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Der Ruf des Kuckucks: Roman (German Edition)

Der Ruf des Kuckucks: Roman (German Edition)

Titel: Der Ruf des Kuckucks: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Robert Galbraith
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Bosheit hinzu. »Ciara ist eine Schlampe durch und durch. Stimmt doch, oder? Und sie steht auf große Männer. Genau wie ich.«
    »Guy!«, rief Ciara in gespieltem Entsetzen. »Na los, gehen wir. Mein Fahrer wartet draußen.«

8
    Derart vorgewarnt, war Strike nicht halb so überrascht, Kieran Kolovas-Jones zu sehen, wie der Fahrer über seinen Anblick erstaunt war. Kolovas-Jones wurde von der Innenbeleuchtung der Limousine nur schwach angestrahlt, als er die linke hintere Tür aufhielt; trotzdem registrierte Strike den sich rasch verändernden Gesichtsausdruck, als er ihn erkannte.
    »Abend«, sagte Strike und ging ums Heck herum, um die andere Tür zu öffnen und neben Ciara einzusteigen.
    »Kieran, Sie kennen Cormoran Strike, nicht wahr?«, fragte Ciara, als sie sich anschnallte. Ihr Kleid war bis zu ihrem Schoß hochgerutscht. Strike war sich nicht sicher, ob sie darunter etwas anhatte. Unter dem durchsichtig weißen Overall hatte sie jedenfalls keinen BH getragen.
    »Hallo, Kieran«, sagte Strike.
    Der Fahrer nickte ihm im Rückspiegel zu, ohne jedoch irgendetwas zu sagen. Er benahm sich strikt professionell, was er in der Abwesenheit von Detektiven vermutlich nicht unbedingt tat.
    Als der Wagen losfuhr, fing Ciara wieder an, in ihrer Handtasche herumzuwühlen; sie zog einen Parfümflakon heraus und sprühte sich in weitem Bogen Kopf und Schultern ein; dann legte sie Lipgloss auf, wobei sie unaufhörlich vor sich hin plapperte.
    »Was brauche ich alles? Geld. Cormoran, wären Sie so lieb und könnten das hier einstecken? Ich will dieses Riesending nicht mitnehmen.« Sie drückte ihm einen Packen Zwanziger in die Hand. »Sie sind ein Schatz. Oh, und ich brauche mein Handy. Haben Sie auch noch Platz für mein Handy? Gott, in dieser Handtasche sieht’s schrecklich aus!«
    Sie ließ sie in den Fußraum fallen.
    »Als Sie sagten, für Lula wäre es der größte Traum gewesen, ihren leiblichen Vater zu finden …«
    »Oh Gott, das wäre es wirklich gewesen! Sie hat ständig von ihm gesprochen. Sie war völlig von der Rolle, als diese Schlampe – ihre liebliche Mutter – ihr erzählt hatte, er sei Afrikaner gewesen. Guy hat immer behauptet, das wäre Bockmist, aber er hat diese Frau gehasst .«
    »Er hat Marlene Higson gekannt?«
    »Oh nein, er hat die ganze … na ja, die Vorstellung von ihr gehasst. Er konnte ja sehen, wie sehr das alles Looly aufregte, und er wollte sie davor beschützen, enttäuscht zu werden.«
    All diese Beschützer, dachte Strike, als der Wagen im Dunkeln um eine Ecke fuhr. War Lula wirklich so fragil gewesen? Kolovas-Jones hielt sich stocksteif und korrekt; aber sein Blick begegnete Strikes im Rückspiegel weit häufiger als notwendig.
    »Und dann glaubte Looly, sie hätte eine Spur zu ihm gefunden – zu ihrem richtigen Vater –, aber die war schon lange kalt. Eine Sackgasse. Das war wirklich traurig. Sie hatte für einen Moment geglaubt, sie hätte ihn gefunden, aber dann ist ihr alles zwischen den Fingern zerronnen.«
    »Was für eine Spur war das?«
    »Es hing irgendwie mit der Uni zusammen. Ihre Mutter hatte davon gesprochen. Looly glaubte, sie hätte das richtige College gefunden, und wollte sich die dortigen Unterlagen ansehen – mit ihrer komischen Freundin namens …«
    »Rochelle?«, schlug Strike vor. Der Mercedes summte jetzt die Oxford Street entlang.
    »Stimmt, Rochelle. Genau. Looly hat die Kleine in der Klinik oder so kennengelernt. Looly war … Also, sie war unfassbar süß zu ihr! Ist mit ihr shoppen gegangen und so. Leider haben sie ihn nie gefunden oder am falschen Ort gesucht. Das weiß ich nicht mehr.«
    »Hieß der Mann Agyeman?«
    »Ich glaube nicht, dass sie mir jemals den Namen verraten hat.«
    »Oder Owusu?«
    Ciaras schöne Augen starrten ihn verwundert an.
    »Das ist doch Guys richtiger Name.«
    »Ja, ich weiß.«
    »Oh Gott«, kicherte Ciara. »Guys Vater war nie auf dem College. Er war Busfahrer. Und er hat Guy verprügelt, weil er ständig Kleider gezeichnet hat. Deshalb hat er auch seinen Namen geändert.«
    Der Wagen wurde langsamer und hielt. Die lange Menschenschlange, die sich in Viererreihen fast um den Block erstreckte, endete vor einem diskreten Eingang, der zu einem Privathaus hätte gehören können. Um den weißen Portikus lungerte eine Gruppe dunkler Gestalten herum.
    »Paparazzi«, sagte Kolovas-Jones, der jetzt zum ersten Mal sprach. »Vorsicht beim Aussteigen, Ciara.«
    Er glitt vom Fahrersitz und trat an die hintere linke Tür, aber die

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