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Der Ruul-Konflikt 2: Nahende Finsternis

Der Ruul-Konflikt 2: Nahende Finsternis

Titel: Der Ruul-Konflikt 2: Nahende Finsternis Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Stefan Burban
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Offensichtlich hatten ihre Verbündeten einen eigenen Übersetzungsapparat entwickelt.
    »Ich bin Schwarmführer Zweiter Klasse Nelha Ashal«, fuhr der Til-Nara fort, ohne die Überraschung seiner Gegenüber zu beachten. Vielleicht konnte er mit den Emotionen der Menschen auch einfach nichts anfangen.
    Schwarmführer Zweiter Klasse?, überlegte Hoffer angestrengt. Das Til-Nara-Äquivalent eines Vizeadmirals.
    »Noch einmal herzlich willkommen in New Zealand«, wiederholte Malkner gepresst, um seine Überraschung zu überspielen.
    »Danke«, erwiderte der Til-Nara durch die mechanische Stimme seines Übersetzers. »Ehre eurem Volk. Ich überbringe Grüße der Königinnen. Das Triumvirat möchte durch mich weiterhin seinen Stolz zum Ausdruck bringen, dass die Til-Nara eingeladen wurden, gemeinsam mit unseren geschätzten Verbündeten in den Kampf zu ziehen. Noch viele Generationen wird man in meinem Heimatschwarm davon reden, welche Ehre mir und den meinen zuteilwurde.«
    »Nun …« Malkner räusperte sich. Unsicher, wie er mit der gestelzten Ausdrucksweise und dem formellen Ton umgehen sollte. »Die Ehre, mit den Til-Nara in den Kampf zu ziehen, liegt ganz auf unserer Seite.«
    Hoffer hielt sich lieber aus der ganzen Sache sorgsam raus. Bis sich das Gespräch auf ein Terrain verlagerte, von dem er etwas verstand.
    »Wollen Sie sich vielleicht …« Malkner unterdrückte das letzte Wort. Hoffer schloss innerlich die Augen. So was nannte man wohl einen diplomatischen Fauxpas. Malkner hatte setzen sagen wollen. Angesichts des Til-Nara-Stachels waren aber menschliche Sitzgelegenheiten nicht unbedingt das Passende für den Insektoiden.
    »Am besten kommen wir gleich zu den Einzelheiten der Mission«, sagte der Schwarmführer, ohne die peinliche Pause zu beachten. »Ich bringe Ihnen 156 Schiffe, um die Allianz zwischen unseren Völkern zu bekräftigen.«
    Die beiden Admiräle wechselten einen schnellen Blick.
    »Uns wurden aber 197 Schiffe versprochen«, mischte sich Hoffer ein und scherte sich in diesem Moment nicht um die Regeln der Diplomatie oder Höflichkeit. »Was ist mit den restlichen 41?«
    »Sie kommen nicht.«
    »Was soll das heißen? Sie kommen nicht.« Hoffers Stimme wurde laut. Der Til-Nara musterte ihn im Gegenzug ungerührt aus seinen undeutbaren Facettenaugen.
    »Das Triumvirat kam zu dem Schluss, dass 156 Schiffe ausreichen.«
    Hoffer ballte die Hände zu Fäusten und war kurz davor, seine Haltung zu verlieren. Dabei wusste er nicht, was ihn mehr reizte. Dass die Til-Nara nicht die versprochene Stärke mitbrachten oder dass Schwarmführer Zweiter Klasse Nelha Ashal so völlig teilnahmslos im Raum stand und tat, als wäre das Ganze eine Lappalie.
    Hoffer fühlte eine Hand auf seiner Schulter. Als er nach rechts sah, bemerkte er Malkner, der ihn warnend ansah. Nur mit Mühe gelang es ihm, seine Hände wieder zu entspannen. Die Admiräle standen noch immer dem Til-Nara gegenüber. Sie wussten nicht, ob es ein Affront gegen den Insektoiden war, wenn sie sich einfach wieder setzten. Ohne sich darüber im Klaren zu sein, machten sich beide Offiziere die gleiche geistige Notiz: beim nächsten Zusammentreffen mit einer nichtmenschlichen Rasse besser vorher die Gepflogenheiten der Gäste studieren.
    »Es wurden uns 197 Schiffe versprochen«, wiederholte Hoffer. Deutlich ruhiger, als noch Sekunden zuvor. »Wir haben darauf vertraut, dass das Triumvirat die getroffene Übereinkunft einhält.«
    »156 Schiffe sind ausreichend.«
    Das war offensichtlich alles an Informationen, das der Insektoide herauszugeben bereit war. Einfach nur, dass die mitgebrachte Stärke ausreichend war. Die Einfachheit dieser Erklärung hatte das Potenzial, Hoffers Blutdruck wieder durch die Decke schießen zu lassen.
    »Sind diese 41 Schiffe denn wirklich so wichtig?«, erkundigte sich Malkner in dem Bemühen, zwischen den Offizieren zu vermitteln.
    »Ich habe keine Ahnung, was im Asalti-System auf mich wartet. Mehr Schiffe bedeuten mehr Sicherheit, mehr Feuerkraft, mehr Flexibilität. Es könnte auf jedes einzelne Schiff ankommen. Man wollte eine Streitmacht von über 300 Schiffen aufstellen und nun kommen wir nicht einmal auf das. 285 Schiffe könnten zu wenig sein, um die Ruul aufzureiben und aus ihren Stellungen zu treiben.«
    »Sofern die Ruul überhaupt dort sind«, gab Malkner zu bedenken.
    Hoffer schenkte dem anderen Admiral einen ungläubigen Blick. »Hast du denn auch nur die geringsten Zweifel daran, nachdem die Montreal nicht

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