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Der Ruul-Konflikt 3: In dunkelster Stunde

Der Ruul-Konflikt 3: In dunkelster Stunde

Titel: Der Ruul-Konflikt 3: In dunkelster Stunde Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Stefan Burban
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willst.« Wäre die Situation nicht so ernst gewesen, hätte Craig beinahe gelächelt. Alans Stimme klang unterdrückt. Sein ehemaliger Zellenkumpel rang doch tatsächlich mit seinen Gefühlen. Allein das mitzuerleben, war die ganze Aktion schon wert gewesen.
    »Falls du es zurückschaffst, gib meine Begnadigung meiner Familie. Damit sie wissen, dass ich wenigstens am Ende einmal das Richtige getan habe. Sie sollen wissen, dass ich nicht immer ein Schwein war.«
    »Ich verspreche es.«
    »Danke, Primadonna.«
    Er beendete die Verbindung. Die Blitzschleuder lag feuerbereit auf seinem Schoß. Vielleicht hatte er Glück und es kamen noch einige Slugs vorbei, bevor er starb. Das wäre wirklich das Tüpfelchen auf dem i. Noch einige dieser Bastarde zu erledigen, bevor er seinem Schöpfer gegenübertrat. Im Moment hatte er sowieso nichts Besseres zu tun.
     
    Craigs Tod oder beziehungsweise sein baldiger Tod lasteten überraschend schwer auf Alan. Er versuchte, nicht darüber nachzudenken. Wer zu viel nachdachte, konnte in so einer Umgebung leicht sterben. Dass das Ende seines einstigen Widersachers auf Lost Hope ihn so mitnehmen würde, hätte er nie erwartet.
    Es hatte Zeiten gegeben, da hätte er Craigs Tod begrüßt. Und genauso gab es Zeiten, da hatte er ihn selbst herbeiführen wollen. Nun, da es tatsächlich so weit war, fühlte er eine ungeheure Traurigkeit in sich aufsteigen. Vor allem Craigs letzte Worte hatten ihn ungemein beeindruckt. Der Mann war alles in allem doch nicht so übel gewesen, wie Alan gedacht hatte. Er hatte Fehler gemacht, doch das traf auf sie alle zu. Unschuldig hatte keiner von ihnen im Gefängnis gesessen. Und hatte nicht jeder eine zweite Chance verdient?
    Er war so in Gedanken versunken, dass er beinahe wie ein Anfänger mitten in die Gefahr gestürmt wäre. Dass sie ihr Ziel fast erreicht hatten, wurde ihm erst im letzten Augenblick klar.
    »Nur noch ein paar Meter.«
    Alan zwang sich, so kurz vor dem Ziel, nicht übermütig und leichtsinnig zu werden. Immer wieder blieb er stehen, lauschte in die Dunkelheit hinein und versuchte herauszufinden, ob ruulanische Kämpfer voraus lauerten. Rachel deckte ihm dabei den Rücken. Der Lauf ihrer MP zielte den Weg zurück, den sie gekommen waren. Beim geringsten Anzeichen von Verfolgern gab sie kurze, kontrollierte Salven ab.
    »Ob die anderen schon da sind?«, fragte sie über ihre Schulter.
    »Ich hoffe es. Lange warten können wir auf jeden Fall nicht.«
    Sie erreichten eine Biegung. Alan kam schlitternd zum Stehen und bedeutete Rachel, langsamer zu werden. Vorsichtig lugte er um die Ecke. Im Halbdunkel erkannte er drei Gestalten, die vor einer kleinen Tür etwa hundert Meter den Gang hinunter Wache hielten. Der Eingang zum Shuttlehangar. Die Ruul waren mit Blitzschleudern und Schwertern bewaffnet. Jedoch hatten Alan und Rachel den Überraschungseffekt.
    Er drehte sich zu seiner Begleiterin um und hielt drei Finger hoch. Sie nickte und packte ihre Waffe fester. Auf Alans Zeichen hin stürmten sie aus ihrer Deckung. Die Ruul waren wachsam und reagierten sofort. Sie rissen ihre Blitzschleudern aus den Gürteln. Beide Gruppen feuerten gleichzeitig.
    Zwei der Kugelblitze verfehlten Alan knapp und Rachel wurde von einem am Arm gestreift. Die Salven aus den Maschinenpistolen jedoch mähten die Wachen sofort nieder.
    »Alles in Ordnung?«, fragte er besorgt, sobald der Schusswechsel vorüber war.
    Sie nickte, während sie sich ein Stück Stoff von der Uniform zerrte und es mehrmals um die Brandwunde wickelte.
    »Weiter.« Eins musste man ihr lassen. Die Frau war auf jeden Fall zäh. Alan bekam ein Gefühl dafür, warum Nogujama sie ausgewählt hatte.
    Die Tür war nicht gesichert. Zum Glück. Sonst hätten sie Yates zum Öffnen gebraucht. Dieser Hangar war mit voller Absicht ausgesucht worden. Es handelte sich um einen Ort niedriger Priorität und somit auch einer niedrigen Sicherheitsstufe.
    Alan öffnete die Tür, die MP locker in der linken Hand. Rachel gab ihm Deckung. Die Tür glitt mit einem Zischen beiseite. Noch bevor sie aber ganz geöffnet war, hörte er ein Fauchen. Er reagierte sofort.
    »Vorsicht!«, schrie er und warf sich mit seinem ganzen Körpergewicht gegen Rachel. Sie stürzten auf das Deck. Dort, wo sie eben noch gestanden hatte, schlugen Kugelblitze ein. Der Hangar war voller Slugs.
    »Wäre auch zu schön gewesen, wenn es funktioniert hätte«, meinte Alan und rappelte sich auf. Rachel krabbelte unter ihm hervor und erhob sich

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