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Der Ruul-Konflikt 2: Nahende Finsternis

Der Ruul-Konflikt 2: Nahende Finsternis

Titel: Der Ruul-Konflikt 2: Nahende Finsternis Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Stefan Burban
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ruulanischer Krallen.
    »Weiter«, drängte Scott.
    »Jetzt übernehmen Justin und ich die Rückendeckung«, bot Matt sich hilfreich an. Scott nickte und übernahm die Führung. Das Team rückte auf die nächsthöhere Ebene ab. Hinter sich hörten sie ihre Kameraden, die sich mit den Ruul ein heftiges Feuergefecht lieferten.
    »Meinst du, sie kommen klar?«, fragte Laura besorgt.
    »Solange wir sie schießen hören, leben sie wenigstens noch.«
    Der Rückzug auf die nächste Ebene verlief planmäßig. Wenn man davon absah, dass ihnen zwei Ruul über den Weg liefen. Sie waren mit kurzen Dolchen bewaffnet und dem Aussehen nach keine Krieger, sondern eher Techniker. Aber Scott hatte keine Zeit und offen gestanden auch keine Lust, Gefangene zu machen.
    Um auf Nummer sicher zu gehen, streckten kurze Salven die Ruul nieder. Mansu schoss noch immer auf sie, als beide bereits tot zu Boden gesunken waren. Das sah dem ansonsten eher sanftmütigen Asalti gar nicht ähnlich.
    In aller Eile legten sie eine Sprengladung und warteten auf Matt und Justin, die sich ihnen nach ein paar Minuten wieder anschlossen. Sie waren außer Atem, aber im Großen und Ganzen in Ordnung.
    Cameron und Peter waren die Nächsten. Dieses Katz-und-Maus-Spiel spielten sie noch zwei Mal mit den Slugs. Bis sie die Ebene direkt unterhalb des Daches erreichten. Mit kurzen, präzisen Salven hielten sie die anrückenden Slugs auf Abstand, legten eine Ladung und zogen sich dann kämpfend zurück. Ihre Verfolger bekamen sie dabei fast nie zu Gesicht. Die Ruul schienen es nicht eilig zu haben, sie zu erwischen. Ihre Verfolger glaubten vermutlich, die Beute in der Falle zu haben.
    »Noch eine Ebene, dann sind wir hier raus. Esteban, du wirst uns doch mit einem der Mantas hier rausfliegen können, oder?!«
    »Ein wenig spät, um diese Frage zu stellen, findest du nicht?«, fragte Laura halb im Scherz.
    »Wenn es fliegt, kann ich es steuern«, erwiderte Esteban, ohne die Spitze zu beachten.
    »Dann sollten wir machen, dass wir hier verschwinden«, sagte Justin, öffnete die Luke zum Dach und stürzte hinaus. »Wir haben es gleich geschafft.«
    »Nein, warte …«, schrie Matt noch, aber der sonst so vorsichtige Äthiopier hatte seinen Oberkörper bereits durch die Luke geschoben. Drei Geschosse schlugen in den Soldaten ein, warfen ihn zurück und er sank kraftlos in sich zusammen.
    »Luke wieder zu. Nancy, hilf ihm.«
    »Bin schon dabei.«
    Zusammen schleppten sie Justin in eine halbwegs geschützte Ecke. Die Sanitäterin packte ihren Erste-Hilfe-Koffer aus und verabreichte dem Verwundeten erst einmal eine Dosis Morphium. Die elektrische Ladung der ruulanischen Waffen verursachten wilde, unkontrollierte Zuckungen.
    Die Luft roch nach verschmortem Fleisch und verbrannten Haaren. Scott wagte nicht, nach seinem verletzten Teammitglied zu sehen. Als er es doch tat, bereute er es sofort wieder. Justins Oberkörper war an drei Stellen getroffen und verbrannt worden. Die direkten Treffer waren selbst für die hitzeabweisende Uniform der ROCKETS zu viel gewesen. Rotes Fleisch lugte unter den schwarzen Rändern hervor, die an den getroffenen Stellen von der Uniform noch übrig war. Teilweise war der Stoff mit den Wunden verschmolzen.
    Justin hatte den Mund vor Schmerz weit aufgerissen, aber kein Laut drang aus seiner Kehle. Der Schmerz musste unbeschreiblich sein. Die Teamkameraden betrachteten ihren Freund aus großen, mitfühlenden Augen. Scott konnte es ihnen nicht verdenken. Es war, als teilten sie alle seinen Schmerz. Immer wieder feuerten sie in die Dunkelheit, um die Ruul auf Abstand zu halten.
    Und während dieser ganzen Zeit kämpfte Nancy aufopfernd und bewundernswert um Justins Leben. Sie trug Brandsalbe auf die geschwärzten Stellen. Benutzte eine Pinzette, um tote Haut und verbrannten Stoff aus den Wunden zu entfernen. Verabreichte Antibiotika und andere Mittel gegen Wundbrand. Aber auch sie sah bald ein, was Scott bereits erkannt hatte. Ohne ein Krankenhaus hatte Justin keine Überlebenschance. Und ein Krankenhaus würden sie auf dem ganzen Planeten nicht finden.
    Nancy sah auf und eine Träne rann ihr über die Wange. Müde und unendlich traurig schüttelte sie den Kopf. Scott nickte.
    »So schlimm also«, keuchte eine schwache Stimme. Das Morphium hatte Justin einen Moment der Klarheit beschert. Mit leicht verschleierten Augen blickte er zu Scott auf. Der Truppführer erwog einen Moment die Möglichkeit, Justin anzulügen. Ihm eine Lüge aufzutischen, an die

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