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Der Ruul-Konflikt 3: In dunkelster Stunde

Der Ruul-Konflikt 3: In dunkelster Stunde

Titel: Der Ruul-Konflikt 3: In dunkelster Stunde Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Stefan Burban
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reelle Chance mit diesem blödsinnigen Plan?!« Er schüttelte abfällig den Kopf. »Hätte nie gedacht, dass ich je wieder eine Uniform tragen würde.«
    Alan antwortete nicht. Das war ihm auch einfach zu dumm. Er würde sich mit diesem Kerl auf keinen Fall auf eine Grundsatzdiskussion über die Durchführbarkeit der Aktion einlassen. Natürlich missverstand Craig sein Schweigen völlig.
    »Dachte ich’s mir doch. Kein vernünftiger Mensch könnte glauben, dass diese Selbstmordmission ein Erfolg wird. Das sind arme Narren. Und über dich kann man denken, was man will, aber ein Narr bist du nicht.« Er senkte verschwörerisch die Stimme und beugte sich vor, bis er fast Alans Ohr berührte.
    »Also? Wann flitzen wir? Wie sieht dein Plan aus?«
    »Flitzen?«
    Craig lächelte leicht. »Ach komm schon. Du redest mit mir. Dem alten Craig. Vergiss das nicht. Du hast Nogujamas Angebot doch nur angenommen, um eine Möglichkeit zu bekommen, dich abzusetzen. Das wusste ich von Anfang an. Das ist der einzige Grund, aus dem ich überhaupt eingewilligt habe. Ich will mitmachen. Du hast dir doch sicher schon was überlegt. Erzähl schon.«
    Alan sah seinem ehemaligen Zellengenossen ungläubig in die Augen und musste im gleichen Moment prustend lachen. Verwirrung zeigte sich auf Craigs Gesicht, gleich darauf abgelöst von unkontrollierter Wut, als er den Grund für die Heiterkeit seines Gesprächspartners wieder in den völlig falschen Hals bekam.
    »Jetzt hör mal zu, Primadonna: Ich bleibe bestimmt nicht untätig sitzen, während du die Fliege machst. Ich komme mit, ob du willst oder nicht, sonst verpfeife ich dich. Ist das klar?!«
    Alan wischte sich eine Lachträne aus dem Augenwinkel. Craigs Drohung beeindruckte ihn nicht im Mindesten. Ganz im Gegenteil. Sie war geeignet, seinen Lachanfall neu anzufachen.
    »Nur zu«, sagte er schlicht. »Lass dich nicht aufhalten.«
    Nun war Craig endgültig verwirrt. »Was?«
    »Lass dich nicht aufhalten«, wiederholte Alan immer noch lachend. »Mach dich nur lächerlich.«
    »Ich weiß nicht, was es da zu lachen gibt?«
    »Ich habe eine schlechte Nachricht für dich, Craig, alter Kumpel«, begann er spöttisch. »Es gibt keinen Plan.«
    »Das ist nicht dein Ernst.«
    »Oh doch. Kein Plan. Keine ausgeklügelte Idee zur Flucht. Kein Flitzen. Habe ich mich jetzt klar genug ausgedrückt? Mit anderen Worten: Du hast dich vollkommen sinnlos freiwillig zu dieser Mission gemeldet. Hier wird niemand fliehen. Die einzige Möglichkeit, unsere Freiheit wiederzuerlangen, ist die Aufgabe zu überleben, die vor uns liegt. Aber wie du schon sagtest, die Chancen dafür stehen nicht besonders gut. Tja, alter Junge, das war wohl nichts.«
    »Das ist nicht deine Ernst«, wiederholte er fassungslos. »Das kann nicht dein Ernst sein. Niemand kommt von dieser Mission zurück.«
    »Gut möglich«, nickte Alan.
    »Ich habe nicht vor, im Namen einer verlorenen Sache draufzugehen.«
    »Ich sehe nicht, welche Möglichkeiten du sonst noch hättest. Du hast zugesagt und jetzt bist du hier. Wenn du Nogujama schön höflich bittest, ruft er dir vielleicht ein Taxi, damit du hier wegkommst.« Alan brach erneut in Prusten aus.
    »Du … du …«, stotterte Craig außer sich vor Zorn.
    »Sei ehrlich. Etwas Dämlicheres hättest du wohl nicht machen können. Sich uns anschließen, unter der Voraussetzung, ich würde eine Flucht planen. Wie bescheuert kann man eigentlich sein?«
    Craig stieß seinen Finger anklagend in Alans Richtung. Seine Lippen bewegten sich, doch aus seinem Mund kam kein einziges Wort. Als er zu der Erkenntnis gelangte, dass er sich nur noch mehr lächerlich machte, wenn er in dieser Pose verharrte, drehte er sich wortlos um und stolzierte davon – mit dem kümmerlichen Rest seiner Würde. Alan hatte den Eindruck, über Craigs Kopf braute sich so etwas wie eine drohende dunkle Wolke zusammen.
    Trotz Alans Lachen war dieser sehr besorgt über das Gespräch. Der Kerl war tatsächlich davon ausgegangen, er würde fliehen. Das hieß, er hatte nie vorgehabt, sich ernsthaft der vor ihnen liegenden Aufgabe zu verschreiben. Das bedeutete noch Ärger. Großen Ärger.
    Craig stapfte wütend die Treppe zu den Wohnquartieren hinunter, als ihm Rachel Kepshaw begegnete, die er wütend anrempelte. Sie schrie ihm noch ein »Hey« hinterher, das er aber großzügig ignorierte.
    »Was ist denn mit dem los?«, fragte sie, als sie sich zu Alan auf die Plattform gesellte.
    »Enttäuschungen«, antwortete er rätselhaft und

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