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Der Ruul-Konflikt 3: In dunkelster Stunde

Der Ruul-Konflikt 3: In dunkelster Stunde

Titel: Der Ruul-Konflikt 3: In dunkelster Stunde Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Stefan Burban
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Zeichen der Raumschlacht waren allgegenwärtig. Zerstörte Kriegsschiffe – terranische und ruulanische – säumten ihren Weg. Die Überreste der 5. Flotte zogen sich gemeinsam mit den letzten Fluchtschiffen zur Nullgrenze zurück.
    Jedes Schiff zeigte einen unterschiedlichen Grad an Beschädigung. Ein riesiger Schlachtträger musste sogar von zwei Schlachtschiffen abgeschleppt werden, um nicht zurückgelassen zu werden.
    Im Innern des Transporters waren das Weinen von Kindern und das Wimmern verängstigter Menschen die vorherrschende Geräuschkulisse. Man konnte nur vermuten, dass es an Bord der anderen Schiffe genauso aussah.
    Justin warf durch das Bullauge einen letzten Blick auf Ursus. Der Planet war nun von ruulanischen Schiffen vollständig eingekreist.
     
     

Kapitel 2
     
    Es war totenstill in dem schmucklosen Büro. Der Mann, der am Schreibtisch saß, war leichenblass. Zwischen seinen vom Alter ausgebleichten, fast weißen Haaren und seiner Gesichtsfarbe bestand kaum ein Unterschied.
    »Wie schlimm ist es?«, fragte Harkon Magnus, Präsident des Terranischen Konglomerats.
    Die vier Männer und eine Frau, die ihm gegenüber im Halbkreis saßen, warfen sich unbehagliche Blicke zu und einigten sich wortlos darüber, wer denn nun fortfahren sollte.
    Konteradmiral Okuchi Nogujama machte den Anfang. Der drahtige, alte Japaner leitete schon seit vielen Jahrzehnten erfolgreich den MAD und hatte in dieser Zeit gelernt, schlechte Nachrichten präsentierte man am besten direkt und ohne Schönrederei. Denn schlechte Nachrichten wurden nicht besser, wenn man um den heißen Brei redete.
    »Was sich auf Ursus ereignete, hat sich in elf weiteren Systemen wiederholt«, begann der Geheimdienstchef seinen Bericht. »Zu den Kolonien, die gefallen sind, gehören unter anderem Oreanus, Edinburgh, Deltona, Kensington und Rainbow. Außerdem haben wir die Flottenbasis auf New Born und die Raumfestung im New-Zealand-System verloren.«
    Präsident Magnus sah auf. Seine Augen war trübe vor Trauer und Schmerz. »Unsere Verluste?«
    »Waren verheerend«, antwortete die einzige Frau der Runde. Admiral der Flotte Maria Antonetti rutschte unbehaglich auf ihrem Stuhl hin und her. Es war klar, dass sie am liebsten geschwiegen hätte, doch ihre Dienstauffassung zwang sie zu reden. Der Präsident hatte gefragt und die Beantwortung dieser Frage fiel in ihr Ressort. Während sie redete, strich sie sich eine Locke ihrer brünetten Löwenmähne hinter das linke Ohr.
    »Wir haben die 3., 7. und 11. Flotte verloren.«
    »Doch nicht etwa vollständig??«
    »Beinahe. Zusammen erlitten die drei Flottenverbände fast achtzig Prozent Verluste. Die überlebenden Schiffe sind verstreut und ziehen sich in kleinen Grüppchen von der Frontlinie zurück. Es wird Zeit brauchen, sie wieder zu sammeln, und selbst dann werden sie eine ganze Weile nicht einsatzfähig sein.
    Zum Glück war Kehler so umsichtig, sich nicht auf eine Verteidigung der Ursus-Kolonie bis zum letzten Mann einzulassen. Somit ist seine 5. Flotte noch relativ einsatztauglich. Allerdings mit fast fünfunddreißig Prozent Verlusten. Trotzdem hätte es weit schlimmer kommen können.«
    »Das Ganze ist ein absoluter Albtraum.« Magnus schlug erneut die Hände über dem Kopf zusammen. Die Klimaanlage des Präsidentenpalais war defekt und alle Anwesenden litten unter der derzeitigen Hitzewelle. Aber obwohl es August und die Temperatur für Oslo ungewöhnlich warm war, schlugen über dem Präsidenten Wellen der Eiseskälte zusammen und er fröstelte. Eine Kälte, die sich nicht durch das Aufdrehen der Heizung hätte vertreiben lassen.
    »Eine Katastrophe«, murmelte General Ephraim MacCullogh verdrossen. Der Oberkommandierende des Marine Corps fuhr sich mit einer Hand über den kahlrasierten, kantigen Schädel. Obwohl es in dem Büro über 30 Grad warm sein musste, war die Uniform des Marines geradezu penibel bis zum Kragen zugeknöpft. Mehrere dicke Schweißperlen rannen ihm über die Stirn und Magnus bewunderte seine Disziplin, sie nicht mit dem Ärmel der Uniform wegzuwischen.
    General Daniel Sutter, Oberkommandierender der TKA, reichte Magnus wortlos eine Datendisc, die dieser mit zitternden Fingern annahm und in einen Schlitz auf der rechten Seite seines Schreibtischs steckte.
    Nahezu ohne Verzögerung erschien flackernd ein Hologramm über der Eichenholztischplatte. Es war eine vollständige Darstellung der ruulanischen Vorstöße, komplett mit Schätzungen der aktuellen freundlichen und

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