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Der Ruul-Konflikt 2: Nahende Finsternis

Der Ruul-Konflikt 2: Nahende Finsternis

Titel: Der Ruul-Konflikt 2: Nahende Finsternis Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Stefan Burban
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war fest entschlossen, die bevorstehende Aufgabe zu einem bestmöglichen Ergebnis zu bringen. Aber die Til-Nara waren drauf und dran, ihm einen Strich durch die Rechnung zu machen. Und das ärgerte ihn über alle Maßen.
    Vizeadmiral Hoffer war im Grunde seines Herzens ein verständnisvoller und geduldiger Mann. Aber was das Oberkommando der Til-Nara ihm da zumutete, war einfach zu viel.
    »Immer noch ungeduldig, Dennis? Sie werden schon noch kommen.«
    Bei den flapsigen Worten drehte sich Hoffer mit einem Schmunzeln um. Er hatte gar nicht bemerkt, dass jemand den Raum betreten hatte. Seine Gedanken mussten ihn weit mehr abgelenkt haben, als er für möglich gehalten hätte.
    Nur zwei Schritte entfernt stand die schlanke, drahtige Gestalt mit dem schütteren, dunkelbraunen Haar von Vizeadmiral Johannes Malkner, der ihn mit unverhohlener Belustigung musterte. Außerdem war er der einzige Mann im gesamten New-Zealand-System, der Hoffer auf derart vertrauliche Weise ansprechen durfte.
    Seit dem Wiederaufbau der Festung kommandierte Malkner diesen entfernten, aber nichtsdestotrotz äußerst wichtigen Außenposten. Und obwohl Hoffer mit seinem Flottenverband erst seit zwei Tagen im System war, hatte sich zwischen den ungleichen Männern fast sofort ein freundschaftliches Verhältnis entwickelt. Dass sie den gleichen Rang hatten, begünstigte diese Entwicklung noch.
    »Dein Wort in Gottes Ohr«, erwiderte Hoffer und drehte sich wieder zum Fenster um. »Ich wusste gar nicht, dass du an Bord gekommen bist.«
    »Ich habe die Hangarwache gebeten, dir nichts zu sagen«, antwortete der Stützpunktkommandant und trat neben seinen Freund.
    »Wolltest mich wohl überraschen?«
    »Hat doch funktioniert, oder?!« Hoffer sah das Gesicht Malkners zwar nicht, doch das unterdrückte Grinsen war unüberhörbar. Und es wirkte sehr ansteckend.
    »Eigentlich hatte ich vor, mit den Til-Nara einige Manöver abzuhalten, bis wir nach Asalti ausrücken müssen. Aber das wird wohl nichts werden.«
    »Jedenfalls nicht, wenn die Insektoiden nicht bald auftauchen«, stimmte Malkner ihm zu. Der Kommandant der Raumfestung klopfte Hoffer aufmunternd auf die Schulter. »Mach dir nicht zu viele Sorgen. Die meisten Probleme lösen sich von selbst.«
    Hoffer schenkte seinem Gegenüber ein schiefes Grinsen. »Du hast gut reden. Du musst schließlich nicht ins Gefecht fliegen mit einer zusammengewürfelten Einheit, die noch nicht gelernt hat, als Team zu agieren … und den Til-Nara.«
    Die kleine Pause und bedeutungsschwangere Erwähnung der Til-Nara, die implizierte, dass die Insektoiden im Prinzip gar nicht zur Flotte gehörten – selbst wenn sie irgendwann auftauchten –, löste bei Malkner eine hochgezogene Augenbraue aus.
    Auch wenn die Admiräle wussten, dass die Bemerkung als Scherz gemeint war, so beunruhigte Hoffer doch, dass sie viel näher an der Wahrheit war, als ihm lieb sein konnte. Und Malkner wusste um die Bedenken des anderen.
    »Insekten leben einfach nach einem eigenen Zeitplan«, fuhr Malkner fort. »Und wir, als ihre Verbündeten, müssen wohl damit zurechtkommen.« Als Antwort nickte der Admiral der Prince of Wales ergeben.
    »Was ist mit der Montreal?«, lenkte Hoffer ab. Auch wenn das neue Thema nicht minder unangenehm war.
    »Noch keine Nachricht.«
    »Sie ist jetzt über einen Tag überfällig.«
    »Und das macht dir Sorgen.«
    »Natürlich. Dir nicht.«
    »Und ob. Ich kenne Fletcher zwar nur flüchtig, aber was ich über sie gehört habe, zeichnet sie als sehr pünktlich und pflichtbewusst aus.«
    »Das ist sie. Das ist sie in der Tat.« Mit jedem Wort wurde Hoffers Stimme leiser und nachdenklicher.
    »Du glaubst, ihr ist etwas zugestoßen.« Das war keine Frage. Malkner stellte eine unumstößliche Tatsache fest.
    »Ja. Sie hätte sich inzwischen zurückgemeldet, wenn alles glattgegangen wäre.«
    »Wenn du willst, kann ich eine Aufklärungssonde ins Asalti-System schicken.«
    Hoffer schüttelte vehement den Kopf. »Auf keinen Fall. Damit würden wir nur den Gegner warnen, dass wir bald kommen.«
    Malkner schnaubte unterdrückt. »Wenn sie die Montreal aufgebracht oder zerstört haben, wissen sie es sowieso.«
    »Zugegeben, aber wir müssen sie nicht mit der Nase darauf stoßen.«
    »Touché.«
    »Für alle Fälle solltest du ein paar Kampfübungen für deine Station ansetzen.«
    Malkner quittierte den gut gemeinten Rat mit einem Lächeln. »Hab ich schon getan. So etwas wie das letzte Desaster, als die Ruul angegriffen haben,

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