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Der Ruul-Konflikt 4: Verschwörung auf Serena (German Edition)

Der Ruul-Konflikt 4: Verschwörung auf Serena (German Edition)

Titel: Der Ruul-Konflikt 4: Verschwörung auf Serena (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Stefan Burban
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stand Davids Anwalt – Kevin Fitzgerald.
    »Ich hoffe, ich störe Sie nicht?!«, meinte er überraschend zurückhaltend. Fast schon ein wenig schüchtern.
    »Nein, natürlich nicht. Möchten Sie hereinkommen?«
    »Danke.«
    Er trat einen Schritt über die Türschwelle und sah sich vielsagend in dem spärlich eingerichteten Standardquartier um, das man ihr zur Verfügung gestellt hatte.
    »Nett haben Sie’s hier«, bemerkte er sarkastisch.
    »Ich komme ohnehin nur zum Schlafen her, daher genügt es vollauf«, beantwortete sie seinen Spott. »Was kann ich für Sie tun?«
    Fitzgerald riss sich sichtlich zusammen. Er schien Mühe zu haben, zum Kern seines Besuchs zu kommen. »Ich wollte mit Ihnen über Coltor reden.«
    »Sie meinen, Sie wollen mit mir über Lieutenant Colonel Coltor reden«, erwiderte Sie gereizt. Warum Sie ihn auf diese Weise zurechtwies, vermochte Sie selbst nicht zu sagen. Es wäre an und für sich nicht nötig gewesen, ihn an Davids Rang zu erinnern. Natürlich stand es einem Lieutenant Commander nicht zu, so über einen Lieutenant Colonel zu reden. Trotzdem flüsterte ihr eine zynische Stimme im hintersten Winkel ihres Gehirns zu, dass ihre Ungeduld mit Fitzgeralds Ausdrucksweise eher ihrer eigenen Unzufriedenheit entsprang und weniger einer Respektlosigkeit vonseiten des Anwalts. Egal, ob eingebildet oder real.
    Die meisten Offiziere hätten bei Wortwahl und Tonfall von Rachels Bemerkung wütend, verletzt oder ablehnend reagiert. Fitzgerald hingegen lächelte. Darüber hinaus war sein Lächeln nicht etwa herablassend, sondern wirkte verständnisvoll. Sofort fühlte sie sich schuldig, doch ihr Gegenüber fuhr fort, bevor sie um Entschuldigung bitten konnte.
    »Natürlich Lieutenant Colonel Coltor. Verzeihen Sie. Ich wollte mit Ihnen über seine Verteidigung und die derzeitige Lage sprechen, in der er sich befindet. Und beides sieht nicht besonders rosig aus.«
    »Warum mit mir? Ich bin wohl kaum Teil des Verteidigungsteams.«
    »Aber Sie sind seine Freundin. Und eine langjährige Kollegin. Er vertraut Ihnen. Ich würde Sie gern in seine Verteidigung mit einbinden. Außerdem interessiert es mich, ob Sie bereits etwas herausgefunden haben.«
    Sie öffnete den Mund, um etwas zu erwidern, doch er kam ihr erneut zuvor.
    »Aber nicht hier. Was halten Sie von einem gemeinsamen Abendessen? Central verfügt erstaunlicherweise über eine Anzahl ganz passabler Restaurants auf der Einkaufsmeile.«
    Sie wollte ihm eigentlich eine Abfuhr erteilen; ihm erklären, dass sie beschäftigt sei (wenn sie auch selbst nicht genau wusste, womit), dass er sich doch lieber allein um Davids Verteidigung kümmern sollte, da sie mit den Ermittlungen vollauf beschäftigt sei. All dies wollte sie ihm ganz offen ins Gesicht sagen.
    Doch ein Blick in seine Augen, die so gar keinen Widerspruch zuließen, sorgte dafür, dass sie sich nur zehn Minuten später am Tisch eines italienischen Restaurants wiederfand. Mit Fitzgerald auf dem Stuhl gegenüber.
    Das Restaurant befand sich etwas erhöht auf einer Galerie, die über eine Wendeltreppe zu erreichen war. Von hier aus hatte man einen fantastischen Ausblick auf die belebte Einkaufsmeile unter sich und – definitiv atemberaubend – durch eine kleine Kuppel über ihnen einen phänomenalen Ausblick auf das Sternenmeer jenseits der Raumstation.
    »Eine gute Wahl«, kommentierte sie das Restaurant, das er ausgesucht hatte.
    »Vielen Dank«, schmunzelte er zurück. »Ich bin eigentlich eher durch Zufall darauf gestoßen, als ich mich kurz nach meiner Ankunft hier verlaufen habe.«
    »Na zum Glück haben Sie Ihre Orientierung wiedererlangt.«
    »Das ist das Gute an einem Zellentrakt. Den findet man überall problemlos. Was mich eigentlich schon zum Thema bringt.«
    »David?«
    Er nickte und alle Fröhlichkeit fiel schlagartig von ihm ab. Gesichter und Stimmungen zu lesen war nie eine ihrer hervorstechenden Eigenschaften gewesen, doch um aus Fitzgeralds Gesicht zu lesen, benötigte man wahrlich keine Kristallkugel.
    »So schlecht sieht es also aus.«
    »Ich befürchte fast, noch viel schlechter. Ich möchte wirklich nicht unbescheiden klingen, aber ich bin kein schlechter Anwalt. Ich habe weit mehr Fälle gewonnen als verloren, doch diesmal bin ich ratlos. Ich weiß nicht mal, wo ich mit der Verteidigung anfangen soll.«
    »Ich glaube inzwischen, dass man David reingelegt und in eine Falle gelockt hat. Den Verdacht hegte ich von Anfang an, doch jetzt bin ich mir absolut sicher.«
    »Und

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