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Der Ruul-Konflikt 3: In dunkelster Stunde

Der Ruul-Konflikt 3: In dunkelster Stunde

Titel: Der Ruul-Konflikt 3: In dunkelster Stunde Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Stefan Burban
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feindlichen Verluste sowie Hochrechnungen der vermuteten nächsten Ziele. Drei Systeme zwischen den eigenen und ruulanischen Linien glühten orange und zeigten damit an, dass sie derzeit noch verbissen umkämpft waren. Doch ein System fiel Magnus besonders ins Auge. Es befand sich an der äußersten Grenze des menschlichen Raums und war ebenfalls in Orange gehalten. Alle Systeme um diese einzelne, isolierte Enklave herum, glühten in Rot, um anzuzeigen, dass sie sich bereits in Feindeshand befanden.
    »Was ist das?« Er deutete auf das einzelne System.
    Sutter schnaubte kurz auf. Der grauhaarige, schmächtige TKA-General hatte als Tribut an die Hitze die obersten zwei Knöpfe seiner Uniform aufgemacht.
    »Unser derzeit einziger Lichtblick. Das ist das Taradan-System.«
    »Karpov?«
    Sutter nickte. »Seit Negren`Tai waren wir bemüht, das Taradan-System in eine Festung zu verwandeln. Uns war zu jedem Zeitpunkt klar, es würde unsere erste Verteidigungslinie sein. Anscheinend haben sich unsere Erwartungen voll und ganz erfüllt.«
    »Karpov hält also stand?!«, fragte Magnus mit aufkeimender Hoffnung.
    »Allerdings«, erklärte Antonetti an Sutters Stelle. »Karpov hat den ersten Angriff abgewehrt und sich im Taradan-System eingeigelt. Seitdem hält er die Slugs auf Abstand.«
    »Vielleicht kann er den Ruul in den Rücken fallen. Seine Position scheint mir ideal für einen Angriff auf ihren Nachschub zu sein. Er könnte ihren Vormarsch zum Erliegen bringen.«
    Maria Antonetti schüttelte traurig den Kopf. Sie war diejenige, die dem Präsidenten auch diese Hoffnung nehmen musste.
    »Ich fürchte, das ist nicht möglich. Die Slugs konnten Taradan zwar nicht einnehmen, aber isolieren. Es gelang ihnen, beide Nullgrenzen des Systems mit den dazugehörigen Sprungpunkten zu erobern und Karpov sozusagen von jeder Möglichkeit abzuschneiden, das System zu verlassen. Der Admiral kontrolliert das innere System mit dem Flottenstützpunkt, der Werft und den bewohnten Planeten, die Ruul dafür das äußere System.
    Außerdem wären seine Kräfte ohnehin nicht stark genug, die Ruul in Schwierigkeiten zu bringen. Selbst wenn er in der Lage wäre, das System zu verlassen. Und ein solches Abenteuer würde nur die bewohnten Planeten Taradans unnötig exponieren und einen Angriff der Slugs regelrecht herausfordern.«
    »Dann ist er sozusagen neutralisiert.« Magnus’ Stimme troff vor Frustration und er war nahe daran, sich seinen beginnenden Depressionen zu ergeben.
    »So würde ich das nicht gerade ausdrücken«, kam Nogujama Antonetti zu Hilfe. »Durch seinen anhaltenden Widerstand bindet Karpov zwei große feindliche Flotten. Flotten, die nicht gegen unsere Kolonien eingesetzt werden können. Allein dadurch entlastet er uns schon. Außerdem müssen die Ruul ihm an dieser Front ihre ganze Aufmerksamkeit zukommen lassen. Wenn sie nur für einen Augenblick in ihrer Wachsamkeit nachlassen, wird der bärbeißige alte Haudegen ihnen die Hölle heißmachen.«
    »Wie stehen seine Chancen, über einen längeren Zeitraum durchzuhalten?«
    Nogujama fuhr sich mit einer Hand über das Kinn, als er über die Frage nachdachte. »Taradan ist fast völlig autonom. Karpov hat genügend Schiffe und durch die Werft auch die Möglichkeit, sie zu warten und zu reparieren. Ich denke, er kann durchhalten, solange es nötig sein wird. Zumindest können wir das nur hoffen.«
    »Na schön«, lenkte Magnus ein. »Und wie sehen die Pläne meiner Stabschefs zur Rückeroberung der besetzten Kolonien aus?« Der Präsident sah auffordernd von einem zum anderen.
    Wieder wechselten die Anwesenden unbehagliche Blicke. Der Schwarze Peter fiel erneut auf Nogujama.
    »Es gibt keine.«
    »Bitte??«
    »Lassen Sie mich eines ganz klar vorneweg sagen. Wir haben darüber ausführlich diskutiert und sind uns einig, dass unser Militär derzeit nicht in der Lage ist, einen erfolgversprechenden Gegenangriff auf die Beine zu stellen. Unsere Verbände in der Nähe der Frontlinie sind eingekesselt oder zerschlagen und die Umgruppierung anderer Flotten, um die zu ersetzen, die wir verloren haben, braucht Zeit. Zeit, die wir nicht haben.
    Auch die Ersetzung zerstörter Schiffe mittels Nachschub aus unseren Werften wird Zeit beanspruchen. Zu viel Zeit. Unsere militärischen Schiffswerften arbeiten mit hundertprozentiger Auslastung, aber wir müssen realistisch sein. Unsere Verluste auszugleichen, wird Monate oder sogar Jahre dauern. Vom notwendigen Personalbedarf, um diese Schiffe auch

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