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Der Ruul-Konflikt 2: Nahende Finsternis

Der Ruul-Konflikt 2: Nahende Finsternis

Titel: Der Ruul-Konflikt 2: Nahende Finsternis Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Stefan Burban
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Körperbau war von braunem Fell überzogen. Wobei das Fell heller wurde, je älter die betreffende Person war. Als Kleidung trugen sie weite Tuniken aus einem Seide nicht unähnlichen Material, die an der Taille von einer Kordel zusammengehalten wurde.
    Die Ruul umrundeten die gelähmten Asalti. Selbst auf diese Entfernung konnte Scott erkennen, dass sie feixten und lachten. Sich über ihre wehrlosen Opfer lustig machten. Er fühlte kalte, unbändige Wut in sich aufsteigen. Seine Hände ballten sich zu Fäusten, ohne dass er sich dessen bewusst wurde. Erst als sich seine Nägel schmerzhaft in die Handinnenflächen bohrten, bemerkte er es. Langsam zwang er sich, seine Muskeln zu entspannen.
    »Du brauchst nur ein Wort zu sagen, Boss.«
    Camerons Gewehr lag auf dem Fenstersims im Anschlag und der Scharfschütze betrachtete die Ruul durch das Fadenkreuz des Zielfernrohrs.
    »Nimm das Gewehr runter.«
    »Aber Boss?! Ich habe einen von den Mistkerlen genau im Fadenkreuz. Ich mach ihn kalt, bevor ihm klar wird, was los ist.«
    »Und dann?«
    »Dann kommt der Nächste dran«, erwiderte der Scharfschütze heiter.
    »Wenn die Welt doch nur so einfach gestrickt wäre«, kommentierte Laura die Äußerung.
    »Und wie viele kannst du erledigen, bevor sie herausfinden, woher die Schüsse kommen, und uns hier oben die Ärsche aufreißen?«
    Cameron zuckte leichthin mit den Schultern. »Einige.«
    »Aber nicht genug«, beharrte Scott. »Nimm die Waffe runter. Ich sage es nicht noch einmal.«
    Mit einem tiefen Seufzer aus Resignation uns Enttäuschung setzte Cameron den Schaft der Waffe ab und lockerte seine verspannten Nackenmuskeln, indem er den Kopf von einer Seite zur anderen bewegte.
    »Schade.«
    »Ich weiß. Ich würde dir am liebsten freie Hand lassen und selbst einige von den Mistkerlen da unten erledigen. Aber das geht nicht. Wir können froh sein, dass sie uns hier oben nicht entdeckt haben. Solange wir unentdeckt bleiben, sollten wir es dabei belassen. Es sei denn, wir finden ein lohnendes Ziel. Es klingt vielleicht hart, aber wir können unsere Deckung nicht für zwei Dutzend Asalti aufgeben. Hier geht wesentlich mehr vor als nur ein kleiner ruulanischer Überfall und ich will wissen, was das ist.«
    Die Ruul begannen damit, die Asalti wegzuschleifen. Plötzlich knallte ein Schuss über den Platz. Alle Augen richteten sich auf die Ruul, die wild durcheinanderliefen. Einer der Slugs lag blutend am Boden. Sieben Augenpaare schwenkten gleichzeitig nach links, wo ein verdatterter und ebenfalls sehr verwirrt aussehender Cameron beschwichtigend die Hände hob.
    »Moment. Ihr denkt doch nicht, dass … Hey … Das war ich nicht.«
    »Cameron?!«, sagte Scott mit einem warnenden Unterton in der Stimme.
    »Ehrlich nicht«, beteuerte der Scharfschütze.
    In diesem Moment fiel ein zweiter Schuss. Ein weiterer Ruul fiel. Chaos brach aus, als die Slugs Deckung suchten und sich dabei gegenseitig über den Haufen rannten. So etwas wie Disziplin herrschte nicht mehr.
    Weitere Schüsse fielen. Eins der Raubtiere brach zusammen. Ein weiteres krümmte sich am Boden und biss sich immer wieder selbst in eine Pfote, aus der es heftig blutete.
    Scott versuchte auszumachen, woher die Schüsse kamen. Dabei machte er den Fehler, sich etwas zu sehr aus dem Fenster zu lehnen. Mehrere der Slugs sahen ihn und eröffneten sofort das Feuer. Laura riss ihn zurück und rettete ihm dadurch das Leben. Dort, wo gerade noch sein Oberkörper gewesen war, fauchten mehrere Blitze durch die Luft, die an der gegenüberliegenden Wand einschlugen.
    »Darf ich jetzt?«, fragte Cameron etwas zu selbstgefällig.
    »Ja, jetzt darfst du.«
    Camerons Lächeln auf die Antwort wirkte keineswegs beruhigend. Wenn man ihn nicht kannte, wirkte es sogar beängstigend. Er sah durch das Zielfernrohr und zog den Abzug einmal durch. Und kurz darauf erneut.
    »Hast du was erkennen können?«, fragte Laura, während der Scharfschütze seinem Lieblingshobby nachging.
    »Ja, die Schüsse kommen aus dem Nachbargebäude. Etwa zwei Stockwerke unter uns, aber das ist jetzt zweitrangig, weil …«
    »Ähhh … Leute«, mischte sich Cameron zögernd ein. »Da kommt ein ganzer Haufen Slugs auf uns zu. Und die sehen kein bisschen freundlich aus.«
    »… wir jetzt auf ihrer Abschussliste stehen«, vollendete Scott den Satz.
    »Dann sollten wir verschwinden.«
    »Sehe ich auch so. Cameron? Wie viel Zeit haben wir noch.«
    Eine Explosion erschütterte das Gebäude, die das Team sogar auf ihrem

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