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Der Ruul-Konflikt 2: Nahende Finsternis

Der Ruul-Konflikt 2: Nahende Finsternis

Titel: Der Ruul-Konflikt 2: Nahende Finsternis Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Stefan Burban
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lobenswert, aber auch sinnlos. Gegen die schnellen, wendigen und gepanzerten Reaper konnten Infanteriewaffen nichts ausrichten.
    Ein Rumpeln erschütterte den Boden und lenkte Scott vom über ihm tobenden Kampf ab.
    »Oh oh.« Peters Worte ließen nichts Gutes erahnen. Und als er sich umdrehte, erkannte er auch, was seinen Kameraden so erschüttert hatte.
    »Laura? Die Panzer setzen sich wieder in Bewegung. Wir brauchen euch hier.«
    Die neun überlebenden Feuersalamander hatten eine grobe Linie gebildet und rückten siegessicher vor. Die seitlich montierten Lasergeschütze bewegten sich nicht, aber die Hauptgeschütze senkten sich quietschend, als wären die Rohre verrostet.
    »Deckung!«
    Die meisten Asalti hörten Scotts Befehl und warfen sich auf den Boden. Einige wenige sahen sich nur verwirrt um. Unsicher, was sie tun sollten. Dann feuerten die neun Panzer gleichzeitig ihre Primärwaffen ab.
    Wie ein Feuersturm fegte die Salve fast die gesamte mühsam aufgebaute Barrikade beiseite, als hätte eine riesige Faust sie einfach weggewischt. Mit dieser einen Salve verloren die Verteidiger über hundert Widerstandskämpfer, die von den umherfliegenden Trümmern erschlagen oder von den Schockwellen der Explosionen zerschmettert wurden.
    Beißender Rauch legte sich über ihre Stellung und ließ Scott würgend husten. Nur mit großer Anstrengung gelang es ihm, sich nicht zu übergeben. Er regte sich mühsam. Einige kleinere Trümmerstücke hatten sich über Peter und ihn ergossen. Zum Glück nur Kleinteile und nichts Scharfkantiges. Aber auch so war die Wirkung verheerend.
    Ein tiefer Schnitt in Scotts rechter Seite blutete heftig. Die Wunde brannte wie Feuer und – was fast noch schlimmer war – er hatte Schmerzen beim Atmen.
    »Peter?«, brachte er leise hervor. Keine Antwort. »Peter?«
    »Ich bin noch hier, Boss«, kam eine leise Antwort von links. Vor Erleichterung vergaß er seine eigenen Verletzungen und wollte sich nach der Stimme seines Freundes umdrehen, um sich zu vergewissern, dass es ihm auch wirklich gut ging. Doch ein stechender Schmerz in seiner rechten Seite ließ ihn zusammenzucken und stattdessen fragen: »Bist du in Ordnung?«
    »Mehr oder weniger. Mein linkes Handgelenk ist mindestens verstaucht, vielleicht sogar gebrochen. Aber sonst hatte ich mehr Glück als Verstand. Und bei dir?«
    »Ein tiefer Schnitt in meiner rechten Hüfte und ich habe Schmerzen beim Atmen. Vermutlich ist eine Rippe gebrochen und hat die Lunge verletzt. Aber ich lebe noch. Das ist die Hauptsache.«
    Das Gewicht, das auf seinem Rücken lastete, verschwand plötzlich, als die Trümmerstücke beiseitegeschafft wurden. Er blickte auf und sah in Peters zerschundenes Gesicht. Sein verletztes Handgelenk hielt er schützend eng am Körper. Mit der anderen Hand half er Scott beim Aufstehen und schlang sich dessen Arm um die Schulter, damit er ihn beim Gehen stützen konnte.
    Scott öffnete den Mund, aber bevor er fragen konnte, schüttelte Peter schon den Kopf: »Falls du jetzt fragen willst, wie die Lage ist. Die ist kurz gesagt beschissen. Unsere Linie ist zerbrochen und die Panzer rücken an. Die meisten Asalti sind tot, verwundet oder in alle Richtungen verstreut. Wenn es uns nicht gelingt, sie wieder zu sammeln, sind wir tot.«
    Sich gegenseitig unterstützend, humpelten sie in die zweifelhafte Sicherheit einer offenen Manta-Luke. Scott hoffte, dass die Slugs vorerst nicht auf eigene Maschinen feuern würden, wenn es sich vermeiden ließ. Nicht, wenn es genügend andere Ziele gab, auf die man feuern konnte.
    »Was machen die Panzer?«
    Peter spähte kurz durch die Luke. »Rücken gegen den Tower vor.«
    »Das Kraftfeld. Sie haben es auf den Generator abgesehen. Laura?« Er tippte das Headset mehrmals an. »Laura. Bitte kommen.«
    Er sah Peter an. Seine eigene Ratlosigkeit spiegelte sich in dessen Gesicht wider; sein Kamerad ließ mutlos die Schultern sinken. »Und?«
    »Nichts. Ich bekomme keine Verbindung. Sie antwortet nicht.«
    »Weiterprobieren«, ermutigte er ihn. »Ist ja nicht so, als hätten wir derzeit viele Möglichkeiten.«
    »Laura? Falls du mich hören, aber nicht antworten kannst: Die Feuersalamander sind auf dem Weg zum Tower. Hast du verstanden? Sie haben es auf den Schutzschildgenerator abgesehen. Der Tower muss unbedingt geschützt werden. Hörst du mich?«
    Ein grauenvolles Kratzen ließ die Männer plötzlich zusammenzucken. Das Geräusch war so ungewöhnlich, dass es zwangsläufig auffallen musste. Es

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