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Der Ruul-Konflikt 4: Verschwörung auf Serena (German Edition)

Der Ruul-Konflikt 4: Verschwörung auf Serena (German Edition)

Titel: Der Ruul-Konflikt 4: Verschwörung auf Serena (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Stefan Burban
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über keine Schutzschilde verfügte. Ebenso wie die Apollo-Klasse. Die Erfindung von Energieschilden zum Schutz von Raumschiffen hatte eine Verringerung der Panzerung bei modernen Schiffen bewirkt, was zwangsläufig eine Verringerung der Baukosten bedeutete. Darüber hinaus wurden Schiffe leichter und manövrierfähiger. So ironisch es auch klang, sollte es den feindlichen Schiffen gelingen, die Schilde seiner Kampfgruppe auszuschalten, war der Gegner – abgesehen von seiner zahlenmäßigen Überlegenheit – möglicherweise sogar im Kampf Schiff gegen Schiff im Vorteil.
    Der Pluspunkt ihrer derzeitigen Situation war die Bewaffnung des Poseidon und der Apollos. Diese verfügten nicht über Laserwaffen und nur über sehr spärliche Raketenbatterien. Ihre Hauptbewaffnung bestanden aus mehreren Torpedorohren, die allerdings keine größeren als Mark-II-Torpedos abfeuern konnten. Außerdem verfügten diese Schiffe über alte Langstrecken-Gatling-Kanonen, die eine Reichweite von – soweit er sich erinnern konnte – mehr als sechs Kilometern hatten. Die Gatlings stellten für die Schilde seiner Flotte nur eine bedingte Bedrohung dar. Zwar war es durchaus denkbar, dass Dauerbeschuss mit der Zeit Wirkung zeigen würde, aber diese Waffen würden dafür sehr lange brauchen. Sie waren eher dazu gedacht, Panzerung zu zerreiben und zu zerfetzen.
    Sollten die Schilde seiner Schiffe jedoch ausfallen, würden die Gatlings in kürzester Zeit durch die relativ schwache Panzerung brechen. Genau dafür waren sie ausgelegt. Außerdem stellten sie eine ernste Bedrohung für seine Jäger, Spectre und die Korvetten dar. Das durfte er auf keinen Fall aus den Augen verlieren.
    All das waren Fakten, die dem feindlichen Admiral ebenfalls bekannt sein mussten. Zog man alle Eventualitäten in Betracht, plante der feindliche Kommandeur, die Entfernung zwischen sich und Lands Streitmacht so schnell wie möglich zu überbrücken, um sein Glück im Nahkampf zu versuchen.
    Ein Langstreckenduell gegen Lands Einheiten – so klein seine Streitmacht auch war – würde die feindliche Flotte nicht lange überleben. Selbst die geringe Kampfkraft auf kürzeste Distanz war dem garantierten Ausgang eines Torpedoduells vorzuziehen. Land würde es jedenfalls so machen, wenn die Rollen vertauscht wären. Und möglicherweise hatte der gegnerische Admiral damit sogar Erfolg. Seine Chancen standen nicht schlecht.
    Lands einzige Hoffnung bestand darin, so lange wie möglich außer Reichweite des Schlachtschiffs zu bleiben und währenddessen so viele von dessen Begleiteinheiten und umgebauten Frachtern wie möglich zusammenzuschießen. Eine andere Alternative blieb nicht.
    Land überlegte angestrengt. Die Frachter stellten einen Joker in dem zu erwartenden Spiel dar. Sie waren mit hoher Wahrscheinlichkeit besser bewaffnet, als es bei Frachtern für gewöhnlich der Fall war. Der Admiral bezweifelte jedoch, dass ihre Schilde in nennenswerter Form aufgerüstet waren. Ziviltaugliche Schutzschilde, die man normalerweise an Bord von Frachtern fand, dienten hauptsächlich zur Abwehr kosmischer Strahlung, kleinerer Partikel im Raum, Schrott oder kleinerer Asteroiden. Sie waren keineswegs dafür geeignet, ein größeres Gefecht gegen Kriegsschiffe durchzustehen. Daher ging Land im Moment noch davon aus, dass sie eher als Unterstützungseinheiten fungieren sollten, um seine Jäger auf Abstand zu halten. Wie dem auch sei, bald würde er es erfahren. Auf die eine oder andere Art.
    Die Abraham Lincoln schob sich gemächlich aus dem Orbit, ihre Begleiteinheiten im Schlepptau. Land hatte es nicht eilig. Im Gegenteil. Solange er nicht auf Gefechtsentfernung an den Gegner heran war, blieb ihm vielleicht noch genügend Zeit, sich etwas anderes einfallen zu lassen. Auch wenn er es bezweifelte.
    Auf seinem taktischen Hologramm tat sich etwas. Dutzende kleiner Objekte lösten sich von dem Schlachtschiff und einigen der umgebauten Frachter. Er versuchte, sie zu zählen. Bei achtzig gab er auf.
    »Mr. Beriljov. Diese kleinen Objekte isolieren, vergrößern und identifizieren.«
    Der XO werkelte kurz an seinem tragbaren Datenterminal, bevor er mit einem Computerausdruck an die Seite seines Admirals zurückkehrte und diesen seinem kommandierenden Offizier präsentierte.
    »Piranhas. Etwas mehr als hundert.«
    Mit einem derben Fluch riss er seinem XO den Ausdruck aus der Hand. »Das hat uns gerade noch gefehlt. Geben Sie diese Information an die übrigen Schiffe und vor allem an die Jäger

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