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Der Ruul-Konflikt 2: Nahende Finsternis

Der Ruul-Konflikt 2: Nahende Finsternis

Titel: Der Ruul-Konflikt 2: Nahende Finsternis Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Stefan Burban
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Plan kam ihm das Wissen zugute, das er bereits bei seiner ersten Begegnung mit einem solchen Panzer vor einigen Tagen gesammelt hatte.
    Mit seinem Kampfmesser kratzte er einen Teil der Isoliermasse um die zentrale Einstiegsluke weg. Als er mit seiner Arbeit zufrieden war, presste er die Handgranate in das entstandene Loch. Scott bezweifelte, dass die Sprengkraft der kleinen Granate ausreichen würde, den Panzer ernsthaft zu beschädigen. Dafür war die Panzerung zu massiv. Doch das war auch nicht nötig. Er wollte nur diese Luke öffnen.
    Er zog den Stift der Granate und rutschte vom Chassis herunter. Neben dem Gefährt ging er in die Knie und wartete. Der Wolkenvorhang um den Feuersalamander ließ langsam nach. Es war an der Zeit, der Sache ein Ende zu machen.
    Die Granate explodierte. Scott zog instinktiv den Kopf ein. Was gar nicht nötig war, denn die Sprengkraft der Explosion fegte weit über ihm durch die Luft. Ebenso die Splitter der geborstenen Luke.
    Er sprang hoch auf die Karosserie. Den Stift der zweiten Rauchgranate hatte er bereits gezogen, noch bevor er ganz oben war. Scott zog die zerstörte Luke ein paar Zentimeter auf und stopfte die Granate in die entstandene Bresche.
    Der Kommandosoldat zog die Pistole aus seinem Schulterholster. Lange brauchte er nicht zu warten. Die Luke flog auf und ein Ruul kroch hustend hervor. Scott wartete, bis dieser fast gänzlich aus dem Loch herausgekrochen war. Die Augen des Ruul tränten so stark, dass er den auf der Lauer liegenden Soldaten gar nicht wahrnahm. Scott schoss ihm in die Stirn und sah zu, wie er vom Chassis glitt. Er hatte nicht einmal die Zeit gehabt, seinen Kameraden zu warnen. Aus Erfahrung wusste er, dass Feuersalamander mindestens zwei Mann Besatzung hatten.
    Der zweite Ruul kroch ahnungslos aus dem Panzer. Er wedelte mit den Händen vor dem Gesicht, um den Rauch zu vertreiben. Scott saß keinen Meter von ihm entfernt, als der Slug plötzlich überrascht die Augen aufriss. Die Überraschung dauerte aber nur einen Augenblick. Dann griff er nach der Blitzschleuder an seinem Gürtel. Eine sinnlose Geste. Der Panzerfahrer teilte das Schicksal seines Kameraden und starb ebenso schnell.
    Scott rutschte vorsichtig näher an die Luke. Die Waffe immer auf die Öffnung gerichtet. Vorsichtig lugte er über den Rand … und ließ erleichtert die Waffe sinken. Es gab kein drittes Besatzungsmitglied.
    Scott nahm sich Zeit, tief durchzuatmen. Er hustete würgend. Der Qualm war nicht nur für Slugs ein Ärgernis. Aber der Rauch war bereits dabei, sich zu verflüchtigen. Das war besser gelaufen, als er gehofft hatte. Und sie hatten einen Feuersalamander intakt erobert. Kein schlechtes Ergebnis für einen Tag Arbeit. Wenn jetzt nur noch Laura und Matt …
    In diesem Augenblick explodierte der zweite Feuersalamander in einer grell gelben Explosion und es blieb nichts von ihm zurück, als ein brennendes Wrack.
     
    Kerrelak kniete vor den Trümmern seiner Karriere sowie seines Rufs als Krieger und Anführer. Wörtlich und im übertragenen Sinn. Von der größten Umwandlungsanlage auf Asalti III war nur noch ein rauchendes Gerippe übrig. Truppentransporter und Jäger deckten die Bergungsarbeiten aus der Luft, während Kriegertrupps die Trümmer nach Verwertbarem durchsuchten.
    Sie würden nichts finden. Nichts als verbrannten Boden und Asche. Die nestral`avac hatten ganze Arbeit geleistet. Fast bewunderte er sie ein wenig für ihren Einfallsreichtum und ihre Initiative. Innerhalb kürzester Zeit hatten sie es geschafft, eine gut durchdachte und wohl organisierte Operation in einen Albtraum zu verwandeln. Und ein Ruul verwandte das Wort Albtraum nur sehr zögerlich. Für diese Situation hatte bedauerlicherweise kein anderer Begriff eine adäquate Bedeutung. Dies alles war einfach nur ein furchtbarer Albtraum.
    Die Asalti, bei deren Umwandlung man hier gestört worden war, hätten bequem für die Systeme von annähernd tausend Schiffen gereicht. Wenn nicht mehr. Dieser Verlust würde nicht leicht zu kompensieren sein. Und er wusste schon genau, wem der Ältestenrat die Schuld zuweisen würde. Das zu erraten war nun wirklich kein Kunststück.
    Ein Adjutant näherte sich ihm zögerlich und blieb exakt drei Schritte hinter ihm stehen. Der Mann schwieg und die Angst an ihm konnte man förmlich riechen. Kerrelak fragte sich, welche Hiobsbotschaft ihm nun wieder den Schlaf rauben würde. Er wartete noch einen Augenblick, bevor er sich langsam aus der Hocke erhob. Erst dann

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