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Der Ruf des Satyrs

Der Ruf des Satyrs

Titel: Der Ruf des Satyrs Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Elizabeth Amber
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mit entschlossener Konzentration tief in die Augen blickte.
    Sie neigte den Kopf. »Ist es in Ordnung, dass wir hergekommen sind?«
    »Ich kümmere mich um die Pferde«, unterbrach Pinot, als sich das seltsame Schweigen in die Länge zog.
    Dane zog sie an sich, und sie glitt zu Boden. »Nur, damit das klar ist: Ich habe versucht, Alexa zu treffen, aber sie hat Rom verlassen«, berichtete er. »Mein Brief, mit dem ich das Verlöbnis löse, folgt ihr nun nach Venedig. Damit gibt es keinerlei Verpflichtungen mehr zwischen ihr und mir. Verstehst du?«
    Sie nickte angesichts der Leidenschaft in seiner Stimme. Offensichtlich zufrieden, wandte er sich ab, als wäre sie damit vergessen. »Auch Sie sind hier willkommen«, sagte er an Pinot gerichtet. »Solange Sie wollen.« Die Blicke der beiden Männer trafen sich, und Pinot entspannte sich sichtlich, als er die Freundlichkeit in Danes Blick sah.
    »Dasselbe gilt für euch alle«, verkündete Dane und bat sie herein. »Kommt! Betrachtet mein Heim als das eure.«
    Eva ließ die beiden Mädchen vorangehen. Sie wünschte, er hätte keine Versprechen vor den Kindern abgegeben, die er vielleicht nicht würde halten können. Sie waren schon oft genug in ihrem Leben von Erwachsenen im Stich gelassen worden. Drinnen nahm Lena Mimis Hand, und gemeinsam schritten sie durch das prachtvolle Haus und betrachteten es unsicher. Die Empfangshalle war riesig, mit einer beeindruckenden Treppe und einem Kronleuchter, der gespenstisch im Luftzug klimperte, als sie vorbeigingen. Gaslicht zischte in Lampen hier und da, die nur wenig Helligkeit spendeten. Alles hier war düster und schien mindestens ein Jahrzehnt lang nicht mehr benutzt worden zu sein. Staub lag auf jeder Oberfläche, und die Fensterscheiben waren schmutzig. Die Möbel waren mit weißen Laken bedeckt, die die Stühle, Sofas und Tische wie Geistergestalten wirken ließen.
    »Gibt es hier Geister?«, hörte sie Mimi flüstern.
    »Nein, nur Schmutz«, erklärte Lena praktisch und mit wenig Rücksicht auf Danes Gefühle.
    »Herr Satyr wohnt noch nicht sehr lange hier«, warf Eva ein. Sie hoffte, dass die Mädchen ihn nicht in Verlegenheit gebracht hatten, doch auch sie selbst war gespannt auf den Zustand des Hauses. Es war offensichtlich einst sehr schön gewesen, und mit der richtigen Pflege konnte es das auch wieder werden.
    »Können wir bei dir schlafen?«, fragte Mimi Eva ein wenig nervös.
    »Nicht heute Nacht«, antwortete Dane in einem Ton, der keinen Widerspruch duldete. Eva schaute ihn an, doch er hatte sich zu den Mädchen umgewandt. Seit er sie von dem Fuhrwerk heruntergehoben hatte, schien er irgendwie geistesabwesend zu sein, und das bereitete ihr Sorgen. Durch ihr Auftauchen zu dieser Stunde, ohne Einladung und auch noch in Begleitung, hatte er kaum eine andere Wahl, als Gastquartiere für alle bereitzustellen. Wünschte er sich, sie wären nicht gekommen? »Ich lasse die Dryaden-Zimmer für euch alle bereit machen«, informierte er sie, doch das beruhigte Eva nur wenig.
    »Dryaden?«, fragte Mimi sofort fasziniert. »Wie die Baumgeister in den Märchenbüchern?«
    Dane nickte. »Sie arbeiten schon die ganze Zeit daran, mein Haus wieder herzurichten, denn wie du und deine Schwester so wachsam bemerkt habt, wurde es jahrelang vernachlässigt. Zum Glück für uns haben sie ihre Arbeit in den Schlafquartieren begonnen, so dass ihr saubere Betten haben werdet.«
    Glücklicherweise waren die Kinder vom ersten Augenblick an begeistert von ihren übernatürlichen Kindermädchen, die ihrerseits viel Wirbel um die beiden machten, in der mütterlichen Art, wie sie diesen Nymphen zu eigen war. Eva hinterfragte ihre Anwesenheit hier nicht, denn auch in der Anderwelt war es Tradition, dass Landbesitzer solche Geschöpfe bei sich aufnahmen, wenn die Bäume, die sie bewohnten, ihr Lebensende erreichten.
    Und so geschah es, dass Eva sich weniger als dreißig Minuten nach ihrer Ankunft allein mit Dane in dem dunklen Flur vor dem neuen Schlafzimmer der Mädchen wiederfand.
    »Was zur Hölle ist passiert?«, wollte er wissen und zog sie an sich.
    Um der Mädchen willen hatte sie bis eben noch versucht, stark zu bleiben, doch nun brachen all ihre Sorgen aus ihr heraus. »Ich habe etwas Schreckliches erfahren. Odette, mein Dienstmädchen, hat meinen Vater getötet, bevor ich geboren wurde.«
    Er strich ihr tröstend mit der Hand über den Rücken, und sie fühlte seine Lippen an ihrem Haar. »Das tut mir leid, Eva.«
    Sie nickte mit der

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