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Der Ruul-Konflikt 4: Verschwörung auf Serena (German Edition)

Der Ruul-Konflikt 4: Verschwörung auf Serena (German Edition)

Titel: Der Ruul-Konflikt 4: Verschwörung auf Serena (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Stefan Burban
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professioneller Ruhe, jedoch nicht ohne Anspannung, wie sich die Aufstellung seiner Schiffe auf dem Hologramm vor ihm veränderte.
    Sein Bauchgefühl, nicht rationale Überlegung, vermittelte ihm den Eindruck, irgendetwas übersehen zu haben. Ungeduldig schob er den Gedanken beiseite und tröstete sich damit, dass er im Moment ohnehin nicht viel tun konnte.
    Als die Aufstellung seiner Streitmacht beendet war, nickte er zufrieden.
    »Nachricht an die Flotte: Bereithalten für Torpedogefecht.«
    Die Flotten näherten sich weiter an, ohne dass eine der Seiten das Feuer eröffnete. Beide warteten bis zum letztmöglichen Augenblick. Doch dann entschied Land, dass die Sache weit genug gediehen war.
    »XO. Wir eröffnen das Torpedogefecht.«
    »Aye-aye, Admiral. Eröffnen das Torpedogefecht.« Beriljovs Bariton hallte über die Brücke, als er seine Befehle brüllte. »Taktik. Volle Torpedosalve Feuer frei. Auf das feindliche Zentrum konzentrieren. Koordinieren Sie Ihren Beschuss mit den taktischen Offizieren der übrigen Schiffe.«
    »Aye-aye, Sir. Feuer frei«, bestätigte der Junioroffizier an der Taktik. Ein Jüngelchen mit brünetten Haaren, das viel zu jung für diesen verantwortlichen Posten schien.
    Die Kampflinie der terranischen Flotte spie nahezu zeitgleich eine Torpedosalve aus. Die 33 Kampfschiffe feuerten eine Wand der Vernichtung aus über zweihundert Torpedos auf den Gegner.
    Verglichen mit der Salve, die seine komplette Flotte gegen die Rebellen-Streitmacht hätte einsetzen können, war der Beschuss lächerlich gering. Doch gegen einen Kampfverband, der zum Großteil aus veralteten Kreuzern und umgebauten Frachtern bestand, würden die zweihundert Lenkwaffen durchaus einiges an Wirkung erzielen. Land rechnete damit, dass er mit der ersten Salve mindestens ein Drittel der feindlichen Frachter und etwa zehn Prozent der feindlichen Kreuzer würde ausschalten oder schwer beschädigen können.
    Borskys Flotte erwiderte das Feuer. Mit fünfzig Torpedos. Im ersten Moment jauchzte Land innerlich. Fünfzig Torpedos waren schlichtweg erbärmlich. Doch dann kam er ins Grübeln. Selbst eine Flotte wie Borskys hätte deutlich mehr Lenkwaffen einsetzen können. Bestimmt dreimal so viele. Warum sollte man weniger Waffen einsetzen, als man zur Verfügung hatte?
    Der Mistkerl hat etwas vor, schoss es Land durch den Kopf, und was immer es ist, es wird mir bestimmt nicht gefallen.
    »Commander, sind wir schon nah genug, um die feindlichen Schiffe mit einem gebündelten Sensorstrahl zu scannen? Ich würde zu gern erfahren, ob Borsky irgendeinen Trumpf in der Hinterhand hat.«
    »Negativ, Admiral. Dafür sind wir noch zu weit weg.«
    »Sobald wir nah genug sind, tun Sie es.«
    »Aye-aye.«
    Aber nun ließ sich am Ablauf der nächsten Minuten der Schlacht ohnehin nichts mehr ändern. Egal was der Scan hervorbrachte. Der Admiral verfolgte auf seinem Hologramm, wie beide Torpedosalven aufeinander zurasten.
    Borskys Piranhas zogen sich mit einem Mal weit hinter die eigenen Linien zurück. Die Piloten flogen, als wäre der Teufel persönlich hinter ihnen her. Gleichzeitig verlangsamten sowohl Kreuzer als auch Frachtschiffe von Borskys Truppen, scherten aus, gingen   auf Gegenkurs und so schnell sie konnten auf Abstand zu Lands aufschließender Flotte.
    Und plötzlich explodierten Borskys Torpedos.
    Noch weit von Lands Flotte entfernt. Sogar noch vor der eigenen Torpedosalve.
    Auf der Brücke der Abraham Lincoln brach erneut spontaner Jubel aus. Land schloss sich dem Freudentaumel nicht an. Der erfahrene Soldat in ihm erkannte bereits, was sich vor seinen Augen abspielte.
    Borskys Torpedos waren nicht mit konventionellen Sprengköpfen bestückt, sondern mit nuklearen.
    Die Explosionen selbst bereiteten ihm keine Sorgen. Sie waren für seine Torpedos keine Bedrohung, geschweige denn für seine Schiffe. Das Problem war ein ganz anderes. Nuklearsprengköpfe besaßen eine höchst gefährliche Eigenart, die sie für den Kampf im Raum zu einer instabilen und bedrohlichen Variable innerhalb der Gleichung werden ließ.
    Bei der Explosion entstand ein elektromagnetischer Puls.
    Der EMP von fünfzig Nuklearexplosionen breitete sich in alle Richtungen im All aus. Fast genau in der Mitte zwischen beiden Verbänden. Als die Wellen Lands Lenkwaffen erreichten, brannten sie sich durch sämtliche Elektronik und brachten über die Hälfte der Salve augenblicklich zur Explosion. Die Elektronik der übrigen Torpedos versagte den Dienst, als

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