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Der Ruul-Konflikt 2: Nahende Finsternis

Der Ruul-Konflikt 2: Nahende Finsternis

Titel: Der Ruul-Konflikt 2: Nahende Finsternis Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Stefan Burban
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Widerstand geleistet hatten. Trotzdem zeigten Gebäude und Boden unübersehbare Spuren eines orbitalen Bombardements und schwerer Jägerangriffe.
    »Allmächtiger«, murmelte Laura andächtig. Scott nickte wie betäubt angesichts einer derart sinnlosen Zerstörung.
    »Die Ruul hatten keinen Grund, das zu tun«, sagte er fast melancholisch, als er sich wieder gefasst hatte.
    »Seit wann brauchen sie einen Grund für so was«, knurrte Cameron.
    »Äh … Leute«, mischte sich Matt kleinlaut ein. »Wir sollten vielleicht machen, dass wir in die Stadt kommen. Hier draußen stehen wir wie auf dem Präsentierteller.«
    Scott sah sich um. Erst jetzt wurde ihm bewusst, dass Matt recht hatte. Die Stadt war auf drei Seiten von Flachland umgeben. Die vierte Seite bildete der Strand eines großen Binnenmeeres. Singri lag, wie die meisten größeren Bevölkerungszentren des Planeten, an Küstengewässern.
    Eine aufmerksame Patrouille oder auch nur ein einzelner Reaper, der über der Stadt seine Runden zog, würde vollkommen ausreichen, um sie zu entdecken. Und dass sie bisher keine Ruul entdeckt hatten, hieß nicht, dass keine da waren.
    »Bleibt zusammen, wenn wir in die Stadt einrücken«, ermahnte Scott sein Team. »Keine Extratouren. Keine Alleingänge. Wir überleben das nur, wenn wir zusammenhalten.«
    »Warum habe ich nur das Gefühl, dass ich jetzt damit gemeint war?«, erkundigte sich Esteban.
    »Esteban? Halt einfach die Klappe. Deine ständige Nörgelei fällt mir langsam aber sicher auf die Nerven.«
    Der Pilot verfiel daraufhin in brütendes Schweigen, als sich die Gruppe im Schutz der anbrechenden Dämmerung daranmachte, sich der geschleiften Stadt zu nähern. Scott warf Esteban immer wieder aus dem Augenwinkel verstohlene Blicke zu. Seit dem Kampf mit diesen Raubtieren war der Pilot nicht mehr wiederzuerkennen. Er wirkte meistens abwesend, und wenn er mit dem Kopf bei der Sache war, kritisierte er regelmäßig Scotts Entscheidungen. Einerseits konnte ihn der Teamführer der Panther durchaus verstehen.
    Esteban war Pilot und in erster Linie nicht dafür da, seinen Kopf in Bodenkämpfen zu riskieren. Andererseits wurde jeder Mann und jede Frau bei den ROCKETS dazu ausgebildet, die Aufgaben eines jeden anderen Mitglieds der Einheit im Notfall übernehmen zu können. Auch wenn der Pilot im Prinzip nicht unbedingt damit hätte rechnen müssen, dass es dazu hätte kommen können. Mit der Möglichkeit hätte er sich dennoch beizeiten auseinandersetzen müssen. Nun war es zu spät dafür. Und Esteban musste lernen, damit zurechtzukommen.
    Sie erreichten den Stadtrand von Singri ohne Zwischenfälle. Kein Reaper nahm sie unter Feuer. Keine feindliche Patrouille lauerte ihnen auf. Und auch keine ruulanischen Raubtiere griffen sie an.
    Bereits nach wenigen Metern kamen sie an eine breite Straße, die sich durch die ganze Stadt zu schlängeln schien. Nach menschlichen Maßstäben war sie mindestens sechs Fahrbahnen breit. Scott bedeutete der Gruppe, sich um ihn zu formieren.
    »Das Regierungsviertel mit dem Ratssitz liegt auf der anderen Seite dieser Straße. Dort sollten wir mit den Nachforschungen anfangen.«
    »Klingt gut. Würde ich eine Invasionsstreitmacht anführen, wäre die Regierung meiner Opfer das erste Ziel«, meinte Laura flüsternd.
    »Wir erledigen das ganz vorschriftsmäßig. Das haben wir schon tausend Mal gemacht. Also los.«
    Die Kommunikation untereinander beschränkte sich ab sofort auf ein Minimum. Kurze Handzeichen signalisierten Cameron, sich einen guten Platz zu suchen, von dem aus er der Gruppe Feuerschutz geben konnte. Matt und Justin nahmen jeweils Flankenposition ein und verschanzten sich hinter kleinen Schuttbergen. Esteban blieb mit Nancy zurück, um ihnen den Rücken frei zu halten.
    Scott war mit diesem Arrangement ganz und gar nicht zufrieden. Er hätte als Rückendeckung anstatt Esteban gern jemanden ausgewählt, zu dem er im Moment größeres Vertrauen hatte. Aber er hatte keine Wahl. Laura und Peter brauchte er bei sich. Und Norman … nun … Norman stand nicht mehr zur Verfügung.
    Das Trio lief geduckt von Schuttberg zu Schuttberg, um möglichen Gegnern das Zielen zu erschweren. Erst jetzt, nachdem sie die Stadt betreten hatten, erkannte Scott, wie prächtig sie einst gewesen war. Kunst und Kultur mussten bei diesem Volk einen hohen Stellenwert gehabt haben. Die Stadt war voller wundervoller Torbögen, verzierten Fenstern und architektonischen Meisterleistungen. Die Ankunft der Ruul

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