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Der Ruf des Satyrs

Der Ruf des Satyrs

Titel: Der Ruf des Satyrs Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Elizabeth Amber
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Wange an seiner Brust. »Ich fürchte, da ist noch mehr, und das ist genauso schlimm. Odette will dir Schaden zufügen. Sie ist heute Morgen weggegangen und hat uns im Haus eingeschlossen.«
    Er streichelte mit seiner Hand über ihren Nacken und legte seine Stirn an ihre. »Du bist hier sicher. Bei mir.« Sie stellte sich auf die Zehenspitzen und berührte dankbar seine Lippen. »Ich danke dir, aber deine Sicherheit ist im Augenblick das wichtigere Thema.« Irgendetwas an seiner Miene veränderte sich, und er drehte sie um und führte sie durch die Halle.
    »Wohin gehen wir?«
    »In mein Zimmer auf der anderen Seite des Hauses, wo ich dich für mich haben kann.«
    Plötzliche Erregung wallte in ihr auf, doch sie war noch immer besorgt um ihn. »Du musst diese Verschwörung gegen dich ernst nehmen, Dane!«
    »Das tue ich. Aber ich glaube wirklich, dass ich mich gegen eine einzelne ältere Dienstmagd verteidigen kann.« Sie bogen um eine weitere Ecke und kamen an einem Kamin vorbei, der so groß war, dass sie darin stehend Platz gefunden hätte. Danach passierten sie eine Spiegelwand und dann eine Fensterfront.
    »Du hast sie nicht gehört. Du …«
    »Schh! Heute Nacht können wir nichts gegen sie unternehmen. Aber jetzt muss ich dich bei mir haben und wissen, dass du hier bist, dass du wirklich bist und dass du mein bist. Morgen ist noch genug Zeit für ernste Dinge.«
    Augenblicke später traten sie durch eine Tür, und Eva blieb in dem Zimmer, in das er sie geführt hatte, stehen. Sie stand mitten auf einem edlen Perserteppich und betrachtete das Bett aus massivem Olivenholz mit Vorhängen aus dunklem Burgunderrot. Sie hörte, wie sich die Tür hinter ihr schloss, und als sie sich umdrehte, sah sie Dane an der Tür lehnen. Die Aura um ihn herum glänzte in reinem Silber, doch sie war seltsam unruhig. Sie schaute ihm in die Augen, die schonungslos auf sie gerichtet waren.
    »Was sagt sie dir?« Er stieß sich von der Tür ab und kam auf sie zu. »Meine Aura. Du hast sie betrachtet, um zu erkennen, welcher Stimmung ich bin. Sagt sie dir auch, dass ich glücklich darüber bin, dass deine Dienerin sich als Wahnsinnige entpuppt hat, so dass du heute Nacht hier in meinem Schlafzimmer gelandet bist?«
    »Dane.« Eva presste die Lippen aufeinander, wieder ganz Schulmeisterin.
    Er lachte leise. »Es ist wahr.« Langsam umkreiste er sie, schlich um sie herum und strich mit seinen Fingerspitzen leicht über ihre Taille, ihre Hüfte, ihren Rücken. »Doch was verrät sie dir sonst noch, frage ich mich?« Eine Pause, dann sanft: »Dass ich dein Geheimnis kenne?«
    Ihre grünen Augen wurden wachsam. »Welches Geheimnis?«
    »Dass du bist wie ich. Ein Satyr.« Die Worte kamen leise, anklagend.
    Doch sie wich vor ihnen zurück, als würden sie sie körperlich verletzen. »Mach dich nicht lächerlich!«
    Dane ignorierte ihr Dementi und folgte ihr bis zu seinem Bett. Dort hob er sie hoch, warf sie mit dem Rücken auf die Matratze und rückte näher, bis er, mit den Händen links und rechts von ihr aufgestützt, über ihr war. »Ich habe deinen Duft heute Abend wahrgenommen, noch bevor du an meiner Tür warst. Und daraufhin habe ich mich an deinen Duft erinnert, als wir uns zum ersten Mal trafen, letzte Vollmondnacht im Hain. Es war etwas, das Dante mich vergessen lassen wollte. Seither hast du irgendetwas gemacht, um ihn zu verbergen. Was?«
    Sie schaffte es, kurz aufzulachen, aber es klang spröde. »Also wirklich! Erst stellt Odette sich als irrsinnig heraus, und jetzt du!«
    Er schob sie auf seinem Bett etwas höher hinauf und bedeckte ihren Hals und ihren Mund mit heißen Küssen. Er hielt sie mit diesen großen Händen, die ihr bisher immer ein Gefühl der Sicherheit gegeben hatten. Nur, dass sie sich gerade jetzt alles andere als sicher fühlte. Sie fühlte sich entblößt und verwundet von seiner Entdeckung.
    »Wovor hast du Angst?«, wollte er wissen. Sie biss sich fest auf ihre zitternden Lippen, als wollte sie damit jedes Bekennen gewaltsam unterdrücken. »Eva.« Seine Stimme kam einem tiefen Grollen gleich.
    »Davor, dass du mich verrätst!« Und zur Bekräftigung ihrer Worte presste sie ihre Hände gegen seine Brust.
    »Dass ich in irgendein Labor eingesperrt und studiert werde wie ein Käfer auf einer Nadel! Dass Mimi und Lena wieder auf der Straße landen, wenn ich nicht da bin, um sie zu beschützen! Ich habe mein Geheimnis zweiundzwanzig Jahre lang bewahrt! Und du wunderst dich, dass ich Angst habe, es

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