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Der Ruul-Konflikt 2: Nahende Finsternis

Der Ruul-Konflikt 2: Nahende Finsternis

Titel: Der Ruul-Konflikt 2: Nahende Finsternis Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Stefan Burban
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noch verwenden ließ. Und insgeheim hatte Scott die Hoffnung, dass Dern vielleicht eine Spur oder ein Zeichen hinterlassen hatte, in welche Richtung er gezogen war. Wie dem auch sei, jemand musste nachsehen und Scott war nicht bereit, einen seiner Leute diesem Risiko auszusetzen.
    »Cam, du gibst mir Feuerschutz. Die Übrigen warten hier. Verhaltet euch ruhig, bis ich wieder da bin.«
    Der Scharfschütze streifte mit knappen, präzisen Bewegungen die lederne Hülle von seinem Gewehr und brachte es in Anschlag. Das restliche Team packte die Ferngläser aus und verteilte sich, um jede von Scotts Bewegungen zu verfolgen.
    Scott legte alle unnötige Ausrüstung ab, darunter auch sein Gewehr. Als einzige Waffen behielt er ein kleines Kampfmesser im Stiefel und die Standard-Laserpistole für Sondereinsatzkräfte in seinem Schulterholster.
    So gerüstet ließ er sich über den umgestürzten, silbergrauen Baumstamm gleiten, hinter den er sich geduckt hatte – wobei er sich von oben bis unten mit dem eklig blauen Glibber beschmierte –, und arbeitete sich langsam den Hügel hinab. Die Vorsicht, die er an den Tag legte, war vermutlich unbegründet, aber er war lieber übervorsichtig als tot.
    Als er sich bis auf fünfzig Meter dem Wrack des Transporters genähert hatte, knackte es in seinem Ohr.
    »Nicht bewegen. Bleib unten.«
    Lauras Stimme war angespannt und vermittelte das Gefühl drohenden Unheils sogar noch über die Funkverbindung. In Jahren der gemeinsamen Ausbildung und des gemeinsam geleisteten Dienstes hatte Scott unerschütterliches Vertrauen zu seiner Stellvertreterin aufgebaut. Ohne ihre Anweisung infrage zu stellen, machte er sich so flach wie möglich und verfluchte den Umstand, dass ausgerechnet hier das Gras nicht so hoch war wie an anderen Stellen des Flachlands.
    Am liebsten hätte er gefragt, was sie entdeckt hatte, doch er wagte es nicht, auch nur einen einzigen Laut von sich zu geben. Rechts von ihm knackte es. Die unverwechselbaren rhythmischen Geräusche von Schritten auf Gras waren klar zu vernehmen.
    Scott konnte seine Neugier nicht mehr bezwingen und hob leicht den Kopf. Sofort senkte er ihn wieder. Presste seinen Kopf auf die Erde und versuchte, sich unsichtbar zu machen. Zwischen den Wrackteilen standen zwei Ruul. Voll gerüstet und bewaffnet mit den bereits bekannten kurzen Schwertern und jeweils einer Blitzschleuder. Sie standen so arrogant da, als würde ihnen der Planet gehören, und unterhielten sich in ihrer Sprache. Leider waren sie zu weit entfernt und das Gespräch zu leise, als dass der Übersetzungschip eine Chance hatte, etwas zu erfassen, mit dem er arbeiten konnte.
    Scott wagte kaum, zu atmen. Er erwog die Möglichkeit, sich langsam wieder zurückzuziehen. Allerdings bestand die reale Gefahr, dass gerade das ihn verraten würde. Also tat er das Einzige, das ihm einfiel. Er wartete ab in der Hoffnung, dass die Ruul wieder abzogen.
    Auf diese Weise harrte Scott über eine halbe Stunde aus. Der Truppführer der Panther ertappte sich mehr als einmal bei dem Gedanken, dass sein Team ihn mit ein paar gezielten Schüssen aus seiner misslichen Lage hätte befreien können. Aber das war natürlich Unsinn. Sie taten genau das Richtige. Abwarten. Kein Feindkontakt, wenn es nicht unbedingt nötig war. Wer wusste schon, wie viele Slugs sich noch in der Gegend herumtrieben. Vielleicht würde ihnen ein Schusswechsel genau die Art Aufmerksamkeit bescheren, die sie gar nicht gebrauchen konnten.
    Trotzdem hätte er alles dafür gegeben, seine schmerzenden und inzwischen tauben Gliedmaßen etwas lockern zu können. Und sei es auch nur für einen Moment. Zur Bewegungslosigkeit verdammt, hatte er inzwischen das Gefühl, tausend kleine Nadeln würden in seine Arme und Beine stechen.
    Ein plötzlich am Horizont aufkommendes Rumoren ließ ihn aufhorchen. Das Geräusch kam schnell näher. Eigentlich sogar unfassbar schnell. Erneut hob er vorsichtig den Kopf, um zu sehen, was da vor sich ging.
    Die Ruul waren ebenfalls darauf aufmerksam geworden. Da sie aber nicht den geringsten Anschein von Besorgnis erkennen ließen, vermutete Scott stark, dass sich weitere Ruul näherten.
    Genau das, was mir gefehlt hat, überlegte er mürrisch. Noch mehr Slugs.
    Dem Wrack näherte sich ein Fahrzeug. Doch es war keinem ähnlich, das er schon einmal gesehen hatte. Tatsächlich hatte er noch nie gehört, dass Ruul Fahrzeuge benutzten oder überhaupt welche besaßen. Das Gefährt kam neben dem GLT-Wrack schwerfällig zum

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