Presse gelangen könnten. Hat sie nicht sogar die Leute auf die Probe gestellt, bevor sie ihnen vertraut hat?«
    »Oh ja, in dieser Hinsicht war sie manchmal echt paranoid. Besonders nachdem ihre leibliche Mutter mit der Presse geredet hatte. Sie hat mich sogar mal gefragt«, sagte Ciara und wedelte lässig mit der Zigarette in der Luft herum, »ob ich jemandem erzählt hätte, dass sie wieder mit Evan zusammen sei. Also echt! Wie hätte sie das denn geheim halten wollen? So ungefähr jeder hat drüber geredet! ›Looly‹, hab ich gesagt, ›es gibt nur eine Unannehmlichkeit, die peinlicher ist, als in aller Munde zu sein: nicht in aller Munde zu sein.‹ Das ist von Oscar Wilde«, fügte sie freundlicherweise hinzu. »Aber das hat Looly am Berühmtsein nicht gefallen.«
    »Guy Somé glaubt, dass Lula und Duffield nicht noch einmal zusammengekommen wären, wenn er sich zu der Zeit nicht im Ausland aufgehalten hätte.«
    Ciara warf einen Blick zur Tür und senkte die Stimme.
    »Klar, dass der so was sagt! Er war immer schon ihr Beschützer. Er hat sie angebetet. Und richtig geliebt. Er dachte, Evan wär schlecht für sie, aber ganz ehrlich? Er weiß gar nicht, wie Evan in Wirklichkeit ist. Klar, Evan ist ziemlich durch den Wind und alles, aber er ist ein guter Mensch. Vor Kurzem hat er Lady Bristow besucht, und da hab ich ihn gefragt: ›Warum zum Teufel tust du dir das an?‹ Ihre Familie hat ihn gehasst wie die Pest, wissen Sie? Und wissen Sie, was er gesagt hat? ›Ich will endlich mit jemandem reden, den es wirklich interessiert, dass sie nicht mehr da ist.‹ Wie traurig ist das denn?«
    Strike räusperte sich.
    »Die Presse hat sich echt auf Evan eingeschossen, das ist wirklich unfair, er kann nie irgendwas richtig machen.«
    »In der Nacht, als Lula starb, war Duffield bei Ihnen, oder?«
    »Gott, na klar, das musste ja jetzt kommen«, sagte Ciara leicht beleidigt. »Die haben behauptet, wir hätten gevögelt. Er hatte kein Geld dabei, und sein Fahrer war weg, deswegen ist er durch ganz London gelaufen, damit er bei mir pennen konnte. Auf dem Sofa! Wir waren zusammen, als wir’s am nächsten Tag erfahren haben.«
    Sie hob die Zigarette an die vollen Lippen und nahm einen tiefen Zug, während sie zu Boden starrte.
    »Das war so schlimm! Das können Sie sich gar nicht vorstellen. Grauenhaft. Evan war … Oh Gott. Und dann«, sagte sie fast flüsternd, »haben alle gedacht, dass er es gewesen wäre. Weil Tansy Chillingham behauptet hatte, dass sie sich gestritten hätten. Die Presse ist ausgeflippt. Echt fies.«
    Sie sah zu Strike auf und hielt sich das Haar aus dem Gesicht. Die grelle Deckenbeleuchtung brachte ihre perfekte Wangenstruktur nur noch besser zur Geltung.
    »Haben Sie schon mit Evan gesprochen?«
    »Nein.«
    »Wollen Sie? Kommen Sie doch einfach mit. Er wollte heute Abend im Uzi vorbeischauen.«
    »Warum nicht?«
    »Super. Einen Moment!«
    Sie sprang auf.
    »Guy, Schatz, darf ich das anbehalten?«, rief sie durch die offen stehende Tür. »Komm schon! Ins Uzi?«
    Somé betrat den Raum. Müde Augen lugten hinter den Brillengläsern hervor.
    »Von mir aus. Aber lass dich ordentlich fotografieren, ja? Und wenn du es kaputt machst, verklag ich deinen dürren weißen Arsch.«
    »Ich mach’s schon nicht kaputt. Ich nehm Cormoran mit, damit er Evan kennenlernt.«
    Sie warf die Zigarettenschachtel in die geräumige Handtasche, in der sie offenbar auch ihre Alltagskleidung aufbewahrte, und hängte sie sich über die Schulter. Auf ihren Plateauabsätzen war sie annähernd so groß wie der Detektiv. Somé sah zu Strike auf. Seine Augen verengten sich zu Schlitzen.
    »Machen Sie dem kleinen Scheißer die Hölle heiß, ja?«
    »Guy!«, rief Ciara und zog eine Grimasse. »Sei nicht so gemein!«
    »Und immer schön vorsichtig, Master Rokeby«, fügte Somé mit gewohnter

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