Der Ruul-Konflikt 4: Verschwörung auf Serena (German Edition)
ich wieder zu mir komme, beschuldigt man mich des Hochverrats, der Kollaboration mit dem Feind und des Mordes.«
»Eine dürftige Geschichte.«
»Das weiß ich selbst.«
»Und Sie wollen tatsächlich, dass ich damit vor das Tribunal trete? Mit dieser Version?«
»Das ist keine Version, Commander. Das nennt sich die Wahrheit.«
Fitzgerald seufzte ergeben. »Das mag ja wirklich so sein, Colonel. Doch niemand wird sie Ihnen glauben. Sie sind selbst Ermittler. Mal ganz im Ernst. Würde Ihnen ein Verdächtiger so etwas auftischen, würden Sie ihm Glauben schenken?«
David schaffte es gerade mal drei Sekunden, Fitzgeralds Blick standzuhalten, bevor er sich geschlagen geben musste. »Nein.«
»Sehen Sie. Und Maxwell wird Ihnen das ganz sicher nicht abkaufen. Selbst dann nicht, wenn er nicht auf Ihren Skalp aus wäre.«
»Maxwell ist nur ein Mann«, wandte Rachel ein. »Das Tribunal besteht jedoch aus drei Offizieren. Wir müssen nur die beiden anderen überzeugen. Damit wäre Maxwell überstimmt.«
Theoretisch war es kein schlechter Gedanke. Doch selbst David wirkte nicht wirklich überzeugt. Fitzgerald hingegen ließ an seiner Haltung keinen Zweifel.
»Bei den beiden anderen Offizieren handelt es sich um Admiral Stuck und Admiral Land, dem Kommandeur der 9. Flotte. Keiner von denen wird es wagen, sich jemandem wie Maxwell in den Weg zu stellen.« Fitzgerald überlegte kurz. »Nun ja, Land vielleicht, aber Stuck auf keinen Fall. Damit stünde es immer noch zwei zu eins.«
»Wieso das denn?«
Es war David, der ihr darauf antwortete. »Stuck ist Karriereoffizier. Er hat sich immer aus jeder Auseinandersetzung innerhalb des Militärs herausgehalten. Hat sich immer an die Regeln gehalten. Wollte nie in Intrigen oder dergleichen hineingezogen werden. Er wird sich keinem Offizier wie Maxwell in den Weg stellen. Nicht, wenn es sich vermeiden lässt. Hinzu kommt, dass der Mord in seinem Befehlsbereich geschehen ist. Daher wird er daran interessiert sein, die Sache so schnell wie möglich zu bereinigen und anschließend alles unter den Teppich zu kehren, damit kein schlechtes Licht auf ihn fällt.
Land hingegen ist auf die harte Tour zum Admiral geworden. Hat sich durch sämtliche Ränge hochgedient. Der lässt sich mit Sicherheit nicht so leicht einschüchtern. Auch nicht von jemandem wie Maxwell. Allerdings ist er Gefechtsoffizier. Daher sind Fakten für ihn äußerst wichtig. Und die Fakten sprechen nun mal gegen mich. Trotzdem ist er unser bester Ansatzpunkt für die Verteidigung. Die beiden anderen können wir fast vergessen. Maxwell würde mich am liebsten gleich hinrichten und Stuck hat zu viel Schiss, um sich mit dem General anzulegen.«
»Es sei denn, die Fakten würden gar nichts anderes zulassen«, nickte Fitzgerald.
»Dann dürfen die Fakten eben nichts anderes zulassen«, meinte Rachel entschlossen.
»Und wie meinen Sie das jetzt?«
»Ich muss den wahren Mörder finden. Denjenigen, der Benson auf dem Gewissen hat. Damit wäre Colonel Coltor entlastet.«
»Und das stellen Sie sich so einfach vor?«
»Nein, natürlich nicht. Doch es ist die einzige Hoffnung, die uns bleibt. Sonst ist Colonel Coltor so gut wie tot.«
»Hey, ich bin auch noch anwesend«, brachte sich David zynisch in Erinnerung. »Ich kann euch hören.«
»Tschuldigung«, erwiderte Rachel zerknirscht, aber auch mit einem verschmitzten Schmunzeln.
»Und wo wollen Sie anfangen?«, fragte Fitzgerald.
»Am eigentlichen Tatort.« Sie wandte sich an David. »Wo wolltest du Benson treffen?«
»Orbitalfort III. Verwaltungsbereich. Logistikbüros.«
»Na dann fange ich am besten dort mit der Suche an. Du sagtest, dort wurdest du ohnmächtig.« Er nickte. »Dann gibt es vielleicht dort etwas, das uns weiterhilft. Irgendeine Spur.«
»Nach zwei Wochen und etlichen Leuten, die da durchmarschiert sind? Unwahrscheinlich.«
»Es ist auf alle Fälle ein Anfang. So schnell gebe ich dich nicht auf.«
»Ich hoffe, du findest etwas. Aber falls nicht, was dann?«
»Dann mache ich dort weiter, wo man dich festgenommen hat. Vielleicht bringt mich das weiter. Außerdem muss ich unbedingt die Leiche sehen und mit dem Pathologen sprechen.«
»Hört sich ja an, als hätten Sie einiges vor sich.«
Sie zwinkerte beiden schelmisch zu. »Und es wird Zeit, dass ich sofort anfange. Daher lasse ich euch jetzt alleine.«
»Viel Glück«, sagte David schlicht.
»Dem möchte ich mich anschließen, Major. Viel Glück.«
Sie schenkte David einen letzten
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