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Der Ruul-Konflikt 3: In dunkelster Stunde

Der Ruul-Konflikt 3: In dunkelster Stunde

Titel: Der Ruul-Konflikt 3: In dunkelster Stunde Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Stefan Burban
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Nicken, das Brockos erwiderte.
    »Ich denke, wir kommen jetzt zur Abstimmung über die Evakuierung folgender Welten: Neu Amsterdam, Sahara und Lassiter. Wenn ich jetzt um die Abgabe ihrer Stimmen bitten dürfte.«
     
    »Ich gratuliere«, sagte Nogujama, als die Abgeordneten nach und nach den Plenarsaal verließen. »Sie haben es tatsächlich geschafft.«
    Magnus stützte sich schwer auf sein Rednerpult. Ja, es war wirklich geschafft. Dem Plan war zugestimmt worden. Mit 301 Stimmen dafür und 108 dagegen, ohne Enthaltungen. Trotzdem fühlte er sich, als hätte er gerade die schlimmste politische Niederlage seiner Karriere erlitten.
    »Das hätte ich Ihnen ehrlich gesagt gar nicht zugetraut«, gestand Nogujama ein wenig kleinlaut.
    Magnus lachte kurz und humorlos auf. »Ich mir auch nicht. Und ohne Brockos hätte ich es vermutlich nicht geschafft.«
    »Vermutlich«, stimmte der Admiral zu.
    »Das war’s dann wohl mit meiner Laufbahn«, prophezeite Magnus düster.
    »Herr Präsident?«
    »Kein Staatsoberhaupt kann hoffen, noch einmal gewählt zu werden, wenn er das eigene Hoheitsgebiet dem Feind preisgibt. Ich denke nicht, dass ich bei der nächsten Wahl noch ernstzunehmende Chancen auf eine Wiederwahl habe. Vielleicht muss ich auch vorher schon mein Amt zur Verfügung stellen.«
    Nogujama legte Magnus mitfühlend die Hand auf die Schulter und drückte sanft zu.
    »Falls es Ihnen hilft, Sie haben das Richtige getan. Und auch, falls Sie das Ganze politisch nicht überleben sollten, sollte es Ihnen ein Trost sein, dass es noch eine Menschheit gibt, wenn Sie aus dem Amt scheiden.«
    Magnus schenkte ihm ein wehmütiges Lächeln. »Da muss ich Ihnen zustimmen.« Er streckte sich und drückte das verspannte Rückgrat durch. »Und bis ich abgesägt werde, gibt es noch viel zu tun. Wann brechen Sie auf?«
    »Sofort. Jetzt, da der Plan genehmigt ist, kann ich endlich das Einsatzteam rekrutieren. Und das wird auch keine einfache Aufgabe.«
    »Die Leute, die Sie im Sinn haben, sind nicht unbedingt sehr vertrauenswürdig. Hoffentlich haben Sie sich das wirklich gut überlegt, Admiral.«
    »Das habe ich. Das können Sie mir glauben, Herr Präsident. Das habe ich in der Tat.«
     
     

Kapitel 3
     
    Der Kreuzer der Hermes-Klasse, TKS Waterloo, materialisierte mit kurzem Lichtblitz im Lost-Hope-System und sendete sofort sein Identifikationssignal sowie seinen Autorisationscode, damit die automatischen Verteidigungsanlagen das Schiff nicht augenblicklich in Stücke schossen.
    Als Antwort erhielt die Waterloo lediglich einen kurzen Funkimpuls, der ihr mitteilte, sie dürfe sich nähern. Der Kreuzer beschleunigte mit Höchstgeschwindigkeit ins innere System. Konteradmiral Okuchi Nogujama verbrachte die Fahrt in seinem persönlichen Shuttle im winzigen Beiboothangar der Waterloo. Für gewöhnlich reisten Admiräle ein wenig standesgemäßer, doch Schiffe der Hermes-Klasse gehörten zu den schnellsten der Flotte und Geschwindigkeit war diesmal von weitaus größerer Bedeutung als Bequemlichkeit.
    »Admiral«, meldete sich der Captain der Waterloo wenig später. »Die Bodenkontrolle hat soeben die Starterlaubnis für Ihr Shuttle erteilt. Sie können los. Wir warten hier auf Sie.«
    »Verstanden, Captain.« Er wandte sich an den Piloten. »Also los, Lieutenant.«
    Der Pilot machte sich nicht die Mühe zu antworten, sondern begnügte sich mit einem angedeuteten Nicken über die Schulter, während er sich darauf konzentrierte, das Shuttle aus dem Hangar zu steuern.
    Die Waterloo befand sich bereits auf einem Parkorbit, wodurch Nogujama sofort nach dem Start ein atemberaubender Blick auf den Planeten gewährt wurde. Lost Hope verfügte nur über den einen. Darüber hinaus war die Sonne des Systems bereits seit Jahrhunderten dabei, langsam zu erkalten. Dies hatte einen rapiden Klimawandel auf der Welt unter ihm ausgelöst und den Planeten in eine Schneekugel aus gefrorenem Eis verwandelt, die regelmäßig von verheerenden Schneestürmen heimgesucht wurde. Der rapide Temperatursturz hatte darüber hinaus dafür gesorgt, dass innerhalb nur weniger Jahrzehnte nahezu jede einheimische Flora und Fauna den extremen Minusgraden zum Opfer gefallen war. Bis auf einige wenige Klein- und Kleinstlebewesen, die es geschafft hatten, sich rasch genug anzupassen, um dem Massensterben zu entgehen.
    Wissenschaftler hatten herausgefunden, dass die Lebensbedingungen vor der Erkaltung der Sonne durchaus angenehm gewesen sein mussten. Doch das war lange vorbei.

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