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Der Ruul-Konflikt 4: Verschwörung auf Serena (German Edition)

Der Ruul-Konflikt 4: Verschwörung auf Serena (German Edition)

Titel: Der Ruul-Konflikt 4: Verschwörung auf Serena (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Stefan Burban
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hatte. Was zu der Erkenntnis führte, dass das Büro als Tatort eher zufällig gewählt worden war. Wer auch immer David eine Falle gestellt hatte, hatte vermutlich hastig improvisieren müssen und deshalb einen relativ offenen und zugänglichen Ort gewählt. Sie blieb stocksteif auf dem Stuhl sitzen, als die Erkenntnis sie wie ein Hammerschlag traf. Improvisation. Die Falle war nicht von langer Hand geplant worden. Es vermittelte eher den Eindruck einer hastigen ausgeführten Operation.
    Vermutlich war David seinem Ziel viel näher gekommen, als er erwartet oder überhaupt geahnt hatte. Und die Zielpersonen entschieden sich überstürzt, ihn als Bedrohung auszuschalten und ganz nebenbei noch die Ermittlungen des MAD zu behindern, indem man David nicht einfach umbrachte, sondern ihn selbst ins Zentrum einer Ermittlung brachte.
    Rachel konnte nicht anders, als die Idee dahinter zu bewundern. Die Zielstrebigkeit und Entschlossenheit, mit der die wahren Täter aufwarteten – und sie zweifelte keinen Augenblick daran, dass sie es mit mehreren Widersachern zu tun hatte –, bewunderte sie. Und einem der höchstdekorierten Offiziere des MAD einen Mord anzuhängen, grenzte schon an Brillanz.
    Das war zwar alles gut und schön, aber ihr fehlten immer noch die Beweise. Sie hatte zwar eine Theorie und eine Menge Spekulationen, doch das war vor Gericht alles nichts wert.
    Sie stand auf und wollte gerade durch die Tür wieder verschwinden, als sie verdutzt innehielt. Auf dem Teppich glänzte etwas im Licht der schwachen Deckenleuchte. Etwas Weißes. Nur knapp neben dem Schreibtisch. Neugierig geworden kniete sie nieder.
    Es war ein kleiner Fleck von wenigen Quadratzentimetern Fläche aus einem pulverähnlichen Material, das in den Teppich eingesickert war. Sie streckte die Hand danach aus, um den Fleck näher zu untersuchen, hielt aber mitten in der Bewegung inne. Einer inneren Stimme nachgebend, die sie zur Vorsicht ermahnte, nahm sie einen Brieföffner vom Tisch und kratzte etwas von der seltsamen Substanz mit der Spitze ab.
    Mit der freien Hand kramte sie ein Taschentuch aus ihrer Uniformjacke und schmierte das Pulver hinein, anschließend faltete sie das Taschentuch fein säuberlich um das sichergestellte Beweisstück zusammen. Sie hatte keine Ahnung, um was es sich handelte oder ob es überhaupt von Bedeutung war, doch das ließ sich leicht herausfinden. Sie stopfte sich das Tuch zurück in die Tasche, stand auf, straffte ihre Uniform und verließ das Büro des Verwalters.
    Dieser stand unter Caloughs strengem Blick vor der Tür. Der Verwalter war nur noch ein Schatten seiner selbst. Die Bezeichnung ein Häufchen Elend traf es da am besten.
    Bei ihrem Auftauchen zog Calough fragend eine Augenbraue hoch. Sie nickte ihm unmerklich zu. Der Sicherheitsoffizier wandte sich erneut dem Verwalter zu. Seine Augenbrauen zogen sich drohend zusammen. Rachel wusste nicht, welche Worte zwischen den beiden gewechselt worden waren, doch der Mann fiel – falls überhaupt möglich – noch tiefer in sich zusammen, drückte sich eine Entschuldigung murmelnd an Rachel vorbei und verschwand wieder in der zweifelhaften Sicherheit seines Büros und seiner eigenen kleinen Welt. Kurz bevor sich die Tür ganz schloss, glaubte sie, einen erleichterten Stoßseufzer zu hören.
    Calough gab ihr mit einem Wink zu verstehen, sie solle noch schweigen.
    Sie nickte verstehend. Man konnte nie sicher sein, wer hier zuhörte. Manchmal hatten die Wände tatsächlich Ohren.
    Sie waren bereits auf der kleinen belebten Einkaufsmeile des Forts, bevor Rachel sich entschied, das Gespräch zu eröffnen. Hier waren genügend Leute, dass etwaige unwillkommene Zuhörer es schwer haben würden, etwas mitzubekommen.
    »Woher wussten Sie es?«
    Er sah sie fragend an.
    »Dass der Verwalter Dreck am Stecken hat«, erläuterte sie.
    »Ach so. Das.« Er grinste. »Gut geraten.«
    »Geraten? Sie wussten es gar nicht?«
    »Natürlich nicht. Ich kann schließlich nicht jeden zivilen Angestellten überwachen.«
    »Sie sind damit ein ziemliches Risiko eingegangen.«
    »Eigentlich nicht. Die Wahrscheinlichkeit war recht hoch. Wo immer es Militär gibt, gibt es auch Schwarzmarkt. Alles eine Frage von Angebot und Nachfrage. Und ich habe noch keinen Logistikverwalter erlebt, der sich nicht hin und wieder selbst ein wenig die Taschen füllt. Der Typ wäre der erste leitende Logistikmitarbeiter mit weißer Weste gewesen.«
    »Und werden Sie ihn verhaften?«
    »Nein.«
    Sie warf ihm einen

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