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Der Ruul-Konflikt 2: Nahende Finsternis

Der Ruul-Konflikt 2: Nahende Finsternis

Titel: Der Ruul-Konflikt 2: Nahende Finsternis Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Stefan Burban
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zurückgekehrt ist?«
    Malkner schaffte es gerade zwei Sekunden, Hoffers Blick standzuhalten. Dann schlug er die Augen nieder und schüttelte den Kopf. »Nein. Absolut nicht.«
    »Und Ihnen?«, wandte sich Hoffer erneut an den stoisch dreinblickenden Til-Nara. »Ist Ihnen die Tragweite all dessen bewusst.«
    »Ich verstehe nicht, was Sie meinen.« Die mechanische Stimme des Übersetzungsgeräts zerrte an den Nerven.
    »Wir haben darauf vertraut, dass Sie die vereinbarten Schiffe mitbringen. Vielleicht sind wir jetzt nicht stark genug, dem zu begegnen, was sich im Asalti-System zusammenbraut. Weiß der Teufel, was die Slugs dort aushecken.«
    »Wenn die Ruul dort sind, werden sie eliminiert.«
    »Vorausgesetzt, wir können es mit ihnen aufnehmen.«
    »Daran kann kein Zweifel bestehen.«
    »Wie bitte?« Hoffer konnte den Til-Nara nur aus großen Augen ungläubig anstarren. »Haben Sie die Gefechtsaufzeichnungen von der Schlacht bei Negren`Tai gesehen?«
    »Nein.«
    »Wäre es nicht sinnvoll gewesen, alles über einen Gegner zu erfahren, bevor man gegen ihn zu Felde zieht? Sie würden nicht so denken, wenn Sie sich angesehen hätten, über welche technischen Möglichkeiten die Ruul inzwischen verfügen. Die Slugs sind …«
    »Ich habe sie mir nicht angesehen, weil ich dabei war.«
    Der Til-Nara hatte die Worte so unbeteiligt und ruhig ausgesprochen, als würde er über das Wetter reden. Trotzdem hielt Hoffer verblüfft inne und auch Malkner schien von der Eröffnung erstaunt.
    »Sie waren bei Negren`Tai?«, hakte Hoffer nach, als er endlich seine Stimme wiederfand.
    »Korrekt. Ich kommandierte die Hegemonie-Streitmacht, die bei Negren`Tai zusammengezogen wurde, um ursprünglich gegen die Menschen Krieg zu führen. Aufgrund meiner Erfahrungen mit den Ruul wurde ich von den Königinnen ausgewählt, um meine Streitkräfte mit ihren Truppen zu vereinen und gegen die Ruul zu ziehen.«
    »Dann muss Ihnen doch klar sein, welche Bedrohung von den Slugs ausgeht?!«
    »Ich bin mir ihres relativ hohen Potenzials bewusst, Schaden anzurichten. Aber ich glaube nicht, dass sie stark genug sind, eine kombinierte Menschen-Til-Nara-Flotte zu besiegen. Zu viele ihrer größten und besten Kriegsschiffe sind bei Negren`Tai verloren gegangen. Die Königinnen halten den Angriff auf das Asalti-System lediglich für einen verzweifelten Versuch der Ruul, Fuß zu fassen und sich eine eigene Domäne zu erobern. Deshalb haben sie sich ein so leichtes Ziel ausgesucht.«
    »Und stimmen Sie dieser Einschätzung der Lage zu?«, fragte Malkner.
    »Was ich glaube oder nicht, spielt keinerlei Rolle«, antwortete der Til-Nara und Hoffer hatte erstmalig den Eindruck, so etwas wie Frustration oder Wut an der Haltung des Insektoiden zu erkennen. Soweit man so etwas bei einem Nichtmenschen zu sagen vermochte.
    »Die Königinnen haben entschieden und ich folge ihren Wünschen. Ich bin ein gehorsamer Diener des Triumvirats und meines Schwarms.«
    Hoffer und Malkner warfen sich einen verzweifelten Blick zu. Egal was der Til-Nara wirklich dachte – und Hoffer war sich sicher, die Gedanken des Nichtmenschen inzwischen ganz gut erraten zu können –, mehr würde aus dem Schwarmführer nicht herauszukriegen sein.
     
    »Einfach unglaublich, oder?!« Hoffers Stimme verriet seine Niedergeschlagenheit, als er aus dem Fenster sah. Seine nachdenklichen Augen folgten dem Til-Nara-Shuttle, das den Schwarmführer zurück zu seinem Flaggschiff trug.
    Malkner saß noch immer an seinem Platz am Besprechungstisch und ließ die vergangenen drei Stunden Revue passieren. Etwas Seltsameres war ihm lange nicht mehr untergekommen. Darin konnte er Hoffer nur voll und ganz zustimmen.
    Das Gespräch hatte sich hauptsächlich um Logistik, Stärken und Schwächen von terranischen und Til-Nara-Schiffen und den bestmöglichen Einsatz einer kombinierten Jägerflotte gedreht. Der Schwarmführer hatte dabei nicht nur einen scharfen Verstand und eine schnelle Auffassungsgabe bewiesen. Vielmehr hatte er unter Beweis gestellt, dass er willens und in der Lage war, die notwendige Flexibilität aufzubringen, die benötigt wurde, wenn Streitkräfte zweier verschiedener Rassen zusammenarbeiteten.
    Doch immer, wenn Hoffer das Thema auf die fehlenden Schiffe und Nelha Ashals Haltung hierzu lenken wollte, hatte der Til-Nara-Offizier geschickt abgeblockt. Hätte Malkner es nicht besser gewusst, er hätte den Eindruck gewinnen können, Nelha Ashal war der Streitpunkt unangenehm.
    »Was erwartest du?«,

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