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Der Ruf des Kuckucks: Roman (German Edition)

Der Ruf des Kuckucks: Roman (German Edition)

Titel: Der Ruf des Kuckucks: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Robert Galbraith
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seinen eigenen Namen zu hören.
    Fünf Minuten später bogen sie um eine weitere Ecke und fuhren auf eine neue kleine Gruppe schwarz gekleideter Fotografen zu, die knipsten und blitzten und auf den Mercedes zuhielten, sowie er auftauchte. Die Motorräder hielten dicht hinter ihnen; Strike sah vier Männer rennen, um in der ersten Reihe zu stehen, sobald die Autotüren aufgingen. Adrenalin schoss durch seine Adern: Er stellte sich vor, wie er aus dem Wagen sprang, wie er um sich schlug und die teuren Kameras auf den Asphalt krachen ließ, während ihre Besitzer zu Boden gingen. Und als hätte er Strikes Gedanken gelesen, sagte Duffield mit einer Hand auf dem Türgriff: »Knips den Scheißkerlen das Licht aus, Cormoran, du bist dafür gebaut.«
    Die offenen Türen, die Nachtluft und weitere verdammte Lichtblitze; Strike stürmte mit gesenktem Kopf vorwärts, fixierte Ciaras Plateauabsätze und weigerte sich, sich blenden zu lassen. Mit Strike als Nachhut nahmen sie die drei Stufen; er war es schließlich, der den Fotografen die Haustür vor der Nase zuknallte.
    Gejagt worden zu sein bescherte Strike das Gefühl einer vorübergehenden Verbundenheit mit den beiden anderen; die winzige, schwach beleuchtete Diele erschien ihm sicher und behaglich. Vor der Haustür brüllten die Paparazzi noch immer durcheinander; ihre knappen Zurufe erinnerten an Soldaten, die ein Gebäude erkundeten. Duffield stand vor einer weiteren Tür, die er mit verschiedenen Schlüsseln aufzusperren versuchte.
    »Ich wohn erst seit ein paar Wochen hier«, sagte er entschuldigend, als er sie endlich aufbekam, indem er sich mit der Schulter dagegenwarf. Sobald er über die Schwelle getreten war, wand er sich aus seiner engen Jacke, ließ sie achtlos zu Boden fallen und ging dann voraus, wobei er seine schmalen Hüften nur unwesentlich weniger übertrieben schwang als Guy Somé. Über einen kurzen Flur gelangten sie in ein Wohnzimmer, in dem er Licht machte.
    Die minimalistische, elegant grau-schwarze Einrichtung war zugemüllt und stank nach Zigarettenrauch, Cannabis und Alkoholdunst. Strike fühlte sich lebhaft an seine Kindheit erinnert.
    »Muss mal pissen«, verkündete Duffield. Bevor er verschwand, rief er mit einer Daumenbewegung, die die Richtung angab: »Drinks sind in der Küche, Cici.«
    Sie bedachte Strike mit einem Lächeln, dann ging sie durch die Tür, die Duffield ihr gewiesen hatte.
    Strike sah sich in dem Raum um, der aussah, als wäre er von Eltern mit untadeligem Geschmack in der Obhut ihres rebellierenden Nachwuchses zurückgelassen worden. Sämtliche waagrechten Flächen waren zugemüllt; häufig in Form hingekritzelter Notizen. An den Wänden lehnten drei Gitarren. Rund um einen übervollen gläsernen Couchtisch, von dem Teile des Unrats bereits auf den schwarzen Fellteppich darunter gerutscht waren, standen schwarz-weiße Ledersessel, die auf einen riesigen Plasmafernseher ausgerichtet waren. Jenseits der hohen Fenster mit ihren dünnen grauen Vorhängen konnte Strike noch die Umrisse der Fotografen ausmachen, die sich unter einer Straßenlaterne zusammengerottet hatten.
    Als Duffield zurückkam, nestelte er noch immer am Reißverschluss seiner Hose. Dass er sich jetzt allein mit Strike wiederfand, schien ihn nervös zu machen; er kicherte. »Fühl dich wie zu Hause, Großer. Hey, ich kenn deinen Alten.«
    »Ach ja?«, fragte Strike und setzte sich in einen der quadratischen Ponyfellsessel.
    »Ja. War ein paarmal mit ihm zusammen«, bestätigte Duffield. »Cooler Typ.«
    Er griff nach einer Gitarre, begann, eine Melodie darauf zu klimpern, kam davon ab und lehnte das Instrument wieder an die Wand.
    Ciara kam mit einer Flasche Wein und drei Gläsern zurück.
    »Kannst du dir keine Putzfrau nehmen, Sweetie?«, fragte sie Duffield vorwurfsvoll.
    »Die geben immer gleich wieder auf«, sagte Duffield, setzte zum Sprung an und landete mit über die Lehne baumelnden Beinen auf einem der Sessel. »Kein verschissenes Durchhaltevermögen.«
    Strike schob den Müll auf dem Couchtisch zusammen, damit Ciara Flasche und Gläser abstellen konnte.
    »Ich dachte, du wärst bei Mo Innes eingezogen«, sagte sie und schenkte ihnen Wein ein.
    »Na ja, das hat nicht geklappt«, sagte Duffield und wühlte in dem Müll auf dem Tisch nach Zigaretten. »Der olle Freddie hat mir diese Wohnung nur für den Monat gemietet, solange ich nach Pinewood rausmuss. Er will mich von alten Stammplätzen fernhalten.«
    Seine schmutzigen Finger glitten über etwas

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