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Der Ruul-Konflikt 3: In dunkelster Stunde

Der Ruul-Konflikt 3: In dunkelster Stunde

Titel: Der Ruul-Konflikt 3: In dunkelster Stunde Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Stefan Burban
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ranghöchsten Offiziere der Waffengattungen legten mir heute einen Plan vor, der einige Aussicht auf Erfolg hat. Doch selbst wenn er gelingt, müssen wir einen furchtbar hohen Preis dafür zahlen.«
    Er war sich schmerzhaft der Aufmerksamkeit bewusst, in deren Mittelpunkt er sich befand. Vonseiten der Abgeordneten, der Medien und sogar der Menschen, die die Sitzung zu Hause vor dem Fernseher verfolgten.
    »Wir haben vor, eine Verteidigungslinie aufzubauen, die die Ruul wird aufhalten können. Die Linie besteht aus den Koloniewelten Starlight und Serena sowie dem unbewohnten Fortress-System. Aber um dies zu erreichen, müssen wir mehrere derzeit noch umkämpfte Systeme aufgeben sowie drei weitere evakuieren.«
    Magnus erwartete, der Sturm der Entrüstung würde erneut losbrechen, doch nichts dergleichen geschah. Die Abgeordneten, die Journalisten und Kamerateams sahen ihn alle mit offenem Mund an, als hätte er den Verstand verloren. Im hintersten Winkel seines Verstandes fragte er sich, ob sie damit nicht vielleicht sogar recht hatten.
    Plötzlich gellte eine schrille Stimme durch den Saal. »Sind Sie verrückt geworden? Die Ruul überrennen unsere Welten und jetzt wollen Sie ihnen sogar noch mehr davon in den Rachen werfen?«
    Magnus konnte nicht ausmachen, woher die Stimme kam. Gut möglich, dass es nicht mal ein Abgeordneter war, sondern ein Mitglied der Presse. Er antwortete dennoch.
    »Diese Entscheidung ist uns wirklich nicht leicht gefallen …«
    »Sie Wahnsinniger«, schrie ein anderer, »wir werden diesen Krieg nicht gewinnen, indem wir dem Feind unsere Welten kampflos überlassen!«
    »Glauben Sie mir …«, versuchte er es erneut, doch ihm wurde wieder das Wort mitten im Satz abgeschnitten.
    »Niemals werde ich dazu meine Zustimmung geben! Niemals, niemals, niemals!«
    Magnus konnte den Menschen keinen Vorwurf machen. Hatte er denn nicht genauso reagiert, als er heute Morgen davon gehört hatte? Aber inzwischen war ihm klar, dass seine Admiräle und Generäle mit ihrer Einschätzung richtig lagen. Sie konnten die Ruul nicht stoppen. Nicht im Moment. Sie mussten eine Situation schaffen, in der sie ihnen standhalten konnten, und die Fortress-Linie bot dafür die unter diesen Umständen bestmöglichen Voraussetzungen.
    »Falls Sie denken, dass wir dazu unser Einverständnis erteilen, haben Sie tatsächlich vollkommen den Verstand verloren!«
    »Seien Sie still!«, erhob sich plötzlich eine einzelne Stimme über das Gebrüll. Es war der Abgeordnete von Rainbow, der erneut aufstand. Die Menge war so perplex von diesem völlig unerwarteten Ausbruch, dass sie tatsächlich zur Ruhe kam.
    »Haben Sie es denn immer noch nicht begriffen?«, sprach der alte Mann weiter. »Dort draußen sterben Tausende junger Männer und Frauen. Sie sterben, weil sie für uns kämpfen. Für uns alle. Und Sie zanken sich wie alte Waschweiber. Haben Sie denn noch nicht erkannt, dass die Ruul dabei sind, uns zu besiegen!? Wir verlieren diesen Krieg. Geht das nicht in Ihre Köpfe rein?«
    »Sie haben gut reden«, stellte sich ihm ein anderer Abgeordneter entgegen. Magnus glaubte zu erkennen, dass der Mann von Neu Amsterdam kam. Einer der Kolonien, die evakuiert werden sollten. »Ihre Heimat liegt bereits hinter der Frontlinie. Sie haben nichts mehr zu verlieren. Was ist mit unserer Welt? Mit unserer Bevölkerung?«
    Der Abgeordnete von Rainbow warf seinem Kontrahenten einen vernichtenden Blick zu. »Was wollen Sie eigentlich? Sie haben noch Zeit, Ihre Familien von Neu Amsterdam wegzubringen. Und von den anderen Welten, die man räumen muss. Sie reden von Bevölkerung? Was ist mit der Bevölkerung der Systeme, die nun besetzt sind. Sie erwarten unsere Hilfe. Aber wir können ihnen nicht helfen, wenn wir weiterhin vor den Ruul flüchten. Wann soll diese Flucht denn enden? Wenn die Ruul die Erde erreichen? Sind Sie denn alle schon so sehr Politiker, dass Sie kein Auge mehr für das Wesentliche haben? Ja, wir müssen in die Offensive gehen, aber zunächst müssen wir retten, was zu retten ist. Das ist jetzt das Einzige, was zählt.«
    Einige der Abgeordneten hatten so viel Anstand bei der Zurechtweisung des Rainbow-Abgeordneten rot zu werden. Der Mann hatte gerade erfahren, dass seine Heimat verloren war, und doch brachte er die Stärke und die Integrität auf, das Richtige zu tun. Wie könnten sie sich weigern, ihm nachzueifern.
    Magnus schenkte dem Mann – er hieß Samuel Brockos, glaubte er sich zu erinnern – ein kurzes dankbares

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