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Der Ruul-Konflikt 4: Verschwörung auf Serena (German Edition)

Der Ruul-Konflikt 4: Verschwörung auf Serena (German Edition)

Titel: Der Ruul-Konflikt 4: Verschwörung auf Serena (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Stefan Burban
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beklemmenden Gefühls, das sich verdächtig nach Platzangst anfühlte.
    Die TKS Abraham Lincoln war ein Schwerer Kreuzer der Sioux-Klasse. Sicherlich ein gutes, robustes Schiff und doch fühlte er sich hier an Bord seltsam verwundbar, da er es gewohnt war, von zwanzig Zentimeter dicken Stahlplatten umgeben zu sein. Verglichen mit dem Shark-Klasse-Schlachtschiff Lissabon war die Abraham Lincoln furchtbar ungeschützt und unterbewaffnet. Und doch war es das derzeit stärkste Schiff seines Kommandos. Aus diesem Grund hatte er seine Zelte hier aufgeschlagen. Trotz allem war es ein deprimierender Gedanke.
    » Abraham Lincoln läuft jetzt aus, Central. Wir versuchen, den Gegner so weit wie möglich von euch abzulenken. Macht euch aber trotzdem auf unangenehmen Besuch gefasst.«
    »Verstanden. Viel Glück, Admiral, und gute Jagd.«
    Land verzog das Gesicht zu einem zynischen Lächeln. Der rituelle Gruß entbehrte nicht einer gewissen Ironie. Der Gegner war zahlenmäßig weit überlegen. Es war fraglich, wer hier wen jagen würde.
    »Mr. Beriljov, halbe Kraft. Bringen Sie uns aus der Parkposition. Geben Sie der Flotte das Signal zum Formieren«, wandte er sich an seinen XO.
    »Halbe Kraft und Flotte formieren, aye-aye, Sir«, wiederholte der Offizier den Befehl.
    Flotte. Das Wort war eigentlich viel zu hochtrabend für die Schiffe, die sich derzeit unter seinem Kommando befanden. Die Bezeichnung Kampfgruppe hätte eher zugetroffen. In diesem Zusammenhang drängte sich darüber hinaus das Attribut zusammengewürfelt regelrecht auf.
    Auf seinem taktischen Hologramm formierten sich seine Einheiten mit der Abraham Lincoln im Zentrum. Es waren erschreckend wenige. Und doch war es alles, was zwischen den Kindern und dem Serena-System stand. Acht Schwere und elf Leichte Kreuzer, fünf Zerstörer und neun Fregatten. Darüber hinaus noch achtunddreißig Korvetten, die eigentlich der TKA gehörten, sich aber zum Zeitpunkt des Angriffs glücklicherweise auf einem der Reparaturschiffe der 9. Flotte zur Überholung befunden hatten. Die Besatzungen hatten Lands Bitte entsprochen, sich dem Angriff anzuschließen. Was auch immer die unterbewaffneten kleinen Schrotthaufen gegen diese Kreuzer auszurichten vermochten. Mit Ausnahme der Korvetten war das Virus noch auf allen Schiffen präsent, was sich durch Störungen, Defekte und immer wieder ausfallende Systeme bemerkbar machte. Eigentlich konnte er sich glücklich schätzen, dass er diese Schiffe überhaupt so weit hatte bringen können auszulaufen. Die Ingenieure und Techniker taten ihr Möglichstes, um die Ausfälle in Grenzen zu halten, dennoch blieb die Einsatzfähigkeit seiner Kampfgruppe weit hinter ihren Möglichkeiten zurück.
    Zwischen den Kampfschiffen formierten sich etwas mehr als fünfzig kleine Lichtpunkte. Zerberus-Jäger, die man in aller Eile von den ausgeschalteten Trägerschiffen und Schlachtträgern hatte schaffen können, um seinen Angriff zu unterstützen. Darüber hinaus noch drei Spectre. Die kampfstarken, bodengestützten Jäger hatten sich zur turnusmäßigen Wartung auf Central befunden und stellten für Land einen ungeheuren Glücksfall dar. Sie dienten ihm als willkommene Verstärkung seines geschrumpften Kommandos. Alles in allem nicht schlecht. Und trotzdem würde es nicht reichen.
    Dies sagte ihm jede Faser seines Körpers und jedes Quäntchen an Erfahrung, das er sein Eigen nannte. Er beobachtete angespannt, wie die die feindliche Flotte symbolisierenden Lichtpunkte langsam näher rückten und dabei die Nullgrenze überquerten.
    Unter normalen Umständen hätte er als unterlegener Gegner gewartet und seine spärliche Feuerkraft mit denen der Orbitalforts kombiniert, um den Gegner so hart wie möglich zu treffen. Doch die Forts waren im Moment selbst lächerlich schwach und würden dem Feind nur für Zielübungen herhalten. Also blieb ihm keine andere Wahl, als ihn abzufangen.
    Er strich sich langsam über das bärtige Kinn. Was ihm am meisten Sorgen bereitete, war dieses verfluchte Schlachtschiff. Veraltet hin oder her, der Poseidon allein wog mindestens seine halbe Flotte auf. Er rief sich in Erinnerung, was er über die Poseidon- und Apollo-Klasse wusste. Während seiner Kadettenzeit hatte er beide Schiffsklassen kurz besichtigen dürfen, als Teil des Fachs Geschichte der interstellaren Kriegsführung.
    Die Poseidon-Klasse war schwerfällig, aber stark gepanzert. Ihre Panzerung war sogar nach heutigen Maßstäben extrem stark. Was auch notwendig war, da sie

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