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Der Ruul-Konflikt 2: Nahende Finsternis

Der Ruul-Konflikt 2: Nahende Finsternis

Titel: Der Ruul-Konflikt 2: Nahende Finsternis Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Stefan Burban
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Mine aus und verschuldeten damit gleich die Vernichtung ihres ganzen Trupps. Aber das waren nur Tropfen auf dem heißen Stein. Die Panther hatten im Ganzen noch sieben Minen ihr Eigen genannt, als die Verteidigung des Geländes geplant worden war. Nicht gerade viel, wenn man bedachte, was da an Truppen auf sie zukam.
    Also hatte Peter Scotts Rat befolgt und die Lagerhallen durchsucht. Zwei Stunden und einen frustrierten Tobsuchtsanfall später war er dann auch tatsächlich fündig geworden. Eine Lagerhalle voll mit Fässern. Fässer, die mit der gleichen leicht entzündlichen Chemikalie gefüllt war, wie die Umwandlungstanks. Eine höchst flüchtige und extrem gefährliche Chemikalie, von der man besser die Finger ließ.
    Es sei denn, man war verzweifelt.
    Peter hatte sich sofort einen Arbeitstrupp zusammengestellt und das Ergebnis war, dass nun ein Ring aus vergrabenen Fässern den Raumhafen und die angrenzenden Lagerhallen umgab. Weit genug von den Minen entfernt, um von ihnen nicht versehentlich zur Detonation gebracht zu werden.
    Jedes Fass war nah genug zu den angrenzenden zwei Fässern, dass es unweigerlich eine Kettenreaktion geben musste, sobald ein Fass explodierte. Und hier kam der Scharfschütze ins Spiel. Von seinem Aussichtspunkt auf dem Dach des Towers hatte er einen perfekten Überblick. Cameron wartete nur noch auf den richtigen Augenblick.
    »Cam?«, drängte Peter. »Jetzt mach doch.«
    »Noch nicht.«
    Die Ruul hatten inzwischen alle Minen ausgelöst. Im Explosionsradius jedes einzelnen Sprengkörpers stapelten sich Leichen, oder was von ihnen noch übrig war. Doch die Anzahl der Angreifer hatte nicht merklich abgenommen. Hinter der Barrikade türmten sich die Leichen der Widerstandskämpfer auf. Cameron schätzte, dass sie bereits mindestens hundert- bis hundertfünfzig von ihnen verloren hatten. Wenn nicht sogar mehr.
    Cameron zollte den Asalti in Gedanken Hochachtung. Immer wieder lugten sie über die Deckung und gaben aus ihren erbeuteten Blitzschleudern Salven auf den vorrückenden Gegner ab. Sogar mit einigem Erfolg. Bei jeder Salve sanken mehr Ruul zu Boden oder wurden durch die Aufprallwucht gegen ihren Hintermann geschleudert. Aber das Antwortfeuer ihrer Gegner war nicht minder wirkungsvoll.
    Zwischen den regungslosen Gestalten der gefallenen Widerstandskämpfer liefen einzelne Asalti umher und zerrten verletzte Artgenossen außer Schussweite. Nicht wenige dieser noblen, kleinen Helfer kamen dabei selbst ums Leben. Trotzdem halfen die anderen ungerührt weiter. Ohne Rücksicht auf das eigene Leben.
    »Jetzt?«
    »Nein. Noch nicht, Peter.«
    Der Mann wäre kein guter Scharfschütze geworden. Camerons Mundwinkel zuckten in der Andeutung eines Lächelns. Die wichtigste Tugend eines Scharfschützen war die Geduld. Peter war viel zu ungeduldig. Cameron wollte unbedingt den größtmöglichen Schaden anrichten und so viele Ruul wie möglich mit der Kettenreaktion ausschalten. Falls er den richtigen Zeitpunkt erwischte, wäre es sogar denkbar, dass er einige der Feuersalamander erledigen konnte.
    Die vorderste Reihe Ruul überschritt die vergrabenen Fässer. Die zweite und dritte Reihe folgte ihr. Camerons zuckende Mundwinkel weiteten sich zu einem erfreuten Lächeln. So weit, so gut. Nur noch ein kleines Stück. Die vierte Reihe passierte die imaginäre Linie.
    »Cameron?«, erkundigte sich Peter. »Jetzt?«
    Die Vorfreude hatte von Cameron Besitz ergriffen und er grinste über das ganze Gesicht. Hätten seine Freunde ihn in dem Moment gesehen, sie hätten ihn kaum wiedererkannt.
    »Ja. Jetzt.«
    Sein Zeigefinger legte sich auf den Abzug. Er atmete einmal tief ein. Hielt dann den Atem an. Der Finger spannte sich und entschlossen zog er den Abzug durch.
    Das Projektil traf ein nur halb vergrabenes Fass im Zentrum der Linie. Das Geschoss durchschlug die äußere Wand des Gefäßes problemlos und brachte die darin enthaltene Chemikalie zur Explosion. Das Ergebnis konnte nur als beeindruckend beschrieben werden.
    Eine Stichflamme von mehr als zwanzig Metern Höhe schoss aus dem Boden. Ruul, die das Pech hatten, sich gerade auf der Höhe dieses Fasses aufzuhalten, wurden als lebende Fackeln in die Höhe geschleudert. Eine Hitzewand und eine Schockwelle breiteten sich in alle Richtungen aus. Schickte die Slugs zu beiden Seiten der Stichflamme benommen zu Boden. Die Ruul waren eine amphibische Spezies. Mehr an Feuchtigkeit und Wasser gewöhnt. Eine solche Feuersbrunst erwies sich für ihren Organismus

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