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Der Ruul-Konflikt 3: In dunkelster Stunde

Der Ruul-Konflikt 3: In dunkelster Stunde

Titel: Der Ruul-Konflikt 3: In dunkelster Stunde Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Stefan Burban
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Offensichtlich mit der Absicht, den Gefangenen dazu zu zwingen, sich zu setzen. Ein einzelner Blick des Häftlings scheuchte ihn zurück. Nogujama fragte sich amüsiert, wer hier eigentlich Häftling und wer Aufseher war.
    »Lassen Sie uns bitte allein«, forderte der Admiral die Wachen auf. Diese warfen ihm verdutzte Blicke zu, zogen sich dann aber achselzuckend durch die Tür zurück. Wenn der Admiral sich freiwillig umbringen wollte, war das schließlich seine Entscheidung. Die Tür schloss sich mit einem Knall hinter dem Quartett. Erst dann drehte sich der Gefangene zu Nogujama um.
    »Mutig.«
    »Sie werden mir nichts tun«, erwiderte der Admiral leichthin und fragte sich im selben Augenblick, ob er sich das leichte Zittern in seiner eigenen Stimme nur einbildete. Er setzte sich und legte die mitgebrachte Aktentasche vor sich auf den Tisch. Auffordernd sah er zu dem Mann auf. Dieser kam zu dem Schluss, dass er sich zumindest anhören könnte, was der Admiral von ihm wollte, da er sich auf den Stuhl gegenüber von Nogujama setzte. Seine Augen blickten immer noch wachsam und argwöhnisch. Aber auch neugierig.
    »Alan Foulder«, begann Nogujama. »32 Jahre alt, ehemaliger Captain der Marines. Hochdekoriert und dreimal im Dienst verwundet. Im Jahre 2139 wegen Mordes an seinem vorgesetzten Offizier zu lebenslanger Haft ohne Möglichkeit der Bewährung oder vorzeitigen Entlassung in der Lost-Hope-Strafanstalt verurteilt. Sie sitzen nun schon vier Jahre ein, Alan.«
    »Das Gespräch fängt an, mich zu langweilen. Meinen Werdegang kenne ich selbst am allerbesten. Kommen Sie zur Sache oder lassen Sie mich wieder in meine gemütliche Zelle zurück.«
    »Wir haben Schwierigkeiten.«
    »Das ist schlecht … für Sie.« Foulder lehnte sich gemütlich zurück. Unter seinem gewaltigen Gewicht begann der Stuhl, unangenehm zu knirschen.
    »Haben Sie davon gehört?«
    »Schlechte Gerüchte verbreiten sich schnell. Vor allem an einem Ort wie dem hier. Die Ruul treten euch ziemlich in den Arsch.«
    Nogujama verzog mürrisch das Gesicht. »Das ist eine unschöne, aber leider zutreffende Bemerkung.«
    »Was hat das mit mir zu tun?«
    »Wir brauchen Sie. Die Menschheit braucht Sie. Und ich auch.«
    Foulder lachte bellend auf. »Das ist es? Deshalb sind Sie hier? Sie kommen den weiten Weg von der Erde her und besuchen mich in diesem Schließmuskel des Universums, um mir zu sagen, die Menschheit braucht mich? Vielleicht brauche ich aber die Menschheit nicht mehr.«
    »Reden Sie kein dummes Zeug, zum Teufel.« Nogujama schloss die Aktentasche auf und holte einige Fotos und Scanneraufzeichnungen heraus und reichte sie wortlos an Foulder weiter. Dieser ging sie schweigend durch und mit jeder neuen Information, die er in sich aufnahm, wanderten seine Augenbrauen ein wenig mehr in die Höhe. Als er mit dem Studium der Unterlagen fertig war, pfiff er leise durch die Vorderzähne.
    »Ihr habt ein ziemliches Problem. Ich verstehe nur nicht ganz, was das mit mir zu tun haben soll.«
    »Es gibt einen Plan. Einen Plan, dieses Schiff«, er deutete auf die Fotos, »zu zerstören. Von innen.«
    Foulder schnaubte erheitert auf. »Sie müssen schon sehr verzweifelt sein, um so etwas auch nur in Erwägung zu ziehen. Dieses Ding ist eine Festung. Was glauben Sie, wie viele ruulanische Soldaten in einem Schiff dieser Größe stationiert sind.«
    »Wir gehen von mehreren Tausend aus.«
    »Und Sie kommen zu mir, weil Sie denken, dass ich … was?«
    »Weil ich immer noch der Meinung bin, dass Sie ein hervorragender Soldat sind, der diesen Einsatz leiten und zum Erfolg führen könnte.«
    »Wohl eher, weil Sie sonst niemanden haben, der das durchziehen könnte.« Foulder setzte sein frechstes Grinsen auf, von dem Nogujama wusste, dass es dafür reserviert war, ihn zu reizen. »Und weil niemand so verrückt ist, es zu versuchen.«
    »Ja, das auch«, gab er zu.
    Foulders Grinsen verschwand schlagartig. »Denken Sie wirklich, ich habe vergessen – oder könne jemals vergessen –, dass Sie es waren, der mich hierher gebracht hat, Nogujama? Und jetzt haben Sie allen Ernstes die Stirn, hierher zu kommen und mich um so etwas zu bitten? Fahren Sie zur Hölle!«
    »Dort werden wir bald alle landen, wenn Sie weiterhin so stur sind. Nicht ich habe Sie nach Lost Hope gebracht. Dieses Kunststück haben Sie ganz allein fertiggebracht. Sie sitzen nicht zu Unrecht hier. Schließlich sind Sie ein Mörder. Diese Tatsache ist unbestreitbar. Nicht einmal bei Ihrem Prozess

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