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Der Ruul-Konflikt 2: Nahende Finsternis

Der Ruul-Konflikt 2: Nahende Finsternis

Titel: Der Ruul-Konflikt 2: Nahende Finsternis Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Stefan Burban
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darstellt.«
    »Und ich dachte immer, ein wohlgenährter Soldat ist ein guter Soldat.«
    »Das mag ich so an dir. Du lebst in deiner eigenen, kleinen Traumwelt.«
    Manch andere Kommandeure hätte das Geplänkel der Kommandosoldaten irritiert oder sogar gestört. Scott wagte es nicht, sich auszumalen, wie Dern darauf reagiert hätte. Aber er selbst begrüßte es sogar. Dass sich die Mitglieder seines Teams ihre gute Laune bewahrt hatten, zeigte, dass sie sich entspannten. Sie waren einer schwierigen Situation ausgesetzt und bereits dabei, sich ihr anzupassen. Das war gut. Für die Erfüllung ihres Auftrags war es sogar sehr gut.
    »Versuch, die Leos zu erreichen«, riss Laura ihn aus seinen Gedanken.
    »Gute Idee.« Mit einem Handgriff aktivierte er sein Com. »Hier Team Panther. Team Leopard bitte kommen. Carlton, kannst du mich hören? Ist jemand von Team Leopard auf Empfang?«
    Alle lauschten angespannt. Nichts.
    Plötzlich hörten sie weit entferntes Knurren. Wie von einem Raubtier. Dicht gefolgt von Gebell. Alle schreckten überrascht auf. Diese Geräusche passten so eindeutig nicht zu den bisherigen Eindrücken dieses Planeten, dass es einfach auffallen musste. Das Gebell wiederholte sich noch zweimal. Gebell aus einer anderen Richtung antwortete. Hätte Scott es nicht besser gewusst, er hätte schwören können, es waren Hunde.
    »Das klingt aber gar nicht gut«, flüsterte Nancy. Scott nickte zustimmend.
    »Wir sollten machen, dass wir den Transporter der Leos erreichen. Falls Dern und seine Leute überlebt haben, sollten wir das klären. Je größer unsere Gruppe wird, desto besser.«
    Alle packten schweigend und so schnell wie möglich ihre Sachen zusammen und gemeinsam machten sie sich auf den Abstieg in die Grasebene. Diesmal fehlte freundschaftlicher Spott gänzlich. Und mehr als einer von ihnen ertappte sich dabei, wie er sich auf der Suche nach Verfolgern umsah.
     

 
     
Kapitel 6
     
     
    Die Schlachtschiffe der Shark-Klasse waren majestätische Einheiten, die an Feuerkraft keinen Gegner fürchten mussten. Aber selbst diese riesigen Schiffe wirkten winzig im Vergleich zu der imposanten Raumfestung im New-Zealand-System. Nach dem ruulanischen Überfall vor drei Jahren war die Raumstation instand gesetzt und wieder in Betrieb genommen worden. Nun – unter voller Besatzungsstärke und voll bewaffnet – bildete sie das Rückgrat der terranischen Grenzverteidigung in diesem Sektor.
    Die acht Shark-Klasse-Schlachtschiffe und siebzehn Tartarus-Klasse-Schlachtträger, die sich inzwischen im System aufhielten, hatten sich schützend um die riesige Station gruppiert. Über hundert weitere terranische Kriegsschiffe zogen gemächlich auf einem Parkorbit um den Pulk an Großkampfschiffen ihre Bahnen. Bereit für den Kampfeinsatz.
    Die Schlachtschiffe kamen alle frisch aus den Werften und wirkten bis auf den Schriftsatz mit dem jeweiligen Namen absolut identisch. Nur die große Menge an Versorgungstendern sowie an- und ablegenden Personenshuttles legte den Schluss nahe, dass eines der Schiffe etwas Besonderes sein könnte.
    Dieses Schiff – die Prince of Wales – war das Flaggschiff von Vizeadmiral Dennis Hoffer, dem Kommandanten des 1. Koalitionskampfverbands. Ein Pilotprojekt, das darauf baute, dass terranische und Til-Nara-Einheiten gemeinsam als kombinierte Flotten- und Kampftruppen ins Gefecht zogen. Dieses Projekt war den Politikern die Abordnung von 129 Schiffen wert gewesen. Die Til-Nara ihrerseits beteiligten sich mit 197 Schiffen, was den Kampfverband auf eine endgültige Kampfkraft von 326 waffenstarrenden Schiffen bringen würde.
    Natürlich gab es im Konglomerat und der Til-Nara-Hegemonie größere Flotten, aber die Kombination der militärischen Stärken beider Nationen versprach eine ungeheure Mobilität und Schlagkraft. Und man rechnete fest damit, dass sie sich ergänzten und somit gegenseitige Schwächen negiert wurden. Alles in allem kein schlechter Plan.
    Wenn nur die verdammten Insekten endlich eintreffen würden, dachte Hoffer mit einem frustrierten Blick aus dem Fenster.
    Er fuhr sich mit der Hand durch das langsam licht werdende graue Haar. Als er sein Spiegelbild im Fenster betrachtete, traf ihn ein kurzer Stich der Melancholie. In seinen jüngeren Jahren war er athletisch gebaut gewesen. Und nun, mit beinahe sechzig, bemerkte er, dass er schon wieder ein paar zusätzliche Kilos angesetzt hatte. Dieser Posten würde vermutlich sein letzter sein, bevor er in den Ruhestand ging, und er

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