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Der Ruul-Konflikt 3: In dunkelster Stunde

Der Ruul-Konflikt 3: In dunkelster Stunde

Titel: Der Ruul-Konflikt 3: In dunkelster Stunde Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Stefan Burban
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lehnte sich halb aus dem Schott, um Yates zu fassen zu kriegen. Der Mann war nur ganz knapp außerhalb seiner Reichweite. Lopez richtete sich auf und gab Feuerschutz.
    »Kommen Sie, Yates. Ich zieh Sie rein.«
    Der Codeknacker nahm die MP in eine Hand und feuerte weiter, während er mit der anderen nach Kazumi griff. Zwei Ruul fielen unter Yates’ und Lopez’ unerbittlichem Feuer. Doch weitere rückten nach, ließen kaum einen Zweifel daran, dass sie die Menschen unbedingt erledigen wollten.
    Ein Ruul – entweder mutiger oder dümmer als die anderen – sprang todesverachtend vor und gab mehrere Schüsse aus seiner Blitzschleuder ab, die Lopez überrascht das Feuer einstellen und ausweichen ließen. Der Ruul nutzte die Gelegenheit, die sich ihm bot, und konzentrierte sich auf Kazumi. Er feuerte zweimal, dann noch dreimal. Dabei hatte er gar nicht die Absicht, den MAD-Offizier zu treffen. Er wollte ihn von Yates wegtreiben.
    Doch Kazumi dachte nicht daran, sich einschüchtern zu lassen, und versuchte weiter, Yates in Sicherheit zu zerren. Der Codeknacker erkannte die Gefahr, die von dem Ruul ausging, und gab einen einzelnen Feuerstoß ab. Der Slug wurde von einem halben Dutzend Projektilen getroffen und fiel rückwärts unter die übrigen ruulanischen Krieger. Die Blitzschleuder entglitt seinen leblosen Fingern. In einer Todeszuckung löste er die Energiewaffe jedoch ein letztes Mal aus.
    Der Kugelblitz traf den achtlos am Boden liegenden Beutel mit dem Plastiksprengstoff. Normalerweise hätten die Sprengsätze jeglichen Beschuss mit jeder beliebigen Waffe schadlos überstanden. Doch bei ruulanischen Blitzschleudern lag der Fall ein wenig anders. Die Waffen arbeiteten mit Energie, die der Elektrizität nicht unähnlich war. Die Menschen nannten die Geschosse, die Blitzschleudern verschossen, nicht umsonst Kugelblitze.
    Als der Kugelblitz den Beutel traf, waren noch vier Sprengsätze enthalten. Das Geschoss löste bei zweien einen Kurzschluss im Zündmechanismus aus. Zum Glück für das menschliche Einsatzteam nicht bei allen vier. Dann hätte keiner von ihnen überlebt. Aber auch so war die Reaktion verheerend.
    Der hintere Teil des Korridors füllte sich von einer Sekunde zur nächsten mit Feuer. Über die Hälfte der ruulanischen Soldaten hörten praktisch sofort auf zu existieren. Doch das war noch längst nicht alles. Sie befanden sich immer noch direkt unter der Außenhülle. Die Panzerplatten waren dafür gedacht, Schaden von außen abzuhalten. Dass innen ein Sprengsatz zur Explosion gebracht werden könnte, daran war nie gedacht worden. Außerdem hatte Kazumis Team diesen Ort speziell deshalb ausgesucht, weil hier die strukturelle Integrität der Außenhülle schwächer war als irgendwo sonst auf dem Schiff. So suchte sich die Hauptkraft der Explosion den Weg des geringsten Widerstands. Und riss mühelos ein Loch in die Außenhülle, durch das bequem ein Truck hätte fahren können.
    Sofort verlor der Korridor seinen Druck, als sich die Atmosphäre explosionsartig ins All entlud. Die Ruul, die die Detonation überlebt hatten, fanden sich plötzlich wild strampelnd im Vakuum wieder, als sie hilflos mitgerissen wurden.
    Yates wurde unerbittlich mitgezogen. Kazumi begab sich selbst in allergrößte Gefahr, als er sich, sämtliche Vorsicht über Bord werfend, weiter aus dem Schott lehnte, als gut gewesen wäre.
    »Lopez! Halt mich fest!«
    Lopez ließ seine MP fallen und griff nach Kazumis Füßen. Er selbst stemmte sich mit aller Kraft gegen den Rand des Schotts, um nicht den Halt zu verlieren.
    Yates bekam die vorstehende Kante einer Bodenplatte zu fassen und schaffte es, sein Verderben zumindest zeitweise zu stoppen. Todesangst verzerrte seine Gesichtszüge, als er hilfesuchend zu Kazumi blickte. Er versuchte, sich an der Bodenplatte hochzuziehen, um näher an Kazumis Hände zu kommen. Doch der Sog war unerbittlich. Auch Lopez und Kazumi drohten den Halt zu verlieren. Und dann schien das Schicksal sich endgültig gegen sie verschworen zu haben.
    Die ruulanischen Schiffssysteme waren nicht so fortschrittlich oder so modern wie auf terranischen Schiffen und ihre Reaktionszeiten waren schlichtweg nur peinlich, doch auch sie reagierten – wenn auch spät – auf den Druckverlust des Decks. Sie reagierten auf die einzig richtige Weise. Und zwar, indem sie den betroffenen Bereich isolierten.
    »Kazumi!«, schrie Lopez alarmiert. »Das Schott schließt sich.«
    Kazumi warf einen schnellen Blick zurück. Das Schott

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