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Der Ruul-Konflikt 4: Verschwörung auf Serena (German Edition)

Der Ruul-Konflikt 4: Verschwörung auf Serena (German Edition)

Titel: Der Ruul-Konflikt 4: Verschwörung auf Serena (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Stefan Burban
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Antriebsdüsen und Platinen verschmorten, und sie blieben als leblose, im All treibende Gehäuse zurück. Sie stellten für die Rebellenflotte keine Bedrohung mehr dar. Doch damit nicht genug.
    Der EMP breitete sich noch weiter aus.
    »Abdrehen! Abdrehen! Abdrehen!«, brüllte Land, doch dazu war es längst zu spät.
    Die Abraham Lincoln bockte wie ein Wildpferd, als der bereits im Abklingen begriffene EMP sie passierte. Beriljov stürzte auf das Deck. Rechts von Land explodierte eine Konsole in einem Funkenschauer.
    Es war das Glück der Abraham Lincoln und ihrer Besatzung, dass moderne Schiffe durch ihre Schilde und Isolierungen gegen Effekte wie EMP größtenteils geschützt waren, doch die Auswirkungen von fünfzig Nuklearexplosionen auf (in raumfahrttechnischen Maßstäben gerechnet) relativ kleinem Raum, brachte sie an den Rand ihrer Möglichkeiten – und überstieg sie in einigen Fällen sogar.
    Funken stoben aus zwei weiteren Konsolen und drei Bildschirmen. Ein Brückenoffizier rollte sich verzweifelt auf dem Boden, um seine brennende Uniform zu löschen. Ein Kamerad kam ihm mit einem Feuerlöscher zu Hilfe.
    Irgendein Ausrüstungsgegenstand flog durch die Luft und traf Land an der Schläfe. Der Admiral sackte halb in seinem Sitz zusammen und Schwindel erfasste ihn; das Blut, das aus der Wunde sickerte, bemerkte er jedoch kaum.
    »Status!«, verlangte Land zu wissen, sobald das Universum aufgehört hatte, sich um ihn zu drehen. Hinter ihm öffnete sich die Tür und Sanitäter strömten auf die Brücke, um die Verwundeten zu versorgen.
    Beriljov rappelte sich mühsam auf und konsultierte sein Datenterminal. »Schadensberichte kommen herein. Nahezu jedes Schiff hat Schäden davongetragen. Es hätte aber schlimmer kommen können. Wir haben einen Zerstörer und zwei Fregatten verloren. Beide Schiffe sind noch intakt, aber manövrierunfähig. Wir können sie später bergen. Bei den Korvetten sieht die Sache allerdings anders aus.«
    »Sprechen Sie schon.«
    »Sie sind wesentlich schlechter geschützt als Großkampfschiffe …«
    »Beriljov!«
    »Wir haben siebzehn verloren, Sir. Alle durch den EMP zerstört oder manövrierunfähig. Die Jäger konnten sich zum Glück rechtzeitig zurückziehen. Keine Verluste.«
    »Dieser verdammte Schweinehund!«
    Innerlich musste er Borsky Hochachtung zollen. Der Kerl hatte ihn ganz schön gelinkt. Es war ihm von Anfang an bewusst gewesen, dass er im Fernkampfgefecht gegen Lands Flotte nur wenig Chancen hatte. Also hatte er sich eine Taktik erdacht, die es ihm ermöglichte, diesen Vorteil Lands zu negieren.
    Nukleartorpedos wurden im Raumgefecht nur äußerst selten und meistens nur als allerletzte Möglichkeit eingesetzt, da sie für eigene Einheiten eine mindestens ebenso große Bedrohung wie für den Feind darstellten. Borsky war offenbar zu dem Schluss gelangt, dass das Risiko die zu erwartenden Verluste wert war.
    Nicht nur, dass es ihm gelungen war, einen Torpedoangriff abzuwehren, der einen beträchtlichen Teil seiner eigenen Streitmacht dezimiert hätte. Darüber hinaus hatte er Lands Verband erheblichen Schaden zugefügt. Und das eigentliche Gefecht hatte noch nicht einmal begonnen. Eine derartige Taktik war im modernen Raumkampf verpönt. Kein Kommandeur, der seine Sinne beisammen hatte, wäre so wahnsinnig, seine eigenen Leute einem derart hohen Risiko auszusetzen. Land hatte etwas Wichtiges über seinen Gegenspieler gelernt.
    Borsky war das Leben seiner Leute vollkommen gleichgültig.
    Der Admiral überflog sein taktisches Hologramm. Der EMP war auch an Borskys Einheiten nicht spurlos vorübergegangen. Zumindest ein kleiner Lichtblick. Etwa ein halbes Dutzend Frachter und mindestens drei Kreuzer hingen manövrierunfähig im All. Ein Spottpreis, verglichen mit dem Schaden, den Lands Torpedos angerichtet hätten.
    »Soll ich eine weitere Torpedosalve vorbereiten?«
    Land antwortete nicht, während er sich auf die veränderte Situation einstellte.
    »Sir?«
    »Auf keinen Fall, Commander. Borsky würde auf die gleiche Weise antworten und das wäre für uns fatal. Noch so eine Katastrophe überstehen wir nicht.«
    »Und wenn er wieder einen solchen Angriff startet?«
    »Wird er nicht.«
    »Wie können Sie so sicher sein?«
    »Seine eigene Flotte hat erhebliche Verluste erlitten. Würde er uns auf diese Weise zusammenschießen, würde er über kurz oder lang beide Flotten auslöschen. Das wird er nicht tun. Ganz im Gegenteil. Ich denke, er will uns ein Nahkampfgefecht

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