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Der Ruul-Konflikt 3: In dunkelster Stunde

Der Ruul-Konflikt 3: In dunkelster Stunde

Titel: Der Ruul-Konflikt 3: In dunkelster Stunde Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Stefan Burban
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erkannte, worauf seine Stabschefs hinauswollten, verschlug es ihm glatt die Sprache.
    »Das kann unmöglich Ihr Ernst sein«, begehrte er auf und meinte damit alle Anwesenden und niemand im Speziellen.
    »Ich weiß, es ist schrecklich, und wir müssen heute eine furchtbare Entscheidung treffen, aber leider ist es auch unsere einzige Hoffnung.«
    »Sie reden davon, weitere Kolonien aufzugeben? Sie dem Feind zu überlassen? Vor den Ruul praktisch zu kapitulieren?« Seine Stimme wurde immer lauter.
    »Nein!« Bates hob mahnend den Zeigefinger. »Niemand redet von Kapitulation. Es geht nur darum, die Verteidigung von Welten einzustellen, die wir ohnehin nicht halten können, und die Truppen darüber hinaus aus drei weiteren Systemen abzuziehen und so eine Linie zu schaffen, die den Ruul standhalten kann. Wir müssen die komplette Frontlinie um vielleicht hundert Lichtjahre zurückziehen. Nur so haben wir eine reelle Chance.«
    »Und die Menschen? Es ist unsere Pflicht, die Menschen zu beschützen. Wir können sie doch nicht einfach alle ihrem Schicksal überlassen?!«
    »Der Sinn hinter unserem Vorschlag ist es, uns eine Atempause zu verschaffen. Die Ruul müssen Ressourcen und Zeit darauf verwenden, die eroberten Planeten unter Kontrolle zu bringen.«
    »Das heißt, Sie werfen ihnen die Menschen einfach als Köder vor.«
    »Sollten Sie unserem Plan zustimmen, beginnen wir umgehend mit der Evakuierung der gefährdeten Welten. Doch selbst wenn wir jedes einzelne zivile Transportschiff beschlagnahmen und einsetzen, werden Zehntausende Menschen zurückbleiben. Also im Endeffekt: ja. Wir benutzen sie als Köder. Und es hat keinen Sinn, etwas anderes zu behaupten.«
    »Und wie weit wollen Sie die Linie zurückziehen?«
    »Bis zu diesem Punkt.« Bates zog eine kleine Fernbedienung aus der Tasche und drückte einen Knopf. Sofort wurden drei Systeme hervorgehoben.
    »Dies sind die Systeme Starlight, Fortress und Serena. Diese drei Kolonien werden das Rückgrat unserer neuen Verteidigung bilden. Wir nennen es die Fortress-Linie. Jedes der vorgenannten Systeme verfügt nur über einen einzelnen bewohnten Planeten. Das macht es für uns günstiger, sie zu verteidigen. Wir müssen unsere Ressourcen nicht auf mehrere zu verteidigende Kolonien verteilen, sondern sind in der Lage, unsere Kräfte zu konzentrieren.«
    »Gibt es noch andere Gründe, warum es ausgerechnet diese Systeme sein müssen?« Das Ausmaß des umrissenen Plans weckte in Magnus noch immer Brechreiz und Übelkeit, dennoch war er bereit, zumindest zuzuhören.
    »Starlight und Serena sind stark bevölkerte Kolonien und verfügen beide bereits über ausgedehnte Verteidigungsanlagen und ausreichend große Flottenstützpunkte sowie umfangreiche Truppenverbände an TKA, Marines und Miliz. Fortress hingegen ist unbewohnt und befindet sich zwischen den beiden vorgenannten Systemen.
    Dort befindet sich ein alter ausgedienter Stützpunkt, der allerdings vor mehr als dreißig Jahren aufgegeben wurde. Wir werden ihn reaktivieren und alle Schiffe und Truppen dorthin umleiten, die sich derzeit von der Front zurückziehen. Mit all diesen Verbänden sind wir sicher, dass wir Fortress zu einem starken Stützpunkt ausbauen können. Und zwar bevor die Ruul ihn erreichen.« Bates räusperte sich verlegen.
    »Ich sollte vielleicht hinzufügen, dass sich Admiral Hoffer mit dem, was von seiner Flotte übrig ist, bereits auf dem Weg dorthin befindet. Nach seinem Rückzug aus dem Asalti-System hat er sich nach New Zealand begeben und dort bei der Verteidigung gegen die ersten Angriffe geholfen. Als klar war, dass weiterer Widerstand sinnlos ist, hat er Malkner und den Rest seiner Stationsbesatzung evakuiert und die Raumfestung zerstört. Zusammen mit dem Rest von Kehlers 5. Flotte hätten wir bei Fortress bereits den Kern eines großen funktionierenden und aufeinander eingespielten Verbands. Die übrigen Schiffe, die wir nach Fortress umleiten, würden nur noch dazu dienen, Lücken zu füllen und die Stärke auf ein akzeptables Maß aufzustocken.«
    »Und Sie haben bereits meine Entscheidung vorweggenommen und ihn dorthin geschickt?« Trotz der ernsten Situation schmunzelte Magnus.
    »Es war wenig Zeit, erst um Erlaubnis zu bitten. Zeit zu verschwenden ist etwas, das wir uns nicht leisten können.«
    »Ich sehe allerdings noch ein paar Probleme. Der Weltraum ist kein zweidimensionales Gebilde. Warum sollten die Slugs unsere Fortress-Linie nicht einfach ignorieren und zum nächsten Ziel

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