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Der Ruul-Konflikt 2: Nahende Finsternis

Der Ruul-Konflikt 2: Nahende Finsternis

Titel: Der Ruul-Konflikt 2: Nahende Finsternis Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Stefan Burban
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alle glauben wollten. Dass es ihm bald wieder besser gehen würde. Dass er wieder auf die Beine kommen würde. Aber ein Blick in Justins Augen machte diesen Plan sofort wieder zunichte. Der Mann, der da vor ihm lag, war nicht nur sein Freund. Er war Soldat. Und ein Profi obendrein. Er hatte etwas Besseres verdient als eine Lüge. Als sein Freund hatte er die Pflicht, ihm die Wahrheit zu sagen.
    »Ja, Kumpel. Sieht nicht gut aus.«
    »Überlebenschancen?«
    Scott wechselte einen kurzen Blick mit Nancy. Wieder ein abgehacktes, verzweifeltes Kopfschütteln.
    »Keine.« Scotts Stimme drohte zu versagen, als er die Worte sprach, die einem Todesurteil gleichkamen. Bis zu diesem Moment hatte er sich selbst einreden können, es wäre nicht so. Aber nun, da er die Worte ausgesprochen hatte, vor denen sie sich alle so fürchteten, wurde es sehr, sehr real.
    »Danke. Dafür, dass du mir die Wahrheit sagst.«
    »Das ist das Mindeste, das ich tun kann«, antwortete Scott wahrheitsgemäß.
    »Gib mir den Fernzünder.«
    Er sah seinen verletzten Freund nur verständnislos an. Dann dämmerte ihm, was der vorhatte, und Scott schüttelte entschlossen den Kopf.
    »Gib schon her. Ihr könnt euch nicht mit mir belasten. Wenn ich schon draufgehe, dann wenigstens auf wirkungsvolle Weise.«
    »Auf keinen Fall«, wetterte Matt. Er zerrte an der zerrissenen Uniform des Verwundeten. »Wir lassen dich nicht zurück.«
    Justin sah aber nur ruhig und gelassen zu Scott auf. Dieser wollte sich Matts Einwand anschließen, jedoch ging ihm dieser Blick durch Mark und Bein. Es war der Blick eines Mannes, der sein Schicksal kannte und es annahm. Der Blick eines Mannes, der entschlossen war, seinem Tod einen Sinn zu verleihen. Wie hätte er sich diesem Wunsch guten Gewissens widersetzen können.
    »Hier«, sagte er schlicht und drückte Justin den Fernzünder in die Hand.
    »Welcher Code?«
    »Tango, Lima, Zulu, Hotel, 1-1-2-0. Dann einfach nur auf den Knopf drücken.«
    »Alles klar.« Blitze schlugen über ihren Köpfen ein. Die Ruul waren aus den unteren Stockwerken nachgerückt. »Verschwindet jetzt. Ich halte sie auf so gut ich kann.«
    Scott nickte. Zusammen mit Cameron packte er Matt am Kragen. Sie mussten alle Kraft aufwenden, um den Mann von Justins Seite wegzuzerren. Er wehrte sich mit Händen und Füßen. Aber auch er musste letztlich einsehen, dass es sinnlos war, und stellte seinen Widerstand ein. Hinter ihnen donnerte Justins Maschinenpistole im Wettstreit mit den Blitzschleudern.
    Wieder an der Luke angekommen, machten sie sich bereit, das Dach zu stürmen. Cameron stieß die Luke auf. Scott und Laura warfen jeweils zwei Blend- und Rauchgranaten hinaus. Sie warteten auf das Knallen der Sprengkörper. Dann stürzten sie ins Freie.
    Zwei Mantas standen startbereit auf einer kleinen Plattform. Zwischen den Maschinen torkelten fünf Ruul blind und halb besinnungslos umher. Das Team machte ihnen ein schnelles Ende.
    Matt war der Erste an der Eingangsluke des vorderen Mantas. Ein Ruul stand ihm plötzlich im Weg. Der Soldat jagte ein ganzes Magazin in den Körper des Slug. Dann legte er ein neues Magazin ein und feuerte es ebenfalls in den schon lange toten Körper seines Gegners. Erst nachdem das zweite Magazin ebenfalls verschossen war, war sein Rachedurst gestillt.
    Scott wartete, bis jeder an Bord des Mantas gestiegen war. Er selbst war der Letzte, der an Bord ging. Die Luke wurde geschlossen. Esteban studierte sorgfältig die Armaturen.
    »Kriegst du das hin?«
    Als Antwort bekam er nur ein unbestimmtes Brummen, das sowohl ja als auch nein heißen konnte. Scott machte sich nicht die Mühe nachzuhaken. Vor allem, da er sich vor der Antwort fürchtete.
    Der Pilot betätigte einige Kontrollen. Die Schubdüsen erwachten zischend zum Leben. Das Chassis des Mantas begann leicht zu vibrieren.
    Ich hoffe, dass das ein gutes Zeichen ist, dachte Scott besorgt.
    Der Manta erhob sich schwerfällig von der Plattform. Schwankte etwas hin und her. Sank wieder herunter. Esteban gab mehr Schub auf die Düsen und plötzlich stieg der Truppentransporter hoch in die Luft. Dies kam so überraschend, dass niemand daran gedacht hatte, sich festzuhalten oder zu setzen. Alle purzelten im Truppenabteil übereinander und versuchten sich irgendwo festzuhalten.
    »Es geht los«, schrie Esteban unnötigerweise über die Schulter und der Manta beschleunigte fort von der Umwandlungsanlage.
    Niemand sah sich um, als hinter ihnen die Anlage von einer Reihe von Detonationen

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