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Der Ruul-Konflikt 4: Verschwörung auf Serena (German Edition)

Der Ruul-Konflikt 4: Verschwörung auf Serena (German Edition)

Titel: Der Ruul-Konflikt 4: Verschwörung auf Serena (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Stefan Burban
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Personalabteilung. Die Büros der Logistik, auf die sie es eigentlich abgesehen hatte, lagen eher ruhig und einladend vor ihr.
    Na wenigstens mal ein Lichtblick …
    Auf dem Schild neben der Tür stand irgendein unaussprechlicher Name, den zu identifizieren sie sich keine Zeit nahm. Vor der Tür blieb sie stehen und warf ihrem Begleiter einen ratlosen Blick zu.
    »Und jetzt?«
    »Gehen wir rein.«
    »Einfach so. Wir haben keinerlei offizielle Befugnisse, hier eine Durchsuchung vorzunehmen. Von der Sicherung von Beweisen mal ganz abgesehen.«
    »Was für ein Glück, dass Sie vom Sicherheitsdienst begleitet werden.« Er zwinkerte ihr aufmunternd zu und betrat, ohne anzuklopfen, das Büro. Achselzuckend folgte sie ihm.
    Das Büro war wesentlich kleiner, als sie erwartet hatte. Hinter dem Schreibtisch saß ein kleiner, gebeugt wirkender Mann mit Halbglatze und dicker Nickelbrille. Marke Beamter kurz vor dem Ruhestand. Verwirrt blickte er auf und zwinkerte die beiden Eindringlinge verwundert an. Offensichtlich ein ziviler Angestellter des Militärs.
    »Haben Sie einen Termin?«
    Rachel und Calough wechselten einen verzweifelten Blick und ein Wort hing unausgesprochen zwischen ihnen.
    Bürokraten …!
    Rachel trat einen Schritt zurück und überließ Calough das Feld, in dem er sich glänzend auskannte.
    »Stationssicherheit. Commander Nelson Calough. Mister …?!«
    »Bronskowitchkczy. Hauptkoordinator Logistikabteilung im Abschnitt 23/A.«
    »Mr. Bronso… Bronski…«
    »Bronskowitchkczy«, wiederholte der Mann ungehalten.
    »Dürfte ich Sie kurz sprechen?«, erklärte Calough und gab nun jegliche Versuche auf, den Namen des Mannes korrekt auszusprechen.
    »Was wollen Sie?«, fragte der Mann und machte Anstalten, sich erneut in seine Papiere zu vergraben.
    »Außerhalb Ihres Büros, bitte.«
    »Darf ich fragen, wieso?«
    »Es geht um einige Unstimmigkeiten bei diversen Lagerbeständen. Vor allem im Bereich ziviler Güter und Hygieneartikel.«
    Schlagartig wich jegliche Farbe aus dem Gesicht des Verwalters. Seine Augen zuckten auf der Suche nach einem Fluchtweg panisch im Raum umher. Caloughs Stimme nahm einen ungewohnt harten Tonfall an.
    »Versuchen Sie es erst gar nicht. Kommen Sie einfach friedlich mit und wir unterhalten uns ein wenig über ihre Dienstauffassung, während meine Kollegin sich etwas in Ihrem Büro umsehen wird.«
    »Das … das … ist äußerst ungehörig«, versuchte sich der Verwalter zu wehren, während er schwerfällig von seinem Stuhl aufstand.
    »Das können Sie mir alles in Ruhe erläutern«, erklärte Calough dem völlig verängstigten Beamten, während er diesen aus dem Raum führte. Kurz bevor sich die Tür hinter den beiden schloss, zwinkerte er Rachel noch einmal schelmisch zu.
    Das lief ja weit besser als erwartet. Nun hatte sie zumindest ein paar Minuten Zeit, in denen sie den mutmaßlichen Tatort unter die Lupe nehmen konnte. David hatte ihr erklärt, dass seine letzte bewusste Erinnerung hier ansetzte. Was auch immer mit ihm passiert war, war hier geschehen. Ergo musste es hier ein Indiz oder eine Spur geben, die ihre Ermittlungen zumindest in die richtige Richtung lenken würde. Etwas gab es immer vor Ort. Das war die erste Regel, die man einem Ermittler beibrachte. Kein Verbrecher war wirklich so clever, wie er dachte. Sie hinterließen immer eine Spur. Man musste sie nur finden.
    Mit zwei Schritten überwand sie leichtfüßig die Distanz zum Tisch und ließ sich auf dem Stuhl des Verwalters nieder. Ihr erster Verdacht, der Verwalter mit dem unaussprechlichen Namen könnte etwas mit der ganzen Sache zu tun haben, bestätigte sich nicht, als sie seinen Computer einer eingehenden Untersuchung widmete.
    Die Passwörter knackte sie in wenigen Sekunden und fand nichts weiter als drittklassige Pornos mit Dialogen, die wohl nie in die Annalen der Linguistik eingehen würden. Ansonsten nur endlose Listen, Statistiken, Aufstellungen und Ladeverzeichnisse. Das einzig Ungewöhnliche war, dass es von den meisten Ladeverzeichnissen zwei Versionen gab, wovon eine immer deutlich reduzierte Bestandszahlen einzelner Artikel aufwies. Es handelte sich vor allem um Hygiene- und Luxusgüter für die Familien des Militärpersonals. Alles Dinge, die auf dem Schwarzmarkt Spitzenpreise erzielten.
    Nein, der Kerl war ohne Zweifel ein Schwein und mit an Sicherheit grenzender Wahrscheinlichkeit kriminell, doch auf den ersten Blick deutete nichts darauf hin, dass er mit Davids misslicher Lage etwas zu tun

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