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Der Ruul-Konflikt 3: In dunkelster Stunde

Der Ruul-Konflikt 3: In dunkelster Stunde

Titel: Der Ruul-Konflikt 3: In dunkelster Stunde Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Stefan Burban
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gehandhabt wurde. Er öffnete die obersten zwei Knöpfe seiner Kommandomontur. Im Innern des Schiffs war es unerträglich heiß. Die Slugs waren Amphibien. Sie liebten die Hitze. Alan im Gegenzug konnte dem nichts abgewinnen.
    Ursprünglich hatten sie geplant, vier Teams mit je drei Kommandos loszuschicken. Nun hatten sie aber bereits zwei Ausfälle. Das hieß, zwei Teams würden unterbesetzt sein. Chen wäre zusammen im Team mit Rachel und ihm selbst gewesen. Erin zusammen mit Craig und Bonatelli. Alan war sicher, Rachel und er würden es auch ohne Chen schaffen. Sofern er den weiblichen MAD-Major endlich fand. Ob auf Craig und Bonatelli das Gleiche zutraf, musste man abwarten.
    Sein dringlichstes Ziel musste es nun sein, Rachel zu finden. Er zog den Taschencomputer hervor und drückte einen Knopf. Sofort projizierte das Gerät ein kleines Hologramm in die Luft, das das Innenleben des ruulanischen Schiffes darstellte. Jedes Team hatte eine andere Version des Hologramms, das immer die Ziele des jeweiligen Teams und den schnellsten Weg dorthin anzeigte.
    Das Beste ist es, einfach weiterzumachen. Rachels Computer wird sie zu unserem ersten Ziel leiten. Über kurz oder lang werde ich sie dort treffen können. Hoffentlich.
    Alan studierte die Karte ausgiebig und verstaute den Computer anschließend wieder. Ziel Nummer eins seines Teams war die Energieversorgung. Die Tiamat wurde über einen Hochleistungsreaktor im Kern des Schiffes versorgt, von dem Energieleitungen in alle Richtungen abzweigten. Wenn er die Karte richtig interpretiert hatte, befand sich der Reaktor etwa drei Decks unter ihm. Zeit, an die Arbeit zu gehen.
    Die Maschinenpistole im Anschlag schlich er sich den Gang hinab. Die Lichtverhältnisse änderten sich zu seinem Leidwesen nicht. Es blieb düster und unheimlich. Alan war dankbar für die detaillierte Karte. Ohne sie hätte er sich hoffnungslos verirrt. Selbst mit Karte war es zuweilen schwierig, sich zurechtzufinden.
    Nahezu alle paar Meter kam eine Abzweigung. Oft waren es sogar regelrechte Kreuzungen, die in vier, fünf oder manchmal sechs verschiedene Richtungen führten. Einmal nahm er die falsche Abzweigung und landete prompt in einer Sackgasse. Er musste den Korridor, den er gekommen war, wieder zurück, um die richtige Abzweigung zu nehmen. Wozu eine Rasse ein Schiff mit einer Sackgasse entwarf, würde ihm immer ein Rätsel sein.
    Das Schiff war innen tatsächlich noch viel größer, als es von außen wirkte. Er irrte fast zwei Stunden lang herum, bis er erstmals auf Anzeichen der Besatzung traf.
    Schatten huschten durch den Korridor einige Hundert Meter voraus und das Knallen von Stiefeln war zu vernehmen. Alan sah sich hektisch um und fand eine Nische, in die er sich so flach wie möglich presste.
    Er hielt angespannt den Atem an. Sein Herz schlug ihm bis zum Hals und er bildete sich ein, die Ruul allein durch seinen heftigen Herzschlag schon auf sich aufmerksam zu machen. Schweißtropfen perlten auf seiner Stirn und liefen in seine Augen. Ungeduldig blinzelte er sie weg.
    Ein Kriegertrupp marschierte im Eilschritt den Korridor herab, genau in seine Richtung. Instinktiv versuchte er, sich noch flacher in die Nische zu pressen. Alan gestattete sich die leise Hoffnung, unentdeckt zu bleiben, da die Slugs Anstalten machten, vorbeizulaufen.
    Doch zu seinem Entsetzen realisierte er, dass zwei der Krieger zurückblieben und an der nahe gelegenen Kreuzung Position bezogen. Im Stillen verfluchte er sein Pech und fragte sich, ob die Slugs bereits über die Eindringlinge Bescheid wussten. Doch als er bemerkte, dass die Krieger in keiner Weise alarmiert waren, entschied er, dass dem nicht so sein konnte. Die Waffen der beiden Wachen steckten harmlos in ihren Gürteln und sie unterhielten sich angeregt in ihrer harten, gutturalen Sprache. Es war vermutlich ein normaler Teil des Schiffsablaufs, in regelmäßigen Abständen Wachen zu postieren, der nicht unpassender hätte sein können. Das konnte zum ernsthaften Problem werden. Früher oder später würde man sie entdecken.
    Die Slugs schlenderten, sich Alans Anwesenheit in keiner Weise bewusst, redend den Korridor einige Meter hinab und blieben vor Alans Versteck stehen. Einer mit dem Rücken zu ihm. Der andere aber war ihm zugewandt. Zum Glück war er so in das Gespräch vertieft, dass er den Menschen nicht entdeckte.
    Alan überlegte fieberhaft. Ihm blieben nur zwei Möglichkeiten. Entweder warten und auf sein Glück vertrauen, bis sich eine

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