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Der Ruul-Konflikt 2: Nahende Finsternis

Der Ruul-Konflikt 2: Nahende Finsternis

Titel: Der Ruul-Konflikt 2: Nahende Finsternis Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Stefan Burban
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große Verwüstung beim Feind anzurichten.
    Als der Slug sich der Claymore näherte, hatte er keine Zeit, etwas zu fühlen. Die Richtladung detonierte und entließ durch die Explosion Tausende kleiner Metallkügelchen mit der Gewalt eines Tornados. Der Slug löste sich buchstäblich in feinen blauvioletten Nebel auf. Den Kriegern, die ihm folgten, erging es dabei nur wenig besser. Und es spielte kaum eine Rolle, dass sie sich einige Meter hinter ihm befanden.
    Bei der Wirkung einer Claymore wurden drei Phasen unterschieden. Mit jeder Phase nahm die Wirkung der Kugeln ab. Der Ruul, der die Mine ausgelöst hatte, war der einzige in Phase eins. Totale Vernichtung. Sein Ende hatte die Wirkung dieser Phase schon recht eindrucksvoll verdeutlicht. Phase zwei war der schnelle Tod. Die Kugeln fetzten durch Fleisch, Sehnen und Knochen und ließen ihre Opfer als zerbrochene, zerschmetterte und kaum als Lebewesen erkennbare Häufchen Fleisch zurück.
    Dann war da noch Phase drei: Demoralisierung. In dieser Phase hatten die Kugeln bereits einen sehr langen Weg hinter sich und die Wirkung war im Regelfall nicht mehr tödlich. Allerdings hatten sie immer noch die Kraft, Knochen zu brechen und schwere Verletzungen zuzufügen. Verletzte waren besonders verheerend, da sie den Feind zwangen, Ressourcen zu deren Bergung und Versorgung abzustellen. Dies wirkte alles andere als ermutigend auf den Gegner.
    Als der Lärm der Explosion verklang, lagen im Explosionsradius der Mine etwa drei Dutzend Ruul tot, verstümmelt oder schwer verwundet. Viele stöhnten vor Schmerz, aber Scotts Mitleid hielt sich in Grenzen.
    »Gut gemacht.« Er klopfte Peter begeistert auf die Schulter.
    »Das war noch nicht alles. Sieh dort.«
    Unter Beschuss bewiesen die Ruul eine bewundernswerte Disziplin. Die Asalti setzten ihnen ganz schön zu. Auch wenn es dem Dauerfeuer, mit dem sie die Slugs belegten, ein wenig an Koordination und Struktur fehlte. Aber die Ruul rückten stoisch weiter vor. Fiel einer von ihnen, wurde er sofort ersetzt.
    Durch die Explosion der Claymore leicht verunsichert, rückten die Ruul nun vorsichtiger vor. Achteten bei ihrem Vormarsch auch auf den Boden. Einige gingen sogar so weit, mit dem Fuß kleinere Steine anzustoßen, um festzustellen, ob dort weitere Überraschungen der Verteidiger auf sie lauerten. Dadurch demonstrierten die Ruul allerdings nur ihre Unerfahrenheit mit diesen Waffen. Eine scharfe Mine mit dem Fuß anzustoßen konnte man nicht unbedingt als brillante Taktik einstufen.
    Einer der Slugs stieß mit dem Fuß einen Stein an. Nichts geschah. Er zuckte mit den Achseln und marschierte weiter. Noch zwei seiner Kameraden passierten die gleiche Stelle. Dann geschah es. Der vermeintliche Stein hüpfte aus dem Boden. Direkt vor einem Ruul. Scott glaubte sogar, noch die Verblüffung auf dem Gesicht des Gegners erkennen zu können. Dann explodierte die Bouncing Betty und zerriss den Slug sowie eine ganze Gruppe seiner hinter ihm stehenden Kameraden. Peter kicherte.
    »Nicht schlecht.«
    »Find ich auch.« Peter aktivierte eine Comverbindung. »Cam. Bist du da?«
    »Wo sollte ich denn sonst sein?!«
    »Bist du so weit?«, fragte er den Scharfschützen.
    »Jepp.«
    »Dann los. Wann immer du so weit bist.«
    »Was habt ihr vor?«, fragte Scott den Kommandosoldaten.
    »Erinnerst du dich noch, wie ich sagte, ich würde mir etwas einfallen lassen?«
    »Ja?!«, entgegnete Scott, dem eine düstere Vorahnung überkam.
    »Das habe ich auch getan.« Dann schrie er auf einmal. »Alle sofort die Köpfe einziehen.« Entlang der Linie stellten die Asalti plötzlich das Feuer ein und versteckten sich hinter der Barrikade.
    »Was hast du getan, Peter?«, fragte Scott. Diesmal etwas lauter. Aber anstatt zu antworten, zog dieser den Truppführer der ROCKETS mit sich in Deckung. Peter bedeckte seinen Kopf mit den Händen und zwinkerte Scott zu. Dieser hatte keine andere Wahl, als es ihm gleichzutun und der Dinge zu harren, die da kommen würden. Und die Ruul marschierten vollkommen ahnungslos in Peters ausgeklügelte Falle.
     
    Cameron beobachtete das Geschehen durch das Zielfernrohr seines Gewehrs. An diesem Plan hatten er und Peter lange getüftelt. Nun würde sich zeigen, ob er das ganze Gehirnschmalz wert war, das sie investiert hatten.
    Die Ruul rückten auf ganzer Linie vor. Die Panzer dahinter. Die schweren Kettenfahrzeuge hatten das Feuer noch nicht eröffnet, aber das war nur eine Frage der Zeit.
    Hin und wieder lösten einzelne Ruul eine

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