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Der Ruul-Konflikt 3: In dunkelster Stunde

Der Ruul-Konflikt 3: In dunkelster Stunde

Titel: Der Ruul-Konflikt 3: In dunkelster Stunde Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Stefan Burban
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der einzige Planet des Fortress-Systems kam selbst jetzt nicht zur Ruhe. Tausende kleiner Lichtquellen, die die Arbeitsplätze eines Heeres von Pionieren, Ingenieuren und Technikern markierten, erleuchteten den Planeten und ließen ihn aus dem Weltraum erscheinen, als wäre er von Dutzenden kleiner Ortschaften übersät. Man arbeitete rund um die Uhr.
    Fortress umkreiste die Sonne des Systems in einer sehr weiten Umlaufbahn. Das erklärte zum einen, warum es durchgehend sehr kalt war. Zum anderen hatte dies zur Folge, dass der Tag auf Fortress gerade viereinhalb Stunden währte, während die Nacht ganze dreiundzwanzig Stunden andauerte. Nur bei Tageslicht zu arbeiten, hatte daher nicht viel Sinn. Was für eine Welt.
    Das Hauptgebäude des Fortress-Stützpunktes verfügte über eine kleine Aussichtsplattform auf dem Dach, von der man einen perfekten Überblick über die Arbeiten an den Verteidigungsstellungen hatte.
    Alan nutzte die letzten Stunden vor dem Abflug, um hier ein wenig den Kopf freizubekommen. Es war schon beeindruckend, was man auf die Beine gestellt hatte. Er zog seine Jacke etwas enger um den Körper, als ihm fröstelte. Einige Jahre vor seiner Entlassung hatte er Fortress schon einmal besucht. Der Generalstab in seiner unendlichen Weisheit war damals der Meinung gewesen, dass sich die lebensfeindliche Umgebung perfekt für die Abhaltung einer Reihe von Manövern eignete, inklusive eines einwöchigen Überlebenstrainings unter erschwerten Bedingungen. Das war damals ziemlich hart gewesen.
    Aber wenn er nicht genau gewusst hätte, dass er sich auf demselben Planeten befand, er hätte ihn nicht wiedererkannt. Die Schützengräben zogen sich wie ein Netz durch die steinige Oberfläche. Und das, so weit er sehen konnte. Die Gräben waren so breit, dass sogar Fahrzeuge und Panzer bequem hindurchpassen würden und auf diese Art vor feindlichem Feuer geschützt von einer Verteidigungslinie zur nächsten fahren konnten.
    Auf dem Flugfeld nördlich seines Standorts stand ein großer Transporter mit geöffneter Ladeluke. Aus dem Inneren wurden mehrere Kampfhubschrauber ausgeladen. Hauptsächlich Angriffshelikopter der Anaconda-Klasse.
    Der Helikopter war ein gutes und verlässliches Stück Militärtechnologie. Als Alan noch im aktiven Dienst gewesen war, hatte es ihn immer beruhigt, einige dieser Dinger in der Nähe zu wissen. Sie konnten wahlweise mit wärme- und radargelenkten Raketen sowie ungelenkten Raketen ausgerüstet werden. Außerdem gehörten zur Standardausrüstung noch zwei schwere MGs und unter dem Cockpit ein schwerer Laser, dessen Spitze weit unter dem Hubschrauber hervorlugte und dem Fluggerät ein bösartiges Aussehen verlieh.
    Direkt neben dem Flugfeld wurde eine riesige Laserkanone in einem Bunker montiert. Das spitz zulaufende Geschütz zeigte auf den nächtlichen Himmel. Sie war viel zu groß, um gegen Jäger oder Mantas effektiv zu sein. Sie würde aber für jeden ruulanischen Kreuzer, der sich zu dicht an den Planeten wagte, eine herbe Überraschung darstellten. Man fuhr hier wirklich alles auf, was man nur konnte, um den Slugs einen heißen Empfang zu bereiten.
    Die Männer und Frauen, die dort draußen arbeiteten, leisteten schon Übermenschliches bei ihrer Arbeit. Alan entwickelte eine gehörige Portion Respekt vor ihnen.
    Am Himmel über Fortress sah man bunte Lichter, die sich schnell zu Gruppen zusammenfanden, komplizierte Tänze aufführten und sich anschließend wieder voneinander trennten. Ein Bild, das man schön hätte nennen können, solange man nicht wusste, was dahintersteckte.
    Die Schiffe und Jäger, die sich inzwischen im System versammelt hatten, hielten Manöver und Gefechtsübungen ab, um sich auf die Schlacht vorzubereiten, die sich mit Lichtgeschwindigkeit auf sie zubewegte.
    »Genießt du die Aussicht, Primadonna?«
    Alan machte sich nicht die Mühe, Craig auch nur einen Blick zu gönnen. Er hoffte, wenn er den Störenfried nur lange genug ignorierte, verschwände dieser von selbst. Eine Hoffnung, die sich nicht erfüllte.
    Der verurteilte Mörder stellte sich unaufgefordert neben ihn und betrachtete die Bemühungen der Pioniere, wie es Alan bereits zuvor getan hatte. Doch mit deutlich anderem Ergebnis.
    »Dummköpfe.«
    Alan warf ihm aus dem Augenwinkel einen verächtlichen Blick zu.
    »Und wie darf ich das jetzt verstehen?«
    Craig zog den linken Mundwinkel zu einem einseitigen, spöttischen Lächeln hoch. »Behaupte nicht, du denkst tatsächlich, sie hätten eine

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